Veränderungen durch Krebs
Annette Wenz sagt:
Die Krankheit hat mich dahingehend verändert, dass ich andere Prioritäten setze. Viele Sachen im Alltag, die passieren, wo man sich früher drüber aufgeregt hat, die sind belanglos. Es rücken andere Sachen viel stärker in den Fokus. Das ist halt, ein gesundes Umfeld zu haben, was einem Kraft gibt. Freundschaften zu pflegen. Eine Natur wahrzunehmen. Ein Gras zu riechen. Viele werden sich jetzt denken, was erzählt die da? Wenn man ein halbes Jahr voll isoliert war und kein Fenster aufmachen durfte, ist das ein Einschnitt in das Leben, wie in einem Gefängnis. Nur die durften noch das Fenster aufmachen. Die haben zwar Gitter dafür, ich konnte noch nicht mal ein Fenster öffnen. Da ist die Wahrnehmung, wie ich das erste Mal wieder nach draußen kam und habe Vogelgezwitscher gehört und habe die Wärme der Sonne gespürt. Und habe das Gras gerochen, das ist so-, das kann man sich nicht vorstellen, wie das in einem arbeitet. Und dann fängt man an zu überlegen, was eigentlich Gottgegeben ist. Und deswegen genießt man viele, viele Momente in einer ganz anderen Form, wie man das vorher getan hat.
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- coronavirus Leukämie (chronisch)
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