Stellenwert von Freunden und Kollegen
Sabrina Scherbarth sagt:
Ich hatte ein sehr gutes Umfeld, die aufgrund ihres auch jungen Alters, weil Freunde sind ja meist ähnlich alt, auch nicht so recht wussten, wie sie damit umgehen sollten, aber mich in die Normalität mitgenommen haben. Und es war aber auch oft so, dass ich dachte: „Ich kriege kleine Luft mehr.“ Und dann habe ich immer versucht, sehr ruhig zu atmen und zu sagen: „Schau, es ist doch alles ganznormal. Es macht nur dein Kopf aus, der denkt, dass dieser Moment ein anderer ist als sonst.“ Meine Freunde waren mit von Anfang an eine riesengroße Stütze. Sie haben mich in die Normalität mitgenommen, auch wenn ich manches Mal das Gefühl hatte, nicht mehr atmen zu können, haben sie mir gezeigt, dass die Situation und der schöne Moment der gleiche ist wie vorher und dass es nur meine eigene Einstellung, meine Angst ist, die die Situation verändert haben. Ich habe viel gute Hilfe erfahren, weil sich meine Freunde auch getraut haben, zu sagen: „Wir wissen nicht, was wir sagen sollen. Wir sind sprachlos. Warum hat das dich getroffen?“, oder: „Warum hat das dich wieder getroffen? Wie können wir helfen?“ Und das waren dann gute Antworten, gute Fragen. Und ein ganz besonders schöner Moment war, als eine Freundin zu mir kam und mir eine Hühnersuppe kochte. Sie brachte alles mit, stellte sich in meine Küche und sagte: „Du musst dich nicht bewegen. Ich koche jetzt eine Hühnersuppe.“ Und das ist echt schöne Hilfe. Bei der aktuellen Krebserkrankung waren meine Kollegen unheimlich sensibel, sehr teilnahmsvoll. Und ein ganz besonders schöner Spruch einer Kollegin war der: „Eine Katze hat sieben Leben. Und du hast sicherlich noch viel mehr. Wir freuen uns, dass du da bist und dass du hoffentlich bald wiederkommst.“ Ich teile die Unterstützung in ganz verschiedene Phasen ein. In der Zeit im Krankenhaus muss man wirklich seinen Mund aufmachen, denn ansonsten sind die Ärzte auch im Klinikalltag sehr angespannt und eilen vielleicht ins nächste Krankenzimmer. Aber ich habe auch während der Chemotherapie oder der Bestrahlung, wenn alles wund ist und man sich wirklich sehr quält, Durchfälle hat, habe ich immer gute Hilfe bekommen, also ganz praktische Hilfe, neue Cremes, mehr Imodium oder Ähnliches und auch den ein oder anderen guten Rat.
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