
Survivor LIVE: Krebs in der Familie – Was Angehörige leisten!
Am 3. Juli 2020 fand zum zweiten Mal ein Webcast auf der Plattform der CancerSurvivor statt. Dies regelmäßige Reihe soll eine Ergänzung zu den Interviews der Mediathek mit den vielen Interviewpartnern sein. Beim LIVE-Talk sprachen die Gäste über Beeindruckendes, Heiteres, Wahrhaftiges und Berührendes.
Beziehung gelingt dann, wenn das, was der eine zu geben hat, auch das ist, was der andere gerade braucht.
Diese Erkenntnis ist eine treffliche Beschreibung für das Thema, um das es bei unserem kommenden Webcast geht. Eine Krebserkrankung ist ein gravierender Wendepunkt im Leben des Betroffenen und gleichermaßen für den Partner sowie für alle Familienangehörigen. Wir sprechen darüber, was es vor allem auch für die Angehörigen bedeutet, für den Betroffenen da zu sein und ihm dennoch Raum zu geben. Wie schafft man es, erfolgreich und gemeinsam durch dick und dünn zu gehen?
Unsere Gäste vor der Webcam sind Tina Radtke (Einzelhandelskauffrau), ihr Mann und CancerSurvivor Christian Radtke (Marketing-Sachbearbeiter) sowie Ulrika Gebhardt (Geschäftsführerin des Krebsverbands Baden-Württemberg). Es moderiert Stephan Pregizer
Transcript
Ja, ganz herzlich willkommen heute zu unserem Livetalk, zu dem wir ein ausgesprochen lebensfrohes Ehepaar und eine Expertin gleich begru00fcu00dfen du00fcrfen.Bevor wir gleich ins Gespru00e4ch kommen und intensiver der Frage nachgehen, was Angehu00f6rige leisten, mu00f6chte ich noch gerne darauf hinweisen, dass Sebastian, mein liebenswerter Kollege, die Fragen einsammelt und uns nachher auch mitten in unseren Livetalk hineingeben wird.Survivors Life heiu00dft unser Programm, heute mit dem Titel Krebs in der Familie, was Angehu00f6rige leisten.Hierzu darf ich gleich ganz herzlich willkommen heiu00dfen, den Cancer Survivor Christian Ratke und seine Ehefrau Tina.Sie kommen beide aus Friedrichshafen, also direkt vom Schwu00e4bischen Meer und werden uns gleich zugeschaltet sein.
Aus Stuttgart darf ich ganz herzlich begru00fcu00dfen Ulrike Gebhardt.Sie ist die Geschu00e4ftsfu00fchrerin des Krebsverbandes Baden Wu00fcrttemberg und wird die Expertensicht heute einbringen in unserem Talk.Danke an der Stelle auch an unseren Partner AstraZeneca fu00fcr die freundliche Unterstu00fctzung dieses Webcastes.Nun zu Christian und Tina.Ihr werdet uns ja gleich den Einblick gewu00e4hren, wie es ist, wenn Krebs in die Familie kommt.
Wir erfahren an eurem Beispiel, was Betroffene und Angehu00f6rige leisten.Und wir hu00f6ren fu00fcr euch von euch, wie es ist, wenn man zusammen durch dick und du00fcnn geht.Und wir bekommen eine Vorstellung, wie und warum eine Beziehung in solch herausfordernden Zeiten und in dieser Ausnahmesituation funktionieren kann.Beziehung gelingt dann, wenn das, was der eine zu geben hat, auch das ist, was der andere gerade braucht.Tina, ich mu00f6chte mit dir beginnen.
Hast Du wu00e4hrend der Krankheitsphase von Christian gru00f6u00dftenteils das bekommen, was Du auch gebraucht hast?
Na klar, ich hab mir das geholt.Ich hab ja seine Liebe und nur durch seine seine Liebe und wenn wenn ich seine Liebe gespu00fcrt hab und die Dankbarkeit dahinter, das hat mich aufgebaut.Und ich hab mit keiner Sekunde irgendwie dran gedacht, oh, was ist, wenn mein Mann nicht mehr da ist oder was was wird sein, wenn wenn ich jetzt
mal
alleine dastehe?Mit keiner mit keinem Gedanken hab ich da dru00fcber nachgedacht, dass das so sein ku00f6nnte.Fu00fcr mich war das immer, jawohl, der Christian hat jetzt Krebs und wir schaffen das und wir stehen das zusammen durch, weil nur zusammen ku00f6nnen wir alt werden.
Ulrike Gebhardt, was wir jetzt gerade schon mal so anklingenderweise gehu00f6rt haben und gespu00fcrt haben von dem, was die Tina erzu00e4hlt hat, hu00f6ren Sie das oft so, dass dass sofort die Paare schauen, wie sie's gemeinsam denn lu00f6sen?
Das ist ganz, ganz unterschiedlich.Das kommt wirklich auf das Paar an und auch darauf, wie die Beziehung vor der Erkrankung war.Und wenn da schon vor der Erkrankung eine eine sehr, sehr innige Beziehung war, dann hat man das in der Tat ganz oft, dass da sofort dieses Wir Gefu00fchl ganz stark im Vordergrund steht und dass man sagt, jawoll, wir schaffen das gemeinsam.Und was die Tina jetzt gesagt, ist auch ganz bewundernswert mit diesem positiven Herangehen.Wir haben das jetzt und wir machen das gemeinsam und immer in dem festen oder in dem sicheren Glauben und das, mein Mann wird wieder gesund.
Das gibt's stark.
Jetzt gibt's ja kein how to do.Also man kann jetzt nicht ein Buch kaufen, in dem drinsteht, die 10 besten Empfehlungen, damit umzugehen.Was wu00fcrden Sie denn generell Menschen, die mit so 1 Diagnose zu Ihnen kommen, was wu00fcrden Sie Ihnen auf alle Fu00e4lle mitgeben?
Den Angehu00f6rigen jetzt speziell wu00fcrde ich an Allerersten mit auf den Weg geben, dass sie auch ein Stu00fcck weit an sich denken, dass sie mit ihren Kru00e4ften haushalten, weil viele Angehu00f6rige einfach dazu neigen, sich komplett zuru00fcckzunehmen, zu sagen, ich muss jetzt fu00fcr meinen Partner da sein, ich muss fu00fcr ihn stark sein.Oft nicht mal den Mut haben, ihre eigenen Sorgen und u00c4ngste mitzuteilen, so nach dem Motto, jetzt hat mein Partner schon Krebs, jetzt kann ich ihn nicht noch damit belasten, dass ich mir Sorgen mache, wie es finanziell weitergeht oder auch Sorgen mache in der Tat.
Bis es mit den Kindern lu00e4uft, ja.
Was mit den Kindern lu00e4uft, ja.Was wird passieren, wenn er womu00f6glich wirklich die Krankheit nicht besiegen kann?Das sind ja alles u00c4ngste, die Betroffene teilweise umtreibt es ist einfach oder Angehu00f6rige umtreibt und wir bei uns in unseren Krebsberatungsstellen, wir wissen schon lange, dass Angehu00f6rige genauso betroffen sind wie der Erkrankte selbst.Ich hab nur manchmal das Gefu00fchl, dass es die Angehu00f6rigen nicht wissen, Dass die Angehu00f6rigen gar nicht begreifen, dass sie selbst auch Betroffene sind und sich als solche wichtig nehmen mu00fcssen mit ihren Ressourcen einfach gut haushalten mu00fcssen und auch ab und zu mal an sich denken mu00fcssen und sich unbedingt helfen lassen und auch unterstu00fctzen lassen.
Also da auch zum Teil auch abgrenzen?
Auch.Das ist erlaubt.Das erlauben sich ja viele Angehu00f6rige gar nicht, aber das gehu00f6rt mit Sicherheit auch mit dazu.
Mhm.Mir hat mal eine Angehu00f6rige in Interview gesagt, die u00fcber eine lu00e4ngere Zeit ihren Mann, als er in schweren Therapie war, die extrem mit Nebenwirkungen behaftet war, gesagt, Und auf einmal wurde ich von der Frau zur Pflegerin.
Ja, das kommt das das kommt durchaus u00f6fters vor, ja.
Mhm.Mhm.
Jetzt, wenn Kinder im Spiel sind, ist das ja, glaube ich, noch mal eine ganz andere Nummer, oder?
Ja.
Ist es ist also mit mit ja, da muss
man sich auch noch mal ganz neu orientieren und auch gut u00fcberlegen, wie man mit den Kindern in dem Fall umgeht.Wichtig ist da einfach, dass man die Kinder von vornherein offen informiert.Es gibt Fu00e4lle, wo die Eltern meinen, na wir ku00f6nnen die Kinder nicht belassen, wir ku00f6nnen das nicht denen gar nicht sagen, was jetzt mit dem Papa oder mit der Mama los ist.Tatsache ist aber, das ganze System geru00e4t aus den Fugen und Kinder spu00fcren, es ist was los.Und dann muss man einfach offen und ehrlich zu ihnen sein, bevor die Kinder das viel zu sehr auf ihre eigene Person projizieren, was da ein
Christian, jetzt wollen wir mal kurz in deine Geschichte hineinspringen.Jetzt kriegst Du bitte die ganze Aufmerksamkeit, die auch jetzt notwendig ist.Ihr seid, das darf man sagen, eine ausgesprochen glu00fcckliche Familie immer gewesen und seid es auch heute.Ihr habt 2 Su00f6hne, Max und Manuel.Dann gab's 20 16 die Krebsdiagnose bei dir.
Da hat's euch ein Stu00fcck weit aus dem Leben gerissen.Dann gab's die OP Therapien, die hast Du alle gut durchlebt, gute Zeiten gehabt.Und 20 18 gab's einen Ru00fcckfall, ein Rezidiv und jetzt 20 19 einen Befall der Lymphknoten.So hab ich's jedenfalls verstanden.Christian, was hat dir erlaubt, immer wieder den Blick nach vorne zu geben und den Blick nach vorne zu richten?
Wo hast du die Kraft dafu00fcr hergenommen?Wo hast du die Bilder entwickelt, die dich gezogen haben und die dir auch Energie geschenkt haben?
Da gibt's, ja, das sind eigentlich mehrere Faktoren bei mir.Als als Erstes muss ich auch, wie wie so gesagt hat, mir die Kraft aus der Familie geschu00f6pft.Also ich sag jetzt mal, die ganze Zeit fu00fcr mich da, auch vor allem wu00e4hrend der Chemophase war das, sie hat mich unterstu00fctzt mit den Dingen, die ich mache, ich sag jetzt mal vielleicht unkonventionelle Dinge, weil ich habe probiert, viel wieder zu laufen.Da hat sie gesagt: Mach, was du machen musst und so.Also sehr unterstu00fctzt.
Dann natu00fcrlich meine Su00f6hne, die mich da auch immer gesagt hat: Mensch, Vater, wir brauchen dich.Du mu00fcssen noch viele Dinge erledigen.Dann hat uns zum Beispiel unser Grou00dfer, der hat mir dann so unseren Gutschein geschenkt, was er alles machen mu00f6chte noch mit mir, wo das dann draufsteht, weil er wirklich so ein erlebnis Eingefroren.Hast gar keine Zeit, hier irgendwo hinzugehen oder dich irgendwo niederzulassen in 1 Tru00fcbselligkeit, sondern ich wurde gefordert von der Familie.
Und
das hat mir ja am Anfang, gut, die Chemo zieht einen son bisschen runter.Und man, wie Du grad das auch angesprochen hast, wo ich dann 2016 im April die Diagnose bekommen hab und dann bei mir ist ja mein Darm geplatzt gewesen.Und dann war ich auch, ich hab dann Blutvergiftung, alles Mu00f6gliche gehabt.Also man lag im Krankenhaus und hatte noch viel Zeit zu u00fcberlegen.Und in dieser Zeit, Tina war sowieso jeden Tag da.
Und da wurde dann ich eingefordert und gesagt: Mensch, hier, da, einen Plan gemacht, wann was wieder stattzufinden hat.
Wann habt ihr beide angefangen?Zusammen oder getrennt und dann daru00fcber gesprochen mu00f6glicherweise, wieder Zuversicht und Hoffnung getankt?Tina, wo war das, wo war bei dir Punkt, wo Du gedacht hast, wir schaffen das?
Als der Arzt reinkam und die Diagnose uns gesagt hat, da hab ich schon Das ist alles im gru00fcnen Bereich, der Christian, das das wird alles wieder gut und also fu00fcr mich gab's gar nie den Gedanken, dass irgendwas nicht in Ordnung sein ku00f6nnte.Es ist schlimm und wir hatten eine lange schwere Zeit vor uns, aber es war nie ein Gedanke, dass da was im Auge ist.
Worauf konntest Du Tina dich bei Christian immer verlassen?
Dass er wieder gesund wird, dass wir uns lieben, dass wir uns immer fu00fcreinander, dass wir uns immer aufeinander verlassen ku00f6nnen und ja.
Worauf konntest Du, jetzt kommt natu00fcrlich die Frage an dich Christian, dich immer bei der Tina drauf verlassen?
Ja, eigentlich auch das Gleiche, dass sie immer fu00fcr mich da Ich hab vorher das kurz im angesprochen, wenn man da so liegt und u00fcberlegt und dann viel Zeit zu u00fcberlegen hat, Mensch, was ist, was wu00e4re und was wu00e4re, wenn.Und Moment, wenn ich jetzt wirklich nicht mehr da gewesen wu00e4re.Aber denn der Zahn wurde mir dann quasi sofort gezogen, indem ja, wir dann gemeinsam wieder die Zukunft geplant haben, uns Ziele gesetzt haben, recht, also sogar im Krankenhaus schon wieder mit Zielen angefangen haben, was wir zusammen erleben mu00f6chten.Zusammen.Natu00fcrlich zusammen.
Gab uns mal einen Geschmack auf die Zunge.Was waren so 2, 3 Sachen, die auf der Liste drauf waren?
Also wir haben natu00fcrlich noch nie die Kreuzfahrt bis dato Das waren so Dinge.Dann natu00fcrlich Stand vom Max, der zu der Zeit bei der Bundeswehr war.Der Manuel ist den gerade mit dem Abi fertig geworden.Also wir mu00fcssen zusammen auf den Abiball gehen.Wir wollen zusammen das und das machen.
Also es gab so kurzfristige Ziele, mittel- und langfristig auch wirklich langfristige Ziele, wo wir gesagt haben, ja, wenn das alles ausgestanden ist, dann gu00f6nnen wir uns die Kreuzfahrt.Was.Das ist also so so auch son bisschen Tru00e4umerei dabei.
Tru00e4umerei.Das darf auch sein.Ja.Okay.Jetzt frag ich die Ulrike.
Ulrike Gebhardt, ist die Kreuzfahrt der Klassiker?
Das ist ganz unterschiedlich und ganz individuell, was sich die Menschen da so vornehmen.Fu00fcr viele ist es wichtig, erst mal wieder gesund zu werden.Natu00fcrlich verschieben sich nach so 1 Diagnose die Werte, was einem wichtig ist oder was einem unwichtig ist.Bei vielen ist es so, dass auf einmal Dinge, u00fcber die man sich vorher furchtbar aufgeregt hat und einen furchtbar geu00e4rgert haben, wundert man sich jetzt, wieso wie konnte ich mich u00fcber sone Diese Lapalie u00fcberhaupt u00e4rgern oder oder mir u00fcber eine Lapalie Sorgen machen, wenn man dann mit soner Diagnose konfrontiert wird Und was man sich dann so wu00fcnscht, das ist ganz unterschiedlich.
Wu00fcrden Sie denn sagen, dass die dass die Imagination von Dingen, die da in der Zukunft liegen, durchaus auch hilfreich sein ku00f6nnen?
Ja, das gibt auf jeden Fall Lebensmut und das ist total wichtig.Also auch diese schwierige Zeit der der Behandlung einfach durchzustehen.Wenn man nach in eine positive Zukunft blickt, das ist unterstu00fctzt ungemein.
Waren denn eure Bilder, ich frage euch das jetzt Tina und Christian, waren denn eure Bilder, waren das dieselben?Haben die zusammengepasst oder hast du Tina vielleicht noch mal ganz andere Bilder entwickelt?
Wir hatten zum Zeitpunkt der Diagnose schon Urlaub gebucht im Oktober, also im April war ja die Diagnose.Im Oktober haben wir schon Urlaub gebucht und da muss ich sagen, ich hab zu Christian gesagt, aus der Nummer kommst Du nicht raus, wir gehen in den Urlaub.Und als er Chemo angefangen hat, hat zum Glu00fcck der Onkologe gesagt, er kann mit Tabletten in Tablettenform diese Chemo machen und der Christian war im Urlaub in der Chemo Phase.Von dem her, also ziemlich langfristig dieselben Ziele.
Jetzt fu00fcr alle, die es nicht wissen, Christian ist ja ein, wie ich finde, ein bewundernswerter Bewegungsmensch.Er hat ja auch die Alpen nicht nur einmal u00fcberquert.Korrekt.Du warst, glaub ich, schon mehrfach auf der auf der Schiene oder auf dem Weg.Und Sport und Bewegung, also diese Abwechslung zu schaffen, rauskommen aus dem Alltag.
War das Stu00fcck weit von deinem persu00f6nlichen Konzept, mit der Krankheit besser umgehen zu ku00f6nnen?
Also fu00fcr mich auf jeden Fall.Weil fu00fcr mich ist so, das mit dem Kopf frei kriegen.Wir wohnen ja jetzt hier in 1 der schu00f6nsten Gebiete Deutschlands, mu00f6chte ich mal sagen, am Bodensee.Und wenn man da am Bodensee Ufer steht, hat man genau das Panorama der Schweizer Berge.
Du darfst gern noch bisschen mehr Werbung machen, wie schu00f6n's da ist.
Ja, natu00fcrlich.Und jetzt auch in dieser Coronazeit erleben wir ja natu00fcrlich auch viel, dass das viele hier runterkommen.Aber dadurch war fu00fcr mich einmal unser Bodensee, diese Ruhe, die der ausstrahlt und dieses Gefu00fchl des Sees war fu00fcr mich sehr, dadurch auch das Rausgehen und das Laufen.Und dann natu00fcrlich die Berge sind fu00fcr mich auch Ziel gewesen, ich will da wieder hin.Ja?
Jetzt muss ich das leider so sein, dass ich da hin wollte unbedingt.Das waren wir alles zusammen, aber das war fu00fcr mich son, ich will wieder in meine Berge so auf die Art.Und das war schon son Ding, wo ich dann und dann eben 20 17, wo ich die erste Alpenburgwu00e4hrung gemacht hab, die hab ich auch alleine gemacht, weil es war auch son Zwiegespru00e4ch.Ich hab da viel Zeit fu00fcr mich gebraucht, wo ich dann auch alleine meine Gedankengefu00fchle sortiert habe beim Laufen.Deswegen ist das fu00fcr mich ein sehr, sehr wichtiger Punkt und ich wu00fcrde es, also meine Empfindung, auch meine Empfehlung vielleicht fu00fcr jeden, ein Thema finden, in dem man Dinge oder sich selber finden kann.
Wo er sagen kann, jawoll, mit dem geh ich Oder da kann ich Kraft tanken.Das ist meine Familie als allererstes.Aber so ein Ding, ich sag jetzt mal durch den Wald spazieren gehen, aber so was so Seele, diese Batterie aufladen, so Seele tanken.Das find ich, braucht oder sollte jeder.
Total jeder.Ulrike Gebhardt, jetzt frag ich Sie noch mal, wenn Sie das hu00f6ren, 20 16 Krebsdiagnose, OP und Chemo und ein Jahr spu00e4ter u00fcber die Alpen, wie klingt das fu00fcr Sie?
Fantastisch.Aber da da ist einfach so, der Erfolg gibt ihm recht, wenn's gut getan hat und wenn man persu00f6nlich einfach sich dazu in der Lage fu00fchlt, dann ist das das Beste, was man tun kann.Also wir empfehlen jedem, der an Krebs auch erkrankt ist, in der Tat Sport zu treiben, moderaten Sport eben, das was der Ku00f6rper einem einem erlaubt, aber das ist das Beste, was man tun kann.
Also da kommt ja ganz oft die Frage von Betroffenen, ja darf ich das denn u00fcberhaupt?Darf ich mich denn u00fcberhaupt bewegen?Was raten Sie da konkret?
Ja, also Bewegung ist absolut fu00f6rderlich.Also da gibt's auch ganz viele Studien daru00fcber, dass wenn man schon ganz fru00fch nach der Operation und auch schon wu00e4hrend der Therapie mit Sport anfu00e4ngt, dass es die u00dcberlebensdauer deutlich erhu00f6ht oder dass es auch die Gefahr 1 Rezidivs verringert.Und wir vom Krebsverband Baden Wu00fcrttemberg, wir wir unterstu00fctzen su00e4mtliche Aktivitu00e4ten, die Patienten zum Sporttreiben animieren.Ja, wir haben jetzt ganz aktuell eine neue Nachsorge App herausgebracht, gemeinsam mit dem onkologischen Schwerpunkt Stuttgart.Jetzt kommt der Werbeblock und den NCG Heidelberg.
Ist eine Nachsorge App, kann man sich runterladen aufs Handy und dann kann man sich ganz normal, was wichtig ist, die Arzttermine, weil man zur u00e4rztlichen Untersuchung wieder muss, eintragen, aber man wird auch aufgefordert, Sport zu machen und in der App sind hinterlegt Sportu00fcbungen fu00fcr jedes Stadium der Erkrankung.
Passiert das in Stuttgart dann in Schwu00e4bisch oder in Hochdeutsch?Die Aufforderung.
Ich ku00f6nnte Deutsch.
Die darf man sich u00fcber Anfu00e4nger laden.Ja, genau.
Stefan darf ich zu dem Thema mal ganz
kurz Und
zwar, wenn man jetzt so sein eigenes Ziel oder so das entwickeln mu00f6chte, da gibt's wirklich von den Angehu00f6rigen vielleicht die Angst, dass man sich u00fcbernimmt.
u00dcbernimmt.
Diese Angst steht vielleicht immer so wie das Schwert da oben.Ja, aber was passiert wenn?u00dcbernehmen dich.Wie auch immer.Da mu00f6chte ich wirklich die Bitte an die Angehu00f6rigen.
Also bei der Tina, da war es eben so, die hat gesagt: Okay, Du kennst dich.Wenn Du Was wir jetzt auch gehu00f6rt haben von der Frau Gebhardt, dieses eigene Zutrauen auch.Muttertag sollte man das machen.Man sollte sich nicht selbst u00fcberschu00e4tzen.Aber der Angehu00f6rige sollte einem auch den Freiraum lassen, das austesten zu du00fcrfen.
Wo kann ich hingehen?Weil sonst, ich erreiche ja dann nur eine eine Besserung, wenn ich mich selber fordern kann.Ja?Und vielleicht kannst Du was dazu sagen, Du das siehst.Aber ich ich Der Freiraum hat sie mir gegeben und das hat mir sehr, sehr geholfen an der Stelle.
Ich glaube, es ist ja nicht nur Christian, der Freiraum, es ist auch das Vertrauen.
Ich hab ihm am Anfang schon bisschen eingepru00e4gt und bin die ersten paar Mal mit und hab dann gemerkt, wenn er will soll er.
Und als er losgegangen ist?
Der Stelle gleich mal ganz kurz eine Frage von den Zuschauern und zwar die Ulla, wenn ich das an der Frage an der Stelle gleich mal einklinken darf.Die Ulla fragte, wie hat sich denn der Alltag heute fu00fcr euch veru00e4ndert?Genieu00dft ihr anders als vorher und verbringt ihr vor allen Dingen, verbringt ihr jetzt mehr Zeit miteinander als vorher?Das ist die Frage von Ulla.
Jein, also wir haben vorher schon fast immer alles zusammen gemacht, bis auf Berge und so.Aber ja, wir machen nach wie vor sehr, sehr, sehr viel miteinander.Auch inzwischen immer noch sehr viel mit unseren Kindern.
Ich denk, unsere Gespru00e4chsthemen sind ein anderer geworden.
Haben wir unser Leben umgestellt?
Ernu00e4hrung umgestellt, ja.
Bitte?
Die Ernu00e4hrung umgestellt, da war grade
Ja, basische Ernu00e4hrung.Mhm.Das hat jetzt auch der Erfolg bewiesen, dass das fu00fcr Christian die beste Variante ist.Inzwischen sagt der Onkologe, er ist befundfrei, also basische Ernu00e4hrung und ja, wir kommen relativ gut miteinander.Klar, mal su00fcndigt man, mal ein, 2 Glu00e4schen Wein, aber wir kommen da.
Ich wu00fcrde gern da noch eine Nachfrage stellen kurz
nach Ungeduld,
Weil das schon noch mal ganz wichtiges Thema, das passt da auch dazu.Das hat jetzt was mit dem, wir kommen gut miteinander klar.Ist denn bei soner Krebserkrankung, Tina, Hand aufs Herz, der Christian hu00f6rt ja grad nicht zu.Ist es ist es so, dass man dann trotzdem auch mal sagt, Du, jetzt geht mir's aber bisschen zu weit?Oder wenn man vorher auch Punkte in der Beziehung hat, die vielleicht kritikwu00fcrdig waren oder wo man gesagt hat, da mu00f6chte ich schon meine Erwartungen auch klar formulieren oder die Unterschiedlichkeiten ein bisschen deutlich machen, die es gibt.
Verzichtet man dann erst mal dadrauf oder ist es bei euch an der Front vu00f6llig normal weitergelaufen, dass ihr da auch wahrhaftig wart und euch die Dinge auch gesagt habt, die vielleicht jetzt gerade nicht so passen?
Was mir wichtig war, habe ich ganz klar durchgesetzt.Aber ganz ehrlich, ich habe jetzt kein Beispiel.Aber viele sagen: Mein Gott, da machst du mir ein, 2 Augen zu und denkst: Na ja, aber wenn mir was wichtig war, habe ich das auch durchgesetzt und wir kommen klar miteinander und muss ich ganz ehrlich sagen, Christian hat das auch eingesehen, hat viele Sachen trotz Krebs oder trotz dieser Scheiu00dfdiagnose durchgezogen und situationsbedingt.Also ich kann nicht sagen, ich habe alles jetzt durchgehen lassen, das hu00f6rt sich so blu00f6d an.Aber ihr wisst, was ich meine, dass mir nicht alles ja, sondern einfach das, was mir wichtig war, habe ich durchgezogen und er dann, was ihm wichtig war, hat er durchgezogen.
Ja, das klingt sehr authentisch und das klingt fu00fcr einige auch echt und mit Ecken und Kanten, wie es das auch wahrscheinlich vorher schon immer gab und Du hast ihn nicht in Watte gepackt.
Nee.Okay.Ja gut.
Das war jetzt der Reality Chat.Jetzt kommen wir zu Sebastian mit seiner Frau.
Genau.Nella.Nicht meine Frage, sondern die von Nella.Nella schreibt uns nochmal, das ist noch ein bisschen Anschluss an die Frage von vorhin, so ein bisschen u00e4hnlich, das schlieu00dft er an, was macht man, wenn der Partner nicht mitzieht bei der ganzen Sache, sich vielleicht sogar zuru00fcckzieht, der gesunde Partner, also ist damit gemeint?Macht man dann?
Du00fcrft ihr beide noch kurz u00fcberlegen?Gu00e4be man die Frage erst mal an Ulrike Gebhardt.
Ja, also wenn der wenn der Partner sich zuru00fcckzieht und man das Gefu00fchl hat, man man kommt nicht mehr an an ihn ran, dann ist es wirklich wichtig, dass man sich Unterstu00fctzung holt, ne.Entweder idealerweise mit dem Partner zu 1 Beratung gehen, also auch da stehen die ambulanten psychologischen Beratungsstellen, die es die es u00fcberall in jedem Bundesland gibt, zur Verfu00fcgung und wenn der Partner sich soweit abkapselt, dass er sagt, nee, er geht auch nicht mit in eine Beratung, dann eben allein in so eine Beratung gehen.Was auch oft hilft, ist, dass entweder von den Selbsthilfegruppen, also es gibt ja viele Selbsthilfegruppen fu00fcr Menschen, die an Krebs erkrankt sind und auch an diesen Krebsberatungsstellen gibt es oft spezielle Gruppen nur fu00fcr Angehu00f6rige.Da kann man einfach hingehen und sich dort austauschen und und sich einfach Hilfe und Unterstu00fctzung holen.
Jetzt wu00e4r's mir ganz lieb, weil Sie gerade das Wort Psychoonkologie verwendet haben, fu00fcr alle, die da noch nicht so ganz fit drin sind so eine Beratung noch nicht in Anspruch genommen haben.Wie nehmen Sie die denen, die Angst?Weil Psycho und Onkologe, das hat ja ist ja auch immer ganz schnell behaftet mit mit mit Vorurteilen.Sagen Sie kurz in ein paar Su00e4tzen, was findet da statt und warum muss man keine Angst haben?
Ja gut, der Begriff ist wirklich sehr,
sehr sperrig, vielleicht auch etwas als Frucht einflu00f6u00dfend, aber wenn man sich an diese Beraterinnen und Berater wendet, bekommt man einfach nur Unterstu00fctzung, Rat und Tat und natu00fcrlich, wenn man in ganz tiefen Krise sitzt, unter Umstu00e4nden auch eine Art Krisenintervention, aber Angst mit Angsteinflu00f6u00dfend hat es u00fcberhaupt nichts zu tun.
Ihr habt euch keine Unterstu00fctzung geholt.Ihr seid da selber durchgegangen, korrekt?Oder habt ihr euch mit anderen Krebs betroffenen Angehu00f6rigen ausgetauscht?
Also vielleicht passt es auch bisschen grad auf die Fragen von vorher.Ja, kann ich da bisschen von meiner Seite eigentlich nur sagen.Ich hatte oder habe einen sehr, sehr guten Onkologen.Dann war fu00fcr mich oder fu00fcr uns immer wichtig, dass Tina immer mit dabei war.Also Tina war bei jedem Gespru00e4ch beim Onkologen immer mit dabei.
Also sie wusste von Anfang an immer den Status, was ist bei mir?Wie sieht's aus?Und die Erfahrung, die ich mache, dass ich ja eigentlich jedem geben mu00f6chte, bindet die Partner mit ein.Wenn man jetzt auch Und dadurch, ich muss sagen, Tina konnte das gut abfedern zu den Kindern.Ich hab vorher erzu00e4hlt, der Manuel war 20 16 genau in seiner Abipru00fcfung drin.
Und bei ihm hat man bisschen, das hat man auch an den Not.Also er hat da das in sich so aufgenommen, aber er hat nicht dru00fcber gesprochen.Man muss sehr offen damit umgehen.Und noch mal, ich hatte einen sehr, sehr guten Onkologen, der das gut erklu00e4ren konnte, was die Krankheit ist, welche Stadien das hat und dass der Partner von Anfang an mit dabei war.Also er hat auch darauf bestanden, dass meine Frau oder der Partner mit dabei ist.
Was
ich auch finde, wenn man Betroffener ist, dass man das einfordert vom Partner.Dass man zum Partner sagt: Ich hu00e4tte gerne bitte, dass Du mitgehst.Das betrifft uns beide.Das ist sehr, sehr wichtig und mir ist es sehr, sehr wichtig.Christian musste das zu mir nicht sagen.
Ich wollte schon gleich von Anfang an sein und ich find's aber, man darf das ruhig einfordern.
Dann sag ihm uns bitte noch 2, 3 Su00e4tze zu der Erfahrung, die ihr in der Reha gemacht habt.Ihr wart ja, Du warst ja, glaub ich, in der Reha.Du warst dabei oder hast ihn besucht?Nee.Nicht?
Aber ihr habt ganz hu00e4ufig dru00fcber gesprochen.Also diese Reha scheint ja fu00fcr dich auch ganz guter Schlu00fcssel gewesen sein zu sein, wieder nachher zuru00fcck ins Leben zu kommen.Korrekt?
Ja, absolut korrekt.Weil ich auch den Riesenvorteil, die Reha in Scheidek zu machen, was fu00fcr mich auch wieder ein bisschen mit den Bergen zusammenhu00e4ngt und auch viel laufen konnte.Dann war das nicht so steife Sache, sondern ich denke, dass das Ganze sehr Also das Konzept dieser Klinik mit der Lockerheit, man konnte sich die Tischpartner aussuchen.So habe ich dann natu00fcrlich auch die Nadja Will kennengelernt.Und auch andere sehr jetzt inzwischen enge Freunde.
Weil man sich dann auch da gefunden hat.Man hat sich auch gut austauschen ku00f6nnen.Und ich wu00fcrde jedem empfehlen, eine Reha auch zu nutzen.Das auch durch den sozialen Dienst oder von wem auch immer oder beim Arzt einzufordern.Ich mu00f6chte das machen.
Es gibt ja diese Anschlussheilkunde nach dem OP, das ist alles gut.Aber die Reha sollte man auf jeden Fall machen, weil das bringt auf jeden Fall viel weiter.Sei es bewegungstechnisch, sei es psychologisch, weil man da eben gleichgesinnt mit dem man sich auch gut austauschen kann.Und dann am
Anfang nicht hinwollen.
Eben, ich will nicht Scham sagen, ich will nicht mit Gleichkranken, die machen immer noch kru00e4nker und so.
Also schon ein bisschen ein kleines Vorurteil, u00fcber das du erst mal sprichst.
Ja, Das kann man richtig so sagen.Der Vorurteil war das.Ich will nicht, weil ich habe mich dann nicht mehr so krank gefu00fchlt.
Ich bin gut.
Ich kann das selber regeln alles.Und ich mache das.Das zu Hause alles, aber nachher, dann hat er gesagt und hat auch darauf bestanden, nun geh ich jetzt in die Reha.Und dann muss ich sagen, das war das Beste, was ich machen konnte.
Was Du machen konntest.Frau Gebhardt, Frau Gebhardt, wie ist denn Ihre Position zur Reha?
Ich kann den Christian nur beipflichten, also unbedingt, dem gibt's ja fast gar nichts mehr hinzuzufu00fcgen.Muss dazu noch sagen, der Krebsverband hat bei uns ja eine ganz starke Nu00e4he zur Rentenversicherung.Von daher muss ich auch gleich doppelt noch mal sagen, geht in die Reha.Ich kann da wirklich nur eine Lanze dafu00fcr brechen.Es ist absolut hilfreich und unterstu00fctzend.
Man findet auch wirklich, doch hinterher auch, mu00f6cht man sagen, Stu00fcck weit auch wieder schneller zuru00fcck ins Leben.Und der der Austausch mit Menschen, die das Gleiche miterlebt haben, tut einfach gut.Es ist nicht irgendwie, dass man sich da vorstellen muss, es ist eine Klagemauer, wo alle sitzen und und sich gegenseitig u00fcbertrumpfen wollen, wer jetzt am schlimmsten dran ist.Nein, man nimmt da ganz, ganz viel Positives mit und ich mu00f6chte da auch an der Stelle die gleiche Lanze brechen fu00fcr die Selbsthilfegruppen.Wir erleben das jetzt immer mehr, dass vor allem jetzt ju00fcngere Patienten nicht in zu Selbsthilfegruppe gehen wollen.
Gut, mittlerweile organisieren die sich anders u00fcber u00fcber Social Media, aber auch der Austausch und die Unterstu00fctzung, die man in so 1 Selbsthilfegruppe bekommt, das ist fantastisch.
Mhm.Jetzt heiu00dft unser Thema ja im Untertitel, zusammen durch dick und du00fcnn gehen.Das ist der Untertitel fu00fcr unseren Webcast heute.Tina, Christian, was hu00e4lt euch zusammen, wenn ihr mal noch mal drauf schaut?Was braucht man, was wu00fcrdet ihr sagen, wirklich durch dick und du00fcnn gehen zu ku00f6nnen?
Also ich wu00fcrd Mir hat auch extrem der Glaube geholfen.Ich bin sehr glu00e4ubig, wir sind sehr glu00e4ubig und der Herr Gott da oben, der wird schon richten.
Der wird schon richten.
Der wird schon richten.Und ja, wir haben unsere Liebe, wir haben unsere Zweisamkeit, wir haben unsere Kinder, wir kann nichts anderes sagen.
Habt ihr im wahrsten Sinne des Wortes, und ich meine das nicht nach Konfession, so eine Art Gottvertrauen im Leben?
Ja.Meine Schwiegermutter hat immer gesagt, wie kannst du so Gottvertrauen haben?Man sieht's doch.Ich
kann dem Fall also zustimmen, nur zustimmen, was Tina gesagt hat.Was bei uns sehr, sehr wichtig ist, ist dieses Vertrauen zueinander.So wie Tina ganz am Anfang angesagt hat, wir haben das schon immer noch unsere Beziehung gehabt.Jetzt noch ein kleines Beispiel.Wir sind zusammengekommen damals.
Und wir hatten noch nie, dass wir u00fcber Geld reden.Sondern das war klar, wir haben immer ein Konto.Es sind Kleinigkeiten.Aber es war fu00fcr uns immer eine Gemeinsamkeit.Und dieses Vertrauen zueinander, dieses sich anvertrauen, das finde ich extrem wichtig.
Da frage ich noch 2 ganz persu00f6nliche Dinge.Wann war das, wo ihr euch u00fcber den Weg gelaufen seid und wo war das?
Inzwischen sind wir ja schon Dinosaurier.Wir haben uns 92 geheiratet, 91 im Januar uns kennengelernt.
Und wo?Dezember.
Im Dezember.
Oh mein Gott.
Auf dem Christkindles Markt hat sie ihre kalten Hu00e4nde unter meinen Pullover getan und sie an sich gewu00e4rmt.Und ich hatte sie vorher noch nicht gekannt.Also, es sagt alles.Ich hatte damals schon Vertrauen.
Es ist auch wunderbar, wenn man bei 30 Grad drauu00dfen, ja, vom Wildkindlmarkt jetzt gerade sich die Ku00e4lte wieder ein bisschen mental zumindest holt.Sebastian, Du bist
Genau, wir stellen uns gerade den Glu00fchwein vor und schwitzen noch mehr hier.Wir haben eine ganze Menge Fragen, Stefan.
Hau rein.
Ich wu00fcrde ganz gerne einerseits noch mal auf die eine Frage zuru00fcckkommen, die vorhin ein bisschen komplexer war, die von Cornelia.Wenn alles gut geht, mu00fcssten wir jetzt Cornelia aufhu00f6ren.Cornelia, stell deine Fragen vielleicht mal direkt.
Also ich bin wirklich sehr fasziniert von euch dreien, insbesondere aber auch von Tina und Christian.Dieser Zusammenhalt ist wahnsinnig toll, hat allen beiden geholfen, u00fcber diese schwere Zeit hinwegzukommen.Also Chapeau, ich bin wirklich beeindruckt.Ich
hab mir
jetzt aber die Frage gestellt, wie geht es Kindern von getrennten Eltern?Bei euch erleben sie eine heile Welt, eine gute Welt, einen zusammen, einen starken Zusammenhalt, grou00dfes Vertrauen.Ihr geht ehrlich damit Jetzt versetze ich mich aber in die Situation 1 Kindes, dessen Eltern getrennt sind.Und fu00fcr Kinder ist die Trennung oftmals schon das erste traumatische grou00dfe Erlebnis.So, jetzt kommt die nicht oft oder nicht selten passiert es, dass Kinder sich auch eine Teilschuld geben, dass die Eltern auseinander gehen.
Jetzt erkrankt 1 der beiden Elternteile an Krebs.Gibt es Erfahrungen, wie die Eltern, die getrennt leben, vielleicht auch neue Partner haben, damit umgehen?
Jetzt ist die Frage klar.Okay, dann geben wir Sie gerade an Ulrikea, bitte.
Also das kann man auch hier in dem
Fall einfach nicht verallgemeinern.Das ist ganz, ganz unterschiedlich und ausschlaggebend ist auch, wie da schon im Vorfeld die Beziehung war.Es gibt ja diese Patchworkfamilien, wo das wirklich gut funktioniert, wo die getrennten Familienpartner gut miteinander kommunizieren, wo auch ein gutes Verhu00e4ltnis zu den neuen Partnern besteht.Und natu00fcrlich ist es fu00fcr das Kind wirklich das Beste, wenn beide Elternteile, auch wenn sie getrennt sind und auch wenn sie in neuen Beziehungen leben, fu00fcr das Kind da sind und vor allem die Rolle auch dann, dass gesunde Elternteil getrennt.Aber die Konstellation ist so unterschiedlich und das muss wirklich in jeder Familie ganz individuell geregelt werden.
Darf ich was sagen?
Ja, ja.
Ich denk mal, die Kinder mu00fcssen man auch auffangen.Offenheit ist das A und O und trotz alledem beide Partner und auch wenn man jetzt schon wieder neue Partner hat, einfordern.Egoistisch sein, einfordern, zack und finde da gehu00f6ren alle dazu.Krebs entsteht nicht so einfach aus dem Nichts, sondern es hat ja auch einen Grund, warum irgendwas entsteht.Egoistisch sein, einfordern.
Eine klare Haltung haben und das kann man auch charmant machen mit einem Lu00e4cheln, wie Du es gerade gemacht hast oder auch ein bisschen hartnu00e4ckiger, dann schaut es ein bisschen anders aus.Vielleicht gibst Du uns mal den Blick noch, wie's mit der Hartnu00e4ckigkeit aussieht.Ja, eher so.Okay, gut, haben wir also zumindest einen Eindruck.Gut, danke Connich.
Ja, dann mach Sebastian bitte weiter.Nu00e4chste Frage.Wir haben noch 5 Minuten.
Ja, da schlieu00dft sich vielleicht gleich die Frage an, war es bei euch mit den Kindern, Tina und Christian?Wie war die Position da von eurem Kind?Wie seid ihr mit euren Kindern umgegangen in der Situation?Wie konnten die euch helfen?Konnten die euch irgend in irgendeiner Form unterstu00fctzen oder musstet ihr eher aufpassen auf sie?
Ich hab ganz ehrlich, der Manuel relativ gut rausgehalten.Unser grou00dfer Sohn Max hat in Hamburg gelebt zu der Zeit und der Manuel hat gerade Abi gemacht und ich hab der Manuel ziemlich rausgehalten.Ich hab zu ihm gesagt, Du passt auf der Papperlik auf Intensivstation.Ich mein, er ist ja kein Baby mehr und wir besuchen ihn jetzt.Er hat relativ gut ausgesehen nach der OP und ich habe zu Manuel gesagt, du musst dich jetzt auf dein Abi konzentrieren, du musst jetzt auf Abi lernen, du musst dich konzentrieren und den Papa, den ku00fcmmer ich mich.
Du machst dein Ding, ich ku00fcmmer mich Papa und natu00fcrlich geht es nicht ein, 2 Monate, sondern eben lu00e4ngere Zeit und wo das Abi dann rum war, dann hat mit Tacheles gesprochen und dann habe ich auch gesagt, es ist beim Papa spitz auf den Kopf gestanden und es muss auf dich konzentrieren.Ich kann nicht dieses, wie soll ich das sagen, ich kann also den Kindern meinen Job aufbilden.
Ja, Du hast eine klare Linie gezogen, ne?Ja.Das hu00f6re ich, ja.Ja.Cool.
Ja, Tina, hier sehe ich gerade, der Stunden ist eingeblendet.Ich kann mich da nur anschlieu00dfen.Du bist eine ganz starke Frau.Und eine darf ich noch ergu00e4nzen, nicht nur eine starke, eine ganz tolle.So, vielen Dank an dieser Stelle.
Eine Frage hu00e4tte ich jetzt an der Stelle gleich auch noch.Und zwar, wer auch immer p f 19 72 ist, fragt fragt, waren die Kru00e4fte bei euch, Tina und Christian, waren die bei euch immer gleich verteilt?
Die Kinder, eine gute Frage.
Willst Du sagen?
Also was heiu00dft gleich verteilt?Gleich verteilt in dem Sinn, dass Tina eigentlich schon immer diejenige war, die fu00fcr die Familie, das Herz der Familie darstellt.Das auf jeden, also ich sag jetzt mal in dem Sinn vielleicht ungleich.Tina ist so der Mittelpunkt.Sie ist auch diejenige, wo unsere Termine hu00e4lt und da auch achtet.
Und ich bin da mehr der Luftikus, der die Gedanken dazu hat, son bisschen.Also in der Hinsicht vielleicht verteilt.Aber im Endeffekt die Entscheidung, die wir treffen fu00fcr unser Leben, die machen wir gemeinsam.Also egal
Mu00e4dels, ihr mu00fcsst eure Mu00e4nner zwangsbeglu00fccken.
Also den brauche ich dann nachher nochmal zur Abmoderation.Ich mu00f6chte euch noch gerne ein paar ein paar Stichworte zuwerfen, und zwar einmal am Bodensee, aber auch nach Stuttgart.Fang mal mit Ulrike Gebhardt an.Ein paar Stichworte zum Aufgreifen und zum Kommentieren.Wenn's drum geht, man braucht ja nicht nur eine Eigenschaft, nicht eine Kompetenz, nicht eine Fu00e4higkeit, diesen Weg zu gehen, sondern ich glaube, es ist ein ganzer Strauu00df.
Und wenn ich jetzt mal diesen Strauu00df zusammenfu00fchren darf, werfe ich jetzt mal nach Stuttgart zu Ulrike Gebhardt das Wort Selbstmotivation und Disziplin, was fu00e4llt Ihnen dazu ein, wenn Sie das kommentieren du00fcrften?
Beides wichtige Eigenschaften, die nicht Also Selbstmotivation ist unheimlich wichtig.Wie soll ich sagen, muss man sich aber auch ab und zu mal helfen lassen, nicht immer nur selber versuchen, sich zu motivieren, sondern sich auch ab und zu mal bei Freunden Hilfe holen und Disziplin ist wichtig, aber es darf nicht u00fcbertrieben werden.
Darf nicht u00fcbertrieben werden.Jetzt kommen die beiden Stichworte fu00fcr euch, ku00f6nnt ihr gemeinsam beantworten oder jeder nimmt sich einen.Humor und Lebenslust.
Das Lachen, muss man ganz klar sagen.
Nicht der Humor.
Nicht nichts essen.Und und wir leben son bisschen nach dem Motto, Dinge, die wir nicht u00e4ndern ku00f6nnen, also direkt nicht u00e4ndern ku00f6nnen.Wie den Krebse kann ich nur beeinflussen durch irgendwelche Mau00dfnahmen, die ich hab.Aber die ich nicht direkt beeinflussen kann, u00fcber die mache ich mir keine Gedanken.Da mu00fcssen wir das Beste machen, indem ich und leb.
Ulrike Gebhardt, Achtsamkeit und Durchhaltevermu00f6gen.
Achtsamkeit ist ganz wichtig, dass man Ich hatte es vorhin schon mal gesagt, dass man einfach auf sich hu00f6rt, in sein Inneres reinhu00f6rt, auch bei bei beiden Beteiligten, also bei beiden Partnern, dass man sich wirklich ernst nimmt und einfach mit ausklingt, in sich reinzuhu00f6ren, was wu00fcrde mir denn jetzt gut tun?Was brauche ich jetzt?Und sich das dann auch wirklich gu00f6nnt.Das Zweite war Durchhaltevermu00f6gen, das braucht man bei dieser Krankheit.Das wird einfach von einem abverlangt, ja.
Ohne das geht's nicht.
Dann geborene ich euch beiden noch 2 Worte, nu00e4mlich Verlu00e4sslichkeit und Mut.
Ohne die ohne die den den Verlass, wenn ich mich nicht auf meinen Partner verlassen kann, dann hat doch das alles keinen Wert und von dem her, da muss man einfach das Beste draus machen und wie gesagt, einfordern.
Einfordern.Mut, Christian?
Mut ist ganz klar.Ich brauche den Mut, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und einfach die oder sagen wir mal Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, den Mut, vorne zu gehen.
Und oder zum Beispiel auch u00fcber die Alpen.Oder das.Oder das, okay.Ja, jetzt sind wir ja fast am Ende unserer Runde angelangt.Jetzt mu00f6chte ich mich erst mal bei euch ganz, ganz herzlich fu00fcr dieses lebendige Gespru00e4ch bedanken.
Das war ein hohes Vergnu00fcgen.Die anfu00e4nglichen technischen Schwierigkeiten sind damit mehr als entschu00e4digt, weil dann sage ich mal, lieber ein bisschen Technikschwierigkeiten am Anfang, aber ein vitales und so ein sympathisches und mutmachendes und begeisterndes Gespru00e4ch zu haben, ist, glaube ich, wichtiger.Ich danke euch da ganz, ganz herzlich dafu00fcr.Mu00f6chte mich auch beim Dank bei unserem Partner, der das unterstu00fctzt hat, bei AstraZeneca ganz herzlich bedanken, die diese Reihe fu00fcr uns ermu00f6glicht haben und mu00f6chte auch noch mal gerne darauf hinweisen, das war jetzt ja vorher schon so fast eine, ein Hinweis darauf, den die Tina gemacht hat.Wir werden dieses Thema Angehu00f6rige weiter betreiben, weil ich glaube, dass Angehu00f6rige nicht immer gesehen werden und schon gar nicht mit dem, was sie leisten.
Und wir wollen in diesem Jahr noch 2 weitere Webinare dieses Thema, was Angehu00f6rige leisten, auch produzieren und veru00f6ffentlichen und freuen uns da auch sehr drauf.Dieses Webinar von heute wird in 1 kurzen geschnittenen Form auch auf unserer Plattform der German Cancer Survivor unmittelbar zu sehen sein.Also man kann es auch gerne weiterempfehlen, kann es sich auch nachher noch mal in Ruhe anschauen und auch gerne, wie gesagt, auch weiterempfehlen.Ich glaube, dass das ein ganz wichtiges Thema ist, was wir da aufgreifen und auch in Zukunft noch mal anders bespielen werden.Ich darf Danke sagen nach Stuttgart zu Ulrike Gebhardt, Wu00fcnsche einen guten Sommer, der jetzt ja gerade anfu00e4ngt, einen gesunden.
Lasst uns alle hoffen, dass Corona demnu00e4chst dann auch hinter uns liegt und dass wir da gut durchkommen.Und an euch beide noch mal ganz herzlichen Dank, dass ihr dabei wart und so offen u00fcber eure Situation, u00fcber euer Leben, aber auch u00fcber eure Liebe gesprochen habt.Vielen, lieben Dank, alles Gute.Wir machen jetzt erst einmal eine kleine Sommerpause verdientermau00dfen, fahren in die Berge, fast in
Und am Bodensee?
An den Bodensee, genau.Fast, fast, nu00e4mlich in schu00f6nem Mundhaufen und werden da ein paar schu00f6ne Tage verbringen.Sebastian, ich darf mich bei dir bedanken fu00fcr die Technik und fu00fcr deine Inputs und dass Du das Ganze realisiert hast und auch noch mal Matthias.Nadja.Danke.
Also macht's gut und tschu00fcs an alle.
Danke auch.
Tschu00fcs.Ciao und danke fu00fcrs Mitmachen.Tschu00fcs.
Danke.Tschau.
- timer ca. 48 Minuten
- coronavirus Darmkrebs
-
Mehr erfahren: