Was Energie schenkt – was Energie raubt

Annette Wenz sagt:

Da gab es einen kleinen Jungen und den gibt es immer noch, da bin ich sehr stolz drauf, das ist mein Sohn Dominik. Und ja, das war das und das war derjenige, wo ich mich immer dran festgehalten habe. Und habe gedacht, du kannst das Kind nicht alleine lassen. Es ist sonst niemand da. Du möchtest ihn groß werden sehen. Und möchtest viel schöne Zeit mit ihm erleben. Und das tue ich. Und er ist, auch wenn er beruflich nicht bei mir in Augsburg lebt, ist er halt immer an meiner Seite. Man sollte in das Ehrenamt gehen, wenn man merkt, dass man etwas zurückgeben möchte. Das ging mir 1995, nach der Transplantation so. Da haben so viele Menschen während der Zeit was für mich getan, wo ich dann gesagt habe, ich möchte das jetzt gerne zurückgeben. Und deswegen habe ich dann mit DKMS Live die Schminkseminare begonnen. Was mich noch mehr in der Seele berührt, sind die Schminkseminare mit den Kindern. Die Kinder, was ich am Anfang nicht wollte, weil wenn man selber ein Kind hat und stellt sich in so ein Seminar, dann wow, das ist schon, wo man denkt, gibt es den lieben Herrgott da oben eigentlich? Wieso kann so was sein, dass so ein unschuldiges Wesen, was in seinem Leben noch überhaupt noch nie irgendwas verbrochen hat, mit so einer Krankheit belastet wird. Und ich habe es am Anfang nicht gewollt. Und wie ich das erste Mal da dringestanden habe, habe ich gedacht, wow, was war das jetzt? Ich habe auf der Autofahrt zurück nach Hause, habe ich an einem Parkplatz angehalten und habe mich auf eine Bank gesetzt und habe das einfach erstmal reflektieren müssen, was da sich abgespielt hat. Mit was für einer Leichtigkeit die Kinder damit umgehen. Aber das passiert deswegen, weil sie die Tragweite nicht kennen. Ein Erwachsener macht es mit dem Kopf. Der weiß genau, wo die Tragweite hinläuft. Ein Kind tut das mit dem Herzen. Und das ist was, was noch viel tiefer berührt. Was die einem zurückgeben, was da-, man kann das nicht beschreiben, was da für eine Energie rüberkommt.