Erfahrungen mit Selbsthilfe
Andreas Dirksen sagt:
Ja, häufig geht ja dem Menschen durch den Kopf, da sitzt eine Gruppe zusammen, die mit hängenden Köpfen und vielleicht heulenden Augen sich untereinander austauscht. So ist es aber tatsächlich nicht. Meine Erfahrung war, dass ich erstmal gut aufgenommen wurde. Ich hatte auch festgestellt, dass ich, nachdem ich mich auch über meine Erkrankung über meinen Zustand erstmal aussprechen durfte, dass man sich Gleicherkrankten ebenfalls austauschen konnte und das war zumindest erstmal für mich ein positiver Eindruck. Und das führte auch dazu, dass ich selber frühzeitig selber in dieser Gruppe aktiv wurde und über Patiententage, die an verschiedenen Orten in Deutschland stattfanden und auch heute noch stattfinden, mich beteiligt habe, um mich noch weiter zu informieren. Der Wert von Selbsthilfe, der besteht darin, dass man auf jeden Fall für sich selber erstmal feststellen kann, bin ich am richtigen Ort in der Behandlung. Das ist sehr wichtig. Das ist häufig nicht gegeben, dass erfährt man auch in der Gruppe. Gerade Menschen, die mit einer schweren Erkrankung in der Peripherie leben, da hat man es dann schon leichter in einer Großstadt, wo auch vielleicht sogar ein Klinikum in der Nähe ist und es gibt auch viel Austausch darüber, was eben die Therapien betrifft, da macht auch jeder seine unterschiedlichen Erfahrungen. Es gibt viele Fragen zu Nebenwirkungen, die auch jeder unterschiedlich erlebt und wo man sich gegebenenfalls gut austauschen kann. Ich würde schon, also jedem Krebspatienten empfehlen, im ersten Schritt sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Man muss ja nicht dabeibleiben. Aber für mich war es ein sehr wertvoller Schritt und ich habe auch die Erfahrungen gesammelt, dass Patienten, die auch erst überlegt haben, gehe ich den Schritt in eine Selbsthilfe, letztendlich davon überzeugt waren, dass sie den richtigen Schritt gegangen sind. Ja, und so eine Selbsthilfeinitiative, ich kann durchaus mal ein Beispiel nennen. Die läuft ja so ab, dass in der Regel, wenn neue Patienten zu uns kommen, dass die sich erstmal aussprechen dürfen. Denen gehört auch die meiste Zeit. Man erfährt ja auch sehr viel über so eine Person und muss auch erstmal am Anfang zuordnen, ist es eine Person, die mit der Erkrankung schon gut umgehen kann oder ist eine Person, die sehr verängstigt ist. Dann kommen wir wieder zum Thema Psychoonkologie, wo man eventuell sie in diese Richtung führen muss und auf jeden Fall gehört auch dazu, dass wir informieren, beziehungswiese-. Ja, jeder Patient hat ja so sein eigenes Profil muss man sagen und geht unterschiedlich damit um. Und wir sprechen über alles, auch das kann das Gefühlsleben sein, da kann es Probleme geben, vielleicht auch mit dem Partner, mit der Partnerin. Da kann es verschiedene Dinge geben, die die Krankheit eben betreffen, die wir ausführlich besprechen können.
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