
Vorsorge & Trauerkultur
Dies ist ein Veranstaltungsinhalt von SURVIVORS HOME am 24. Juni 2022.
Den „Tod“ ins „Leben“ holen: Darüber reden wir offen und ehrlich in einer Talk-Runde mit zwei Menschen, die bewegen: Dr. Christina Weidmann und Eric Wrede. Obwohl beide Experten mit ihrem beruflichen Hintergrund weit auseinanderliegen, verbindet Sie ein Anliegen, wenn sie sagen:
„Die Liebe fürs Leben braucht den Mut zum Abschied“.
Als Notarin und Fachanwältin für Erbrecht ist Dr. Weidmann in den Bereichen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Erbrecht spezialisiert.
Daneben versucht der aus den Medien bekannte Bestseller-Autor (The End) und Bestatter Eric Wrede, diese grundsätzlichen Gedanken für eine andere Abschieds- und Trauerkultur umzusetzen und vorzuleben. Er schafft es, eine Sprache für den Tod zu finden.
Transcript
Ein ganz herzliches Willkommen, meine Damen, meine Herren, heute hier im Survivors Home zu 1, wie ich finde, sehr besonderen Veranstaltung mit einem Thema, das uns alle betrifft.Nicht heute, aber irgendwann.Das Thema lautet, die Liebe fu00fcrs Leben braucht den Mut zum Abschied.Wir wollen heute u00fcber das Tabuthema Tod sprechen und wir wollen vor allen Dingen das Thema Tod ein Stu00fcck weit heute ins Leben holen.Das wollen wir in 1 Gespru00e4chsrunde tun und dazu freu ich mich ganz besonders begru00fcu00dfen zu du00fcrfen, Frau Doktor Christina Weidmann.
Sie ist Notarin und Anwu00e4ltin fu00fcr Erbrecht, kommt aus Dresden, hat ein Bu00fcro in Berlin und in Hamburg.Schu00f6n, dass Sie da sind, Frau Doktor Weidmann, herzlich willkommen.
Herzlichen Dank fu00fcr die Einladung.
Sehr gerne.Und ein Bestatter, ein bekannter Bestatter aus Berlin ist heute bei uns, Eric Frede.Er hat ein Unternehmen hier in Berlin vor einigen Jahren gegru00fcndet, mittlerweile auch in Leipzig, wenn ich das richtig weiu00df, eine Dependance gegru00fcndet.Schu00f6n, dass Du da bist, Erik.Wir kennen uns schon ein bisschen lu00e4nger, daher wundert's auch nicht, dass wir die Du Form haben.
Danke fu00fcr die Einladung.
Wunderbar, dass Du da bist.Eric, mit dir wu00fcrd ich im zweiten Teil ins Gespru00e4ch gehen, mu00f6chte gerne erst mal mit Frau Doktor Weidmann ein bisschen den Boden fu00fcr unseren Talk, fu00fcr unser Gespru00e4ch bereiten.Frau Doktor Weidmann, Sie haben mir in der Vorbereitung fu00fcr heute gesagt, Angehu00f6rige ku00f6nnen nur ganz schwer trauern, wenn die Dinge nicht von dem Verstorbenen oder von der Verstorbenen im Vorfeld geregelt sind.Wie ist das zu verstehen?
Ja, es ist vor allem so, dass die Zeit zum Trauern nicht da ist.Wenn der Erbfall eintritt, stehen viele Angehu00f6rige erst mal vor einem grou00dfen Fragezeichen.Was hab ich u00fcberhaupt zu regeln?Ist der Nachlass gegebenenfalls sogar u00fcberschuldet?Wo bekomme ich u00fcberhaupt die Informationen her?
Und es prasselt relativ viel auf die Betroffenen ein und das Schlimmste sind eigentlich nicht die faktischen Zwu00e4nge, sondern das, was man nicht weiu00df, was einfach ungeregelt ist.Und das fu00e4ngt schon an bei der Frage, an wen habe ich mich u00fcberhaupt zu wenden?Manchmal kommen auch schon gleich, bevor man eigentlich die Gelegenheit hatte zu trauern, Anspru00fcche von dritter Seite, die gar nicht abwarten ku00f6nnen, bis etwas einmal aufm Tisch ist und daher spu00fcre ich sehr oft viel Unsicherheit, viel Verzweiflung daru00fcber, dass man vor allem einfach diese Zeit nicht hat.
Dann helfen Sie uns ein bisschen ins Thema, indem Sie uns sagen, was sollte denn alles geregelt sein?
Ja, das hu00e4ngt ja sehr stark individuell davon ab, wie die Situation ist.Also es ist so, dass, ich sag mal, das wahrscheinlich das ganze Thema fu00e4ngt ja schon viel fru00fcher an und nicht erst mit dem Tod.Es fu00e4ngt ja schon an zum Teil bei unvorhersehbaren Ereignissen, bei Krankheit, bei Gebrechlichkeit.Das heiu00dft, bevor ich u00fcber die Frage 1 Testaments nachdenke, muss ich erst mal dru00fcber nachdenken, was passiert denn, wenn ich selbst nicht mehr handeln kann, wenn ich geschu00e4ftsunfu00e4hig werde?Wer soll denn u00fcber mich bestimmen?
Soll der Staat u00fcber mich bestimmen, ein fremder Betreuer oder sind das sind Angehu00f6rige da oder enge Freunde, Menschen, die mir wohlgesonnen sind?
Und will ich das meinen Angehu00f6rigen zumuten?
Und will ich das meinen Angehu00f6rigen zumuten?Die das?Ku00f6nnen die das?Also das ist ja auch immer nicht eine Frage nur des Wollens, sondern auch des Ku00f6nnens.Also sowohl sozusagen inhaltlich als auch emotional.
Das heiu00dft, das kennt jeder, man kann kann und sollte eine Vorsorgevollmacht machen, eine Patientenverfu00fcgung erstellen, damit man, kann mich gleich auch noch bisschen nu00e4her erlu00e4utern, damit man in diesem Fall zumindest erst mal dafu00fcr gesorgt hat, dass sich jemand seine Belange ku00fcmmert, so wie ich das auch haben mu00f6chte und nicht wie das Gesetz das vorsieht.Der Unterschied ist im Grunde, wenn ich soll ich da schon mal bisschen drauf Also der Unterschied ist ja immer, viele fragen mich, was ist denn jetzt der Unterschied?Viele Sachen sind ja in der Vorsorgevollmacht auch geregelt.Die Vorsorgevollmacht wird sehr oft kombiniert mit Generalvollmacht, sag ich mal, die Generalvollmacht ist mehr so diese finanzielle, der finanzielle Aspekt.Der ist sicherlich auch wichtig, dass man den regelt.
Die eigentliche Vorsorgevollmacht geht aber eigentlich mehr in den Bereich der persu00f6nlichen Angelegenheit.Was passiert?Einweisung in ein Krankenhaus, ein Pflegeheim, wer ist dafu00fcr verantwortlich?Und die Anforderungen sind mittlerweile doch recht hoch geworden.Also viele Vorsorgevollmachten, die die Leute, sag ich mal, runtergeladen haben im Internet, wurden dann vom BGH zerpflu00fcckt und gesagt, das ist alles unwirksam.
So, dann steht man natu00fcrlich relativ schlecht da im Notfall.Das heiu00dft, diese Vorsorgevollmacht ist immer dann wichtig, wenn ich irgendwelche Angelegenheiten eigentlich fu00fcr jeden wichtig zu regeln habe, kommen dann noch bestimmte Vermu00f6genswerte dazu, Grundstu00fccke, Beteiligung, dann ist es eigentlich fast zwingend, weil ich ansonsten gar nicht anders handlungsfu00e4hig mehr bin.Und der wichtigste Aspekt ist, dass ich eine Betreuung ausschlieu00dfen will.Betreuung muss nicht immer schlecht sein.Es gibt durchaus sinnvolle Mau00dfnahmen, wo Betreuung sinnvoll ist, aber auch da mu00f6chte ich bitte selbst regeln, wer mein Betreuer sein soll.
Und die Mu00f6glichkeit habe ich.Ich kann eine Vorsorgevoll machen, ich kann eine Betreuungsverfu00fcgung damit verbinden, dann bin ich schon mal auf der sicheren Seite.Die Patientenverfu00fcgung ist noch mal eine gesonderte Verfu00fcgung.Wird ja auch manchmal als Patienten Testament bezeichnet.Das sind sehr spezifisch die Wu00fcnsche, die ich eigentlich fu00fcr meinen Sterbevorgang niederlege.
Man muss sich das so vorstellen, kein Arzt stellt freiwillig eine Maschine ab, ja.Hab ich keine Patientenverfu00fcgung, dann hu00e4nge ich an dieser Maschine.Ich ich sag's jetzt plakativ, ja, dann muss ich muss ein Gericht bemu00fcht werden.Also die Patientenverfu00fcgung ist auch sehr detailliert, weil jede Eventualitu00e4t darin eigentlich geregelt sein muss und ich brauche sie, nicht am Ende im Koma oder so ja, in der Bewusstlosigkeit oder in der spu00e4ten Demenz oder in der auch spu00e4ten Krebserkrankung einfach am Leben erhalten zu werden, obwohl ich das gar nicht mehr mu00f6chte und es aber leider nicht mehr selbst artikulieren kann.
Und dass Mau00dfnahmen laufen oder eingeleitet wurden, mit denen ich eigentlich nicht einverstanden bin.
Ja, das ist ja auch so, dass die u00c4rzte auch unter einem enormen Druck stehen.Wenn die einfach das Geru00e4t abschalten, dann haben die ja auch strafrechtlich Riesenproblem.Also was machen die im Zweifel?Lassen die Maschine lu00e4nger laufen, als es vielleicht sogar sinnvoll wu00e4re?Also wir sind da ja auch deutlich weiter als vor 20, 30 Jahren.
Palliativmedizin ist ja sehr stark ausgebildet.Aber man sollte diesen kleinen Schritt, den's eigentlich nur bedarf, sone Patientenverfu00fcgung zu errichten, den sollte man gehen.
Fu00fcr mich dru00e4ngt sich sofort die Frage auf bei all dem, was Sie jetzt an Expertise uns zur Verfu00fcgung gestellt Wann ist denn der richtige Zeitpunkt dafu00fcr?
Also ich hab's auch schon, ja.Ich hab's schon seit 10 Jahren.Also ich habe die Patientenverfu00fcgung und Vorsorgevollmacht gemacht, eigentlich ja, nachdem ich sozusagen selbst ins ins ins Leben, ins Geschu00e4ftsleben, ins Privatleben gestartet bin.Also diese Sachen sollte man machen in dem Moment, wo man auch Verantwortung hat, wenn man fu00fcr andere Leute und mu00f6chte, dass es so ablu00e4uft.
Ku00f6nnen Sie verstehen, dass jemand sagt, es ist immer der falsche Zeitpunkt?
Ich hatte mal Gespru00e4ch mit einem, ja, Mandant, Bekannten, der sagt, ich ich komme dann mal zu dir, wenn ich alt bin.Also er war zu dem Zeitpunkt 65.Also es ging darum, ein ja, Testament zu errichten.Und dann sage ich, das ist eigentlich nicht die Frage, wie alt man ist, sondern was man zu sagen und zu regeln hat.Es gibt Leute, die haben mit 20 schon was zu regeln, ja.
Und irgendwann muss man auch sehen, die Spannkraft, sich mit der Frage des Leids und des Tots auseinanderzusetzen, ist in ist schwieriger, je u00e4lter ich werde.Sag mal, je nu00e4her das Ereignis ru00fcckt, desto schwieriger wird die Auseinandersetzung und auch die Spannkraft, sich mit diesen dahinterstehenden Fragen zu beschu00e4ftigen.Mhm.Also je eher, desto besser.Aber es ist nie zu spu00e4t.
Also es gibt gibt Leute, die machen auf ihrem Krankenbett diese Verfu00fcgung.
Haben Sie fu00fcr sich das Gefu00fchl, dass das, was Sie vor 10 Jahren geschrieben und bestimmt haben, fu00fcr Sie heute noch genauso tragfu00e4hig ist und genauso Gu00fcltigkeit hat?Oder bedarf's da vielleicht nach 10 Jahren 1 Korrektur?
Inhaltlich nicht.Der Gesetzgeber hat immer mal, dreht an den Stellschrauben, das heiu00dft, man muss die Sachen sich dann noch mal anschauen.Aber so wie, also wenn wenn ich Testamente gestalte, versuche ich immer, das auch so zu machen, dass es allgemeingu00fcltig fu00fcr sehr viele ku00fcnftige Eventualitu00e4ten ist.Und eine Vorsorge-, Vormacht-, Patientenverfu00fcgung muss ich nicht stu00e4ndig mir anschauen.Also wenn ich mir einmal eine Meinung gebildet habe, dann mache ich diese Verfu00fcgung.
Man muss sie nicht notariell machen.Wenn man sie notariell macht, dann hat's den Vorteil, dann gilt sie eben immer, solange bis solange die Urkunde existiert.Das hinterfragt auch niemand.Selbst wenn sie 30 Jahre alt ist, ist sie immer noch wirksam.Und sie ist auch von den, viele scheuen ja dann auch die die Investitionen, die Kosten.
Also zumindest die Patientenverfu00fcgung, sag ich immer, ist 1 der gu00fcnstigsten Urkunden, die man u00fcberhaupt machen kann.
Sie macht eine Notarin nicht reich.
Nein, nein, das ist das das ist etwas, was in in dem sozusagen Portfolio, was wir natu00fcrlich auch anbieten, weil's dazugehu00f6rt, aber es ist etwas, was ja, das ist nicht die Hu00fcrde.Also ich sag mal, die 60, 70 Euro, die fu00fcr diese Urkunde anfallen, ist etwas, was man durchaus investieren kann.Und dann hat man's auch rechtssicher.
Haben Sie, wenn immer Sie mit Konflikten u00fcber Testamente und Vorsorge zu tun haben, fu00fcr sich das Gefu00fchl, ich hab das ja Gott sei Dank alles erledigt?
Nicht ganz, weil ich immer dann merke, dass ich's mir wieder auf den neuesten Stand bringen muss, weil's eben auch schon 10 Jahre alt ist.Aber prinzipiell hab ich das Gefu00fchl, ich hab's schon einmal geregelt, das ist richtig.Aber ich sehe auch, dass es fu00fcr viele doch eine Hu00fcrde ist.Es ist natu00fcrlich leicht, wenn man selbst vom Fach ist, sich das zu erstellen, aber schon allein der Schritt, einen Termin zu vereinbaren, die Unsicherheit, sich damit auseinanderzusetzen, ich muss ja auch Entscheidungen treffen Und der Schritt fu00e4llt eben auch schwer, sich damit zu beschu00e4ftigen, was passiert, wenn ich so krank bin.
Jetzt gehen wir mal die 4 Dokumente noch mal Mit welchen mu00f6chten Sie anfangen?
Na ja, im Grunde in der Reihenfolge, dass die die die Vorsorgevollmacht eigentlich immer in Kombination sind zwar unterschiedliche Dokumente mit der Patientenverfu00fcgung, die Patientenverfu00fcgung sehr dringlich, wenn man wirklich Krankenhausaufenthalt oder irgendwas vor sich hat.Das Testament oder Erbvertrag, je nachdem, in welcher Konstellation man sich befindet, kann ich ja auch noch mal 2 Worte da auch gleich dazu verlieren.Und vielleicht dann auch natu00fcrlich noch die die Bestattungsvorsorge, ja.
Also fangen wir mit der Patientenverfu00fcgung mal an.Kann ich die vom Internet her runterladen und selbst ausfu00fcllen?Brauch ich unbedingt einen Notar?
Also bei der mittlerweile gibt's ja ganz viel im Internet und man kann das sicherlich machen.Es gibt da auch Vorlagen von, ich glaub, das Bundesministerium hat ganz gute Broschu00fcren, die Bayern haben, glaube ich, auch eine ganz gute Broschu00fcre, das kann man machen.Dann hat man aber immer son bisschen die bei den offiziellen Broschu00fcren geht's, aber die Rest Unsicherheit, dass es sich keiner angeguckt hat.Und die Frage der Akzeptanz.Wissen Sie, Sie ku00f6nnen ganz viele Vollmachten auch privat schriftlich machen.
Das Gesetz lu00e4sst das zu.Nu00fctzt nur nichts, wenn Sie dann zur Bank gehen und der am Schalter sagt, akzeptier ich aber nicht.Also hatten wir schon die schu00f6nsten Diskussionen gehabt und dann sagen wir, was nu00fctzt es, wenn es niemand akzeptiert?Und hinzugehen und ein privates Dokument zu beglaubigen, spart auch nicht wirklich was.Also es ist im Grunde, ja, also man kann das machen, es ist wirksam, immer die Frage Akzeptanz.
Aber die Kosten haben Sie ja vorher schon geu00e4ndert.
Bei der Patentverfu00fcgung sind wirklich u00fcberschaubar.Bei der Generalvorsorgevollmacht ist es schon wieder anders, weil dann das Vermu00f6gen zugrunde gelegt wird bei den bei den Kosten.
Also die mach ich doch in aller Regel, wenn Grundstu00fccke oder Gesellschaft Richtig.
Da sind.Ja oder gru00f6u00dferes Vermu00f6gen da Oder ja oder ich einfach abgesichert sein mu00f6chte, dass ich hab mehrere Bankkonten, ich will nicht u00fcberall die Vollmacht hinterlegen.Dann mache ich eine Vorsorgevollmacht, da wird das Vermu00f6gen zugrunde gelegt bei den Gebu00fchren.Es ist jetzt auch nicht so, dass es exorbitant ist, weil diese Kosten bei der Vollmacht auch immer gedeckelt sind.So.
Dann das Testament.Ja, das Testament ist, also Sie ku00f6nnen natu00fcrlich auch ein handschriftliches Testament machen.Wenn es eine Person gibt, die ja, ich sag mal, ihr einziges Kind zum Erben einsetzt, sonst gibt es niemanden weiter, ist es nicht Partnerin oder Ja, da muss man dann schon wieder gucken wegen Erbberechtigung von anderen, aber ich sag mal, wenn's eine ganz einfache Konstellation ist, ku00f6nnen Sie sich hinschreiben, hinsetzen, das Testament handschriftlich verfassen.Sie ku00f6nnen's auch noch hinterlegen beim Gericht.In dem Moment, wo Sie wieder eine schwierige Konstellation haben, muss noch nicht mal Patchwork sein, unterschiedliche Abku00f6mmlinge oder gar keine Abku00f6mmlinge, Sie mu00f6chten einen gemeinnu00fctzigen Tru00e4ger einsetzen, empfiehlt sich's schon, das sozusagen einmal gepru00fcft zu haben.
Haben Sie Grundstu00fcck im Nachlass oder oder Gesellschaftsanteile, dann mu00fcssen Sie auch u00fcberlegen, in dem Moment, wo der Erbfall eintritt, mu00fcssen Sie ja, wenn Sie kein Hoteless Testament haben, einen Erbschein beantragen.Und dann werden die Werte im Erbfall zugrunde gelegt, die im Zweifel noch mal viel hu00f6her sind.Also das im Zweifel spart man nichts.Man hat oftmals Testamente, die dann handschriftlich gemacht werden.Ich hab das Thema Formfehler.
Also ich selbst hab auch natu00fcrlich handschriftliches Testament, das hab ich sozusagen selbst geschrieben, aber es ist natu00fcrlich auch das Thema, irgendwann werde ich das auch bei irgendwo bei einem anderen Notar beurkunden lassen, einfach das Thema zu haben, dass sich im Erbfall die Erben nicht einen Erbschein abmu00fchen mu00fcssen, sondern gleich etwas in der Hand haben, mit dem sie u00fcberall das regeln ku00f6nnen, was sie regeln mu00fcssen.
Bei alledem, was Sie jetzt uns erzu00e4hlt haben Ja.Und beschrieben haben, was erleben Sie tagtu00e4glich als Notarin?Ist das immer so, dass Sie sagen oder auch als Rechtsanwu00e4ltin, das ist alles super geregelt bei den Leuten oder kommt es hu00e4ufig zur Auseinandersetzung?
Na ja, als Sotarin erlebe ich ja die Leute, die zu mir kommen und was regeln lassen wollen.Also die haben diesen ersten Schritt ja schon geschafft und sind sitzen bei mir und wollen eine Regelung, so.Die haben sich damit auseinandergesetzt, dass sie etwas und dann ist es ja im Grunde nur noch eine Frage des Gespru00e4chs, dass man das ein bisschen in die richtige Richtung lenkt, dass es umgesetzt wird, wie die Vorstellungen sind.Als Anwalt sieht man die Fu00e4lle, wo nichts geregelt war und wo dann die Streitanfu00e4lligkeit, Das hilft natu00fcrlich auch in der notariellen Praxis.Man weiu00df dann, wie man Testamente nicht aufsetzen sollte.
Aber es ist nicht immer zwingend, alles 100 Prozent perfekt zu machen.Ich sag immer, lieber ein 90 Prozent gute Lu00f6sung als gar keine.Die Idee, ich kann das jetzt noch nicht regeln, weil da hab ich ja noch, ach, ich will jetzt erst mal noch das Haus verkaufen oder so und dann kommt irgendetwas dazwischen.Vielleicht ist es besser, einfach mal etwas aufzuschreiben, was man dann geregelt hat.Man kann immer Ergu00e4nzungen machen, man kann sich immer noch mal Gedanken machen und das schlechteste Testament ist kein Testament.
Das ist einfach so.
Ich hu00f6r ganz oft von Leuten, die jetzt so wie ich die 60 sind, ja, das sollte ich doch auch schon lu00e4ngst mal gemacht haben.Ja.Kennen Sie auch, ne?Was sagen Sie denen?
Dass es nie zu spu00e4t ist, das eine, aber dass Sie dass Sie sich selbst ein Zeitfenster geben sollten dafu00fcr, weil es auch anstrengend ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.Wenn ich einmal diese Kraft aufgewandt habe, mich mit diesem Thema zu beschu00e4ftigen, dann sollte man auch einen Knopf dran bekommen und nicht es u00fcber Monate und Jahre ziehen.Und das ist, da ermutige ich die Mandanten auch zu sagen, ziehen Sie es jetzt einmal durch und legen Sie es dann fu00fcr die nu00e4chsten 20 Jahre in die Schublade.Weil es wirklich eine, ich sag mal so, fu00fcr fu00fcr Herrn Brede und mich ist es sicherlich alltu00e4gliches Thema, das zu behandeln, aber es kostet viel u00dcberwindung.Und dann sollte man's auch einmal richtig angehen.
War jetzt schon fast die u00dcberleitung zu ihm.Ich danke erst mal an der Stelle.Wir nehmen Sie gleich wieder ins Gespru00e4ch mit rein.Jetzt mu00f6chte ich gerne mit Eric Frede weitermachen.Eric, alles, was Du jetzt gerade gehu00f6rt hast, kommt dir wahrscheinlich sehr bekannt vor.
Magst Du erst mal ein bisschen zu dir erzu00e4hlen, was dein Ansatz ist?Du bist anders unterwegs wie andere Bestatter.Du bist in den Medien sehr pru00e4sent.Du bist in vielen Talkshows gewesen.Du machst eigene Podcasts.
Und wer dich kennengelernt hat in der Rolle des Bestatters, wie ich das getan habe, weiu00df ich dadurch, dass Du einen ziemlich anderen Zugang dazu hast zum Tod und auch zur Bestattungskultur.Magst Du ein bisschen dru00fcber erzu00e4hlen?
Vielleicht das genau vorweg, wir versuchen, wie mittlerweile muss man sagen, ja auch einige, also es gibt eine neue Generation von Menschen, die sich spu00e4testens eigentlich schon seit den Siebzigern, Achtzigern, wo die aufkommende Hospizbewegung et cetera sich die Fragen gestellt haben, wie soll eigentlich Sterben aussehen?So kam irgendwann die nu00e4chste Frage, wie soll eigentlich Trauern aussehen?Und wenn ich an vielen Stellen jetzt eben grade nickend dahinter sau00df, dann weil ich auf viele Sachen natu00fcrlich immer mit der Brille schaue, was macht es, wenn Menschen, ich versuch's mal einfacher aus, ihre Sachen geregelt haben fu00fcr die, die damit umgehen mu00fcssen?Denn genau das Verlu00e4ngern von Trauer erleb ich genau jeden Tag und muss nur 1 sagen, ich hu00e4tte eine Ergu00e4nzung zu dem, was jetzt gesagt ist.Ich find diesen Fokus auf auf Menschen, die jetzt vielleicht irgend eine Form von Vermu00f6gen haben, Ich glaube, dass jeder Mensch auch aus Sorge sich selber Sachen regeln muss und grade wenn das in Richtung, das erlebe ich zumindest, ne, in in 'ner Stadt wie Berlin ist das einfach hu00e4ufig, dass Menschen in eine gerichtliche Betreuung kommen, was da auch fu00fcr menschliches Leid nachher dahintersteht.
Und bei 1 Sache bin ich natu00fcrlich komplett dabei und da zieh ich auch immer meinen Hut davor, wenn sich Menschen ku00fcmmern, Sich zu ku00fcmmern heiu00dft anzuerkennen, ich werd sterben.Und das ist also Schritt, den krieg ich als Bestatter auch nicht immer hin, ne.Also das ist auch was, was ich ausblende.Und das ist quasi eigentlich so die grou00dfe u00dcberschrift, unter der ich immer wieder probiere, auch niedrigschwellig irgendwo zu kommunizieren, nu00e4mlich zu sagen, Du geht in der Familie auch in die Kommunikation miteinander.Und das ist schwer, als Kind zu seinen Eltern zu gehen und zu fragen, sagt mal, habt ihr Sachen, was was was passiert eigentlich, wenn wenn Papa, wenn Du stirbst?
Was also bin ich denn sofort der gierige Erbe, der was haben mu00f6chte oder bin ich einfach wirklich dran interessiert, dass dort Sachen geregelt sind?Und wo ich vielleicht, weil ich nun mehr mit Bestattungsvorsorgen zu tun habe, ich kann nur sagen, wenn Familien zu uns kommen in der Situation, da wird jemand sterben, der hat eine infauste Diagnose, ist interessanterweise meine erste Frage immer, habt ihr Papierkram erledigt?Also die die die 3 Sachen, die grade aufgefu00fchrt sind, weil ich sage, das ist was, ich sag's mal sehr hart, eine Bestattung passiert immer, ja?Das da kann ich nur klaren und wahren Auges machen.Und was ich immer wieder entdecke, dass es grade, wenn Unklarheiten bestehen, ich eigentlich das Feld fu00fcr Streitigkeiten lege, ja?
Also bei Entscheidungen und wie sich das auch in Trauerprozessen, ne, die beiden, ich mein mal bisschen faktischer, 2 Schwestern, Mama im Krankenhaus, der Arzt sagt irgendwann, jetzt mu00fcssten wir zusammen was entscheiden.In welche Richtung bewegen wir das jetzt, ne?Die es wird quasi keine Heilung mehr geben.Mama hat nie was geregelt.Schwester 1 sagt, auf gar keinen Fall.
Wir machen wir machen wir wir exerzieren durch bis zum Letzten und die andere hat anderen Entscheidungsprozess, so.Und genauso einfach bestehen die Fragen auch bei bei Bestattungen.Stefan, ich bin der festen u00dcberzeugung, dass ein Grou00dfteil der Menschen, die in Deutschland bestattet werden, nicht so bestattet werden, wie Sie es sich vielleicht gewu00fcnscht haben, weil sie vielleicht nicht in der Lage waren, es zu kommunizieren, weil sie niemand danach gefragt hat.Das ist ja auch immer was, ne.Aber viele Sachen, die Sie grad gesagt haben, sind auch fu00fcr mich Fragestellungen, die in meinem, ich will jetzt immer gar nicht nur Familie sagen, aber die in meinem Lebenssystem zu klu00e4ren sind, ja.
Und was ich ganz doll beobachte und was mir selber auch so ging, ich hab mir genau diese Fragen angefangen zu stellen in dem Moment, wo ich angefangen hab, fu00fcr Dritte eine Verantwortung zu haben.In dem Moment, wo mein Unternehmen eine Gru00f6u00dfe hatte, dass dort Menschen sind, die selbst wenn ich Wir hatten gesagt, es ist nicht geschu00e4ftsfu00e4hig, ich bin jetzt kein Jurist, aber dass ich nicht mehr geschu00e4ftsfu00e4hig bin, ob nun tot oder krank, dass mein Laden weiterlu00e4uft.Das sind Menschen, die zahlen ihre Miete von dem Gehalt.Und last, not least, irgendwann son kleines Mu00e4dchen auftauchte, die meine Tochter ist, wo ich mich fragte, okay, wie kann ich bestenfalls Sachen fu00fcr die regeln?Und was ich nur sagen kann, was ich auch in Fragestellungen mit mit Familien, die zu uns kommen, weil eben Trauerfu00e4lle anstehen, habe, ist immer noch mal vielleicht etwas weitergehend als das, was Sie als Anwu00e4ltin sehen, nu00e4mlich noch mal so was wie Fu00fcrsorge, ja?
Also quasi u00fcber die Fu00fcrsorge fu00fcr sich, was mu00f6chte ich mit meinen Sachen machen, sich auch zu u00fcberlegen, was passiert mit Menschen mich herum, ja?Also mein mein mein Lieblingsbeispiel ist, mu00f6chte ich, dass die Mutter meiner Tochter, sollte ich jetzt heut Abend hier rausgehen und der Blitz ab 20 Uhr in mich einschlagen, hab ich vielleicht die Vorstellung, dass die auch erst mal bisschen Pause machen darf vom Leben.Weil das ist was, was was Also ist natu00fcrlich eine Luxusfrage, die man sich da stellt.Aber ich sehe es, wie wie schwierig das teilweise fu00fcr Menschen auch ist, wie schnell sie wieder funktionieren mu00fcssen und denen ich das grade, wenn sie Kinder haben oder eine eine familiu00e4r stark eingebunden, denen ich wu00fcnschen wu00fcrde, ey, dass die sich mal auch nach nach Sterbefall 6, 8 oder auch mal 3 Monate eine Auszeit gu00f6nnen ku00f6nnen.Und das sind Fragen, die ich mir gestellt habe.
Ich glaub, es ist ja bei uns so geregelt, mu00fcssten Sie mir helfen mit der pru00e4zisen Antwort, wenn jetzt der Familien oder der der Lebenspartner, die Lebenspartnerin verstirbt, dann bekommt man ja vom Arbeitgeber 2, 3 Tage, glaub ich, freigestellt oder die Mu00f6glichkeit, die Dinge zu regeln.Und und Sonderurlaub, ja.Und danach geht's, ja, 3 Tage.
3
Tage.Und danach geht's praktisch wieder weiter, ne.Ja.Also das find ich schon verdammt kurz, kann ja dann nur das Wort sprechen.Jetzt mu00f6cht ich noch einen Schritt zuru00fcckgehen.
Ja.Du bist ja nicht immer Bestatter gewesen, sondern Du kommst urspru00fcnglich aus der Musikszene.Ja.Korrekt.Was hat dich damals bewegt, in die Bestatter Szenerie hineinzugehen und zu sagen, da verbringe ich in Zukunft meine Zeit?
Ich glaub, hu00e4ttest Du mir mit 25 gesagt, dass ich jetzt mit 41 dasitze als Bestatter, hu00e4tte ich dich wahrscheinlich ausgelacht.Also da war kein grou00dfer Plan hinter.Das waren viele glu00fcckliche Zufu00e4lle und eine Sache, die interessanterweise auch heute Abend hier mitschwingt, nu00e4mlich dass irgendwann so mit 30 die Frage aufkam, was kann ich eigentlich?Was mu00f6chte ich?Und wie mu00f6chte ich das bis an mein Lebensende machen, ja?
Und dann war da wirklich ganz viel die Frage, was was was kannst Du eigentlich?Was vor allen Dingen auch, was kannst Du nicht?Es gibt ganz viele Sachen, die ich u00fcberhaupt nicht kann.Und dann gab's erst mal, muss man sagen, traurigerweise keine Antwort.Aber ich hatte ein Glu00fcck, ich hatte ich hatte auch keine Verpflichtungen gehabt, keine Kinder.
Er hatte bisschen was gespart und hat mir gesagt, okay, wenn ich jetzt mein Leben auf son Minimum runter reduziere.Ich bin in eine ganz kleine, also das war mal, also mittlerweile ist es nicht mehr vorstellbar, eine 250 Euro Wohnung gezogen und hab gesagt, Also gerade in Berlin lacht man daru00fcber mittlerweile.Und hab gesagt, okay, hast jetzt Ja.Du hast Ja zu u00fcberlegen, was gibt's?Und dann hab ich mir Sachen aufgeschrieben.
Was kannst Du gar nicht?Buchhaltung, okay, passt.Nein, also was kannst Du gut Menschen zuhu00f6ren?Was kannst Du, was mu00f6chtest Du machen?Du mu00f6chtest, und das war fu00fcr mich ganz wichtig, weil ich son kleines ADS Kind bin, dass ich eine, mir eine Welt schaffe, in der Prozesse auch Ende haben.
Das heiu00dft, wenn wir eine Familie begleiten, ist es kein Prozess, der u00fcber 24 Monate lu00e4uft, sondern das ist abgeschlossener Kreislauf.Und last not least stand auf der Liste drauf, was hast Du eigentlich fu00fcr Defizite?Ah, Du hast Helfersyndrom.Okay.Wie kann ich das alles gut zusammenbringen?
Und dann stand ich da und hab u00fcberlegt, okay, studierst Du noch mal Psychologie?Dann hatte ich die ernste u00dcberlegung, weil mein Schwager Mu00f6belrestaurator ist, ob ich noch mal in die Schreinerei gehe, weil ich gerne was mit meinen Hu00e4nden machen wollte.Und dann waren das wirklich totale Zufu00e4lle, weil Stefan unter uns, ich ich wu00e4r doch nicht auf die, also in keiner Welt wu00e4r ich auf die Idee gekommen, Bestatter zu werden.Ich hab keine schlimmen Verluste vorher gehabt, was ich heute als was Gutes empfinde, weil ich, glaub ich, relativ unbefleckt, heiu00dft das unbefleckt oder unbeleckt, unbefleckt auf die Situation geguckt habe.Also nicht als trauernder Mensch, der vielleicht Erfahrungen gemacht hat.
Und dann war das wirklich 1, den kennt man in Berlin weniger, wenn man in Westdeutschland ist, gibt's Fritz Roth, der war ganz fru00fch son vielleicht zu mir Katholik, ich Atheist, aber der war auch
Berge Stadtbach.
Genau.Der war der war so 1 der ganz fru00fchen, die gesagt hat, ah, das das muss doch irgendwie anders gehen.
Anders gehen, ja.
So.Und bei mir steht immer ein ganz grou00dfes Wort, das hu00f6r ich aus vielen, was Sie gesagt haben auch raus, Selbstbestimmung.Ja, das ist was, was Menschen in Verlustsituationen zum Teil verlieren, weil wir als Kinder der Ersten Welt haben irgendwie gelernt, wir ku00f6nnen alle Probleme lu00f6sen, entweder mit Geld oder Intellekt.Tod ist fu00fcr viele das erste Problem, was nicht lu00f6sbar ist.Da gibt's kein Werkzeug fu00fcr, da gibt's nichts, was hilft.
Und wie viele leben sehr lange mit dem Nimbus der uns, das hab ich auch ganz lange gedacht, mir wird doch nichts passieren.Und da kommt oft Ohnmachtsgefu00fchl.Und dann wieder in den Gefu00fchl zu kommen, dass ich selbstbestimmt agieren darf, dass ich nicht nach Erwartungen agieren muss, dass ich wie fast schon in soner kleinen Psychotherapie eigentlich immer wieder gefragt werde, was was warum mu00f6chtest Du das grade machen?Was brauchst Du grade?Frag dich das mal.
Und das ist eine Kompetenz, die fu00fcr mich in ganz vielen Stellen, weil wir viel auch Bildungsarbeit machen, die u00fcber das hinausgeht, was was nur das Sterben angeht.Ich glaube, das ist eine Kompetenz, die die einfach unglaublich wichtig ist, wie gehe ich, also ich glaub, der Psychologe wu00fcrde sagen, mit Anpassungssituationen ne.Also lange war das so, dass Trauer, die etwas ausufert, als Anpassungsstu00f6rung definiert wurde.Ich hab eine Situation im Leben, auf die ich mich einstellen muss, die ich nicht mu00f6chte.Und wie schwierig das ist, das auch zu erlernen, sehen wir, aber ich glaube, man kann dort Sachen lernen.
Ich erlerne irgendwann, dass auch der dritte Liebeskummer mir immer noch das Herz rausreiu00dft, aber dass es Techniken gibt, wie's mir nicht besser geht, aber wie ich die Situation annehmen kann.Und das ist ganz grou00dfer Teil unserer Arbeit, immer wieder zu schauen, wie ku00f6nnen Menschen die Situation des Verlustes annehmen und zuru00fcckgebracht werden in eine in eine selbstbestimmte Aktivitu00e4t.
Ich hab bei euch bei Lebensnah erlebt, dass ihr Angehu00f6rige ganz stark mit einbindet und denen auch Angebote macht.Magst Du daru00fcber ein bisschen erzu00e4hlen?
Von von der Geisteshaltung her, ohne Bestatterkollegen u00e4rgern zu wollen, auf dem Juristischen ist es so, dass Du in Deutschland den Bestatter fu00fcr exakt eine Sache brauchst, wenn Du den Menschen von a nach b transportierst.Alles andere kannst Du selber machen.Und das ist eine ganz wichtige Geisteshaltung.Und das ist auch was, was man immer wieder vermitteln muss, zu sagen, ihr als Freunde, Angehu00f6rige, Zugehu00f6rige Familie.Ihr habt es in der Hand.
Es gibt niemanden, der euch da eigentlich, ne, es gibt paar rechtliche Rahmenbedingungen und viele kennen immer die grou00dfen, bu00f6sen Verbote.Aber was Du alles darfst, also da bin ich leider ganz tiefer Optimist, der sagt, nee, komm, lass uns mal gucken, was alles mu00f6glich ist und wie wir das gut machen ku00f6nnen.Und das Integrieren und Mitmachen und die Angebote, die Du erwu00e4hnst, die zielen immer auf was ab.Alles, was wir machen, hat das Ziel, dass Du das annimmst.Ja, wenn ich dir anbiete, dass wir gemeinsame Waschungen von Verstorbenen machen, ist das fu00fcr mich dich an den Ku00f6rper heranfu00fchren.
So, weil Sterben und Tod ist was unglaublich Abstraktes.Also wie kann denn jemand nachvollziehen, dass aus 198 Kilo Erik nach soner Kremation 4 Kilo Mineral werden?Das ist das ist vu00f6llig abstrakt, das ist nicht nachvollziehbar.Und wie schu00f6n der Moment sein kann, also das ist jetzt Ru00fcckmeldung von Angehu00f6rigen, ne, dabei zu sein, wenn der Ku00f6rper ins Feuer geht.Das nicht als 'n zerstu00f6rerischen Moment, sondern als Moment, das ist der erste Schritt, dass der Ku00f6rper geht.
Dabei zu sein, die Ruhe zu haben, das ist was, was wir immer wieder an ganz vielen Stellen probieren.
Also etwas wie eine u00dcbergabe.
Ja.Ja.Ja.Deswegen ist, ne, was ich hu00e4ufig erzu00e4hlen kann, ist fu00fcr mich der schwerste Moment in der Arbeit ist eigentlich immer das Wegnehmen des Ku00f6rpers.Ja, gerade wenn Familien irgendwie Das sind ja Also wir haben alle die Hoffnung, dass wir einschlafen und nicht wieder aufwachen.
Die die realistische Geschichte ist, dass die meisten sterben nach lu00e4ngeren Krankheitsgeschichte.Und das heiu00dft, wenn Sachen halbwegs okay waren, war da Freundes- oder Familienkreis, der sich geku00fcmmert hat.Die haben alle eine eine Leidensgeschichte hinter sich.Dann stirbt jemand und das Erste, was passiert, dann kommt jemand und nimmt mit denen weg.Das zu u00fcberbru00fccken ist immer schon eine ganz grou00dfe Aufgabe, ne.
Und wenn man dann wirklich sieht, da sind Kreise Menschen, die die letzten 2, 3, 4 Jahre immer wussten, was los ist.Die wussten immer, welcher Arzt ku00fcmmert sich grade?Wie sind die aktuellen Tumormarker?Wie ist der Stand?Und auf einmal sollen die loslassen und mu00fcssen mir vertrauen.
Und das aufzubauen ist eine Sache, wo ich denke, dass das wirklich mit so kleinen Schritten und immer wieder integrieren in Fragen und immer zu sagen, nee, das ist euer Prozess.Ich bin hier nicht der Hausherr, sondern ich bin Also im besten Falle mache ich mich u00fcberflu00fcssig.Die beste Trauerfeier oder der beste Abschiedsprozess fu00fcr mich ist der, wo danach alle fragen, sag mal Stefan, hier der der der der grou00dfe Typ, das ist doch Cousin von dir gewesen, ja?Wenn des mit Professionalitu00e4t gepaart, versteh mich nicht falsch, wenn des als Prozess entstanden ist und Du als Freundeskreis, wie wir auch der Moment, wo wir uns kennenlernen durften, ihr rausgehen ku00f6nnt und sagt, genauso wollend wird es.Genauso hat der Mensch, der verstorben ist, das gewollt.
Dann ist das, also weiu00dft Du, weil ich kann nicht abu00e4ndern, dass jemand verstirbt.Ich kann aber dir helfen, damit umzugehen.Und Du musst sehen, dass zumindest trauerpsychologisch, also der Anteil von Menschen, die, wenn sie die richtigen Instrumente in die Hand bekommen und keine Hu00fcrden in den Weg gelegt bekommen, in der Lage sind, mit Verlust umzugehen, der ist sehr, sehr grou00df.Also der Anteil von Menschen, die die das Trauern nicht ku00f6nnen oder nicht zulassen ku00f6nnen, sondern die Aufgabe, die wir haben und wo auch das hilft, was wir heute besprechen.Wie kann ich denn Feld bereiten dafu00fcr, dass Menschen Entscheidungen treffen du00fcrfen, weil das waren Punkt, ne, ich muss mir immer sagen, dass ich, wenn ich Familien bei uns habe, ich hu00e4ufig auch den Tipp gebe in juristischer Ru00fccksprache, macht aus euren Wu00fcnschen kein Korsett.
Ja, das ist, also grade grade Patriarchen haben das, ne.Die mu00fcssen auch bis zum letzten Moment ist dann hu00e4ufig noch Machtmomentum mit dabei.Ja, und dann manchmal auch zu sagen so, nee, ich ich steck das Feld ab, wenn ich mal jetzt u00fcber das Thema Bestattung spreche.Ich sag einmal, wisst ihr was?Ich mu00f6cht auf jeden Fall nicht neben Onkel Ju00fcrgen liegen, den mochten ich noch nie.
Und wer mich verbrennt, kommt in die Hu00f6lle.Den Rest du00fcrft ihr entscheiden.Auch quasi Menschen wieder in die Aktivitu00e4t zu bringen.Und ich kenn ja im Zweifel auch meine Umfelder.Ich weiu00df, ne, also was weiu00df ich, ich hab in meiner Bestattungsvorsorge festgelegt, ich mu00f6chte, dass keiner meiner Freunde sprechen muss.
So.Bei uns soll da soll Musik laufen mit Bildern, mit meinen Freunden.Aber ich kenn meine Freunde, die mu00fcssen vorher 3 Schnaps trinken, da reden zu ku00f6nnen und davon hat auch keiner was.Das sollen die dann nachmachen.Ich hab relativ klar gesagt, dass ich mich freuen wu00fcrde, wenn meine Freunde meinen Sarg u00fcber den Friedhof tragen.
Wenn sie das wollen.
Wo hast Du das geregelt?Weil jetzt kommt ja, glaub ich, ganz entscheidender Punkt.Wo legt man das ab oder wo wo macht man das Das Frage.
Ich hab's einfach in den Opener vom Buch geschrieben.Das ist fu00fcr jeden lesbar.Nein, Du musst sagen, es ist ein Irrglauben.Das Problem haben wir in der Realitu00e4t hu00e4ufig, dass wenn wenn Menschen als Laien, was sie ja du00fcrfen, ihr Testament machen, dass die da hu00e4ufig ihre Bestattungswu00fcnsche mit reinschreiben.
Aber das ist das falsche Dokument oder?Das ist das Was wu00fcrden Sie sagen, Frau Weidmann?
Ja, das kommt immer bisschen drauf an.Das kann ich natu00fcrlich machen, wenn meine nu00e4chsten Angehu00f6rigen das Testament vorher zu sehen bekommen.Also oder wenn ich mit denen Erbvertrag gemacht habe, dann kann ich's da reinschreiben, weil dann wissen die ja zu Lebzeiten, was sie erwartet.Aber wenn ich's jetzt wunderbar hinterlegt habe und das wird dann irgendwie nach paar Wochen eru00f6ffnet, dann ist es im Zweifel schon ein bisschen spu00e4t.
Ich weiu00df nicht, wie's in Hamburg ist, aber wir alle lieben die Stadt Berlin, aber die Zeitlu00e4ufe, die ich
als Ich bin ja in Berlin Notarin.Ich weiu00df ja, wie's hier lu00e4uft.Ich ich ich hoffe, dass
es ich hoffe, dass es in Hamburg anders ist.Da
liegen jetzt so viel, da mu00fcssen sich Leute mehr beeilen.
Ich sag nur aber jetzt ohne Witz, die Zeitlu00e4ufe, die ich als als als Mensch, der sich eine Bestattung zu ku00fcmmern hat und im Zweifel auch Erbfragen zu ku00fcmmern hat, die da vor mir sind.Da rede ich nicht u00fcber Tage und Wochen, da rede ich u00fcber Monate.Ja, das ist auch was, was ich Angehu00f6rigen immer wieder sage, das ist nichts, was ihr in Woche abgeschlossen habt.Und deswegen habe ich auch u00fcber diese Zeitru00e4ume vorhin gesprochen, die ich gerne den Menschen, sollte ich jetzt sehr fru00fch versterben, sich ku00fcmmern mu00fcssen, wo ich sage, nee, das ist ja auch nicht nur, damit die in der Sonne liegen, sondern dass das also Leben abzuwickeln und aufzulu00f6sen, zu gucken, wie wir damit umgehen.Das ist nichts, was ich in 3 Tagen Urlaub mache.
Das ist was, wo ich u00fcber viele Entscheidungen, grade wenn Tod sich vielleicht nur kurz angeku00fcndigt hat, da sind Fragestellungen, die die begleiten dich dein Leben lang, ja?Und da eventuell von, also da haben wir bei uns familienintern eine relativ gute Konstellation hinbekommen, dass ich gesagt habe, ich kenne meine Pappenheimer und ich hab teilweise Entscheidungen delegiert, ne?Also das hatte ich vorhin son bisschen, das war eine Frage an Sie.Ich hab's zum Beispiel so gemacht, meine Mutter ist Arzt und ich hab immer Bammel davor, dass ich gewisse Neuerungen verpasse, ja.Also viele, ne, wir sind hier im Survivors Home, viele Krebsdiagnosen, die Anfang der Neunziger gestellt wurden, die fallen heute eher wahrscheinlich unter, zumindest handelbar, um's mal, ne, also oder die neigen dann eher zu chronischen Erkrankungen.
Ich kenn ja immer die aktuellen Entwicklungen gar nicht.Hab dann wirklich gesagt, ich wu00fcrde, Stand jetzt, die kritischen Fragen meiner Mutter als u00c4rztin u00fcberlassen, die, was ganz gut ist, keine Erbin ist.
Ja gut, das ku00f6nnen Sie ja an Ihrer Patientenverfu00fcgung reden.
Nein, ich mein nur, ich bin ab einfach das Fachwissen an vielen Stellen gar nicht, ne.Das muss ich einfach sagen.Gerade bei medizinischen Sachen, wo ich auch Familien bei uns immer sage, ich verstehe eure Fragestellung, sprecht bitte auch mit Arzt u00fcber gewisse Sachen, sprecht vielleicht auch mit 2 Ersten, weil sich Begrifflichkeiten so unterscheiden, ja.Also wenn ein Intensivmediziner sagt, er kriegt Problem gelu00f6st, heiu00dft das noch nicht, dass am Ende so was wie Leben herauskommt, was wir uns zusammen vorstellen, ja.Und wenn Palliativmediziner sagt, wir ku00f6nnen dich schmerzfrei halten als Patient, ist immer noch die Frage, was heiu00dft schmerzfrei?
Wie definier ich das fu00fcr mich?Und das sind auch Erfahrungen, die ich vielleicht dann erst machen kann.Mhm.
Ich schieb eine Frage dazwischen, die fu00fcr mich grade ganz pru00e4sent ist.Wie grenzen Sie sich ab?Wie grenzt Du dich ab mit der Professionalitu00e4t, die ihr in eurem Job letzten Endes jeden Tag unter Beweis stellen mu00fcsst?
Ich glaub, das muss man, wenn man den Menschen wirklich gut helfen will.Weil wenn ich mich in jeden einzelnen Fall emotional hineinbegebe, dann verlier ich ja meine professionelle Distanz dazu, dann kann ich auch nicht mehr den Blick von oben drauf werfen.Das heiu00dft nicht, dass man unempathisch wird.Das heiu00dft nur, dass man nicht die Themen zu nah an sich ranlu00e4sst.Das ist sicherlich etwas, was auch u00dcbung ist und es gelingt auch nicht immer.
Es gibt viele, die auch in unseren Berufen sind, die am Ende ihrer beruflichen Laufbahn stehen und sagen, ich hab einfach zu viel von dem aufgenommen.Zu viel Leid gesehen, zu viele Lebensgeschichten gehu00f6rt.Und es ist ja nicht so, dass man Roboter ist, aber das ist ja, glaub ich, grundsu00e4tzlich, da den Bogen zu spannen, ein bisschen dieses ganze Thema ist ja auch ein gesellschaftlich problematisches Thema.Wir sind als Gesellschaft ja u00fcberhaupt nicht bereit u00fcber Schwu00e4che, Tod.Das hat ja gar keinen Platz bei uns.
Alles, was sozusagen nicht in unsere sehr leistungsorientierte Gesellschaft passt, auch wenn wir uns in dieser Gesellschaft sehr stark Behinderte et cetera ku00fcmmern, aber das Thema, es ist immer so ein ein Organisieren.Andere Kulturen, die vielleicht anders gestrickt sind, die haben
Feiern ein Fest.
Ja, die feiern ein Fest, die lassen's vielleicht oberflu00e4chlich an sich ran, aber verarbeiten das auch.Also und vielleicht ist das auch bisschen der Ansatz, die Sachen sich anzuhu00f6ren, aber nicht mit der u00fcberwu00e4ltigenden Trauer, sondern mit dem Ansatz, dass man fu00fcr denjenigen eine Lu00f6sung, nicht Lu00f6sung, sondern ein ein ein Weg findet.Eigentlich ist es mehr ein Weg, ja.
Wie grenzt Du dich ab, Erik?
u00dcberhaupt nicht.Doch, also natu00fcrlich grenze ich mich auch ab.Aber ich hab, wir haben bei uns im Team Begriff, der heiu00dft nicht professionelle Distanz, sondern professionelle Nu00e4he.Und ich glaube, das ist sone Kompetenz, die ich mit dem Team oder mit meinen tollen Kolleginnen irgendwann, die jeder hinbekommt, nu00e4mlich da zu sein und echt zu sein.Und vielleicht ist das son bisschen der der der Punkt, wie ich's hinbekomme.
Ich schiebe 1 weg, es ist nicht meine Verantwortung, was da passiert ist.Es ist meine Verantwortung, wie mein Gegenu00fcber damit umgehen kann.Und da wir u00e4hnlich wie Sie, also mein Vu00e4ter ist, Stefan, die Menschen, die zu uns kommen, also zu mir kommt zum Glu00fcck keiner, der sagt, ich muss jetzt jemanden beerdigen, sondern die kommen mit mit Wunsch an die Situation, der vielleicht noch nicht definiert ist, aber wo das so Die wollen was, ja?Die haben das Gefu00fchl, ey, irgendwas Liebevolles.Und deswegen hab ich natu00fcrlich das ganz grou00dfe Glu00fcck, Menschen, das meine ich nicht zynisch, in 1 ihrer verletzlichsten und aber auch liebevollsten Situationen erleben zu du00fcrfen.
Also das ist praktisch so, ne?
Ja, und ganz viel Nu00e4he zu sehen.Und wenn irgendein Kulturpessimist laut wird, sag ich komm 3 Tage mit mir mit, ich hab da ist so viel Liebe drauu00dfen, wo wir vielleicht u00fcberlegen mu00fcssen, wie man die kanalisiert und wie wir uns trauen, die auszuleben.Aber die ist Gott verdammt noch mal da.Und das ist was, weswegen brauch ich gar nichts grou00df von mir wegschieben.Und natu00fcrlich muss ich sagen, worauf ich doll aufpasse, ist eher, ich versuche keine Begleitungen zu machen, wo ich bewerten wu00fcrde.
Also bewerten heiu00dft fu00fcr mich, ich selber hab Erfahrungshorizont mit Suiziden.Ich weiu00df nicht, ob ich immer der beste Begleiter fu00fcr Suizidsituationen bin, weil ich zum Beispiel Menschen dann gerne, hab ich irgendwann festgestellt, unbewusst ermuntert Wut auf den Suizidenten zu haben.Ne, hab ich irgendwann Oder wahrscheinlich wu00e4r ich nicht gut dadrin, grade eine Familie zu begleiten, die grade ihre dreiju00e4hrige Tochter verlieren, weil ich mit anderen Brille drauf schauen wu00fcrde und ich wirklich glaube, dass Betroffenheit nicht immer der beste Ratgeber ist, ja.Das ist vielleicht eher der harte Moment, wo wir uns intern zuru00fccknehmen mu00fcssen, ne.Also wenn bei uns jemand von den Kolleginnen gerade Krebsfall in der Familie hat, setze ich die ungern in der Situation ein, wo es eine Krebssituation gibt.
So, aber einfach, das mache ich fu00fcr das Gegenu00fcber, aber auch fu00fcr meine Kollegin.Denn dann entstehen Situationen, die ich nicht mehr loslassen kann.Natu00fcrlich sage ich dir, erleb ich ganz viele Geschichten, die ich nie wieder vergessen werde, aber ich find es schu00f6n, dass ich die erleben durfte.Ich find es schu00f6n, dass ich dabei sein darf.Und die Momente, die ich gerne abgrenzen wu00fcrde von mir, die kann ich an 1 Hand abzu00e4hlen und da weiu00df ich auch, wie ich damit umzugehen habe.
Ich komme mal auf die vorhergehende Frage zuru00fcck.Wo ist der richtige Ort, wenn man jetzt nicht grad Buch schreibt, was dann auch noch son Bestseller wird wie bei dir, dieses Vorwort, nu00e4mlich der Regelung 1 Bestattung oder der Wu00fcnsche der eigenen Bestattung, wo man die am besten deponiert.Was wu00e4re dein Rat?
Wie bei allen anderen Vorsorgen auch ist jede Vorsorge nur so gut, wie das Gegenu00fcber was davon weiu00df.Und da gibt's zum Glu00fcck, muss man sagen, mittlerweile 2, 3 auch digitale Lu00f6sungen, wo man quasi zentral alles hinlegt.Es gibt natu00fcrlich immer die die die notarielle Lu00f6sung, aber bei Bestattungsverfu00fcgung, so heiu00dft es dann, ist es wirklich einfach.Wir haben irgendwann, also die kann ich euch auch als als Link zur Verfu00fcgung stellen, wir haben halt das auf son Minimum runter reduziert und wir haben Folgendes gemacht.Haben Leute dazu gezwungen, in die Kommunikation zu gehen.
Nu00e4mlich ich muss, wenn ich diese Verfu00fcgung, To Go, nenne ich die mal, mache, muss ich mit meinem Freund Stefan reden und sagen, Stefan, ich mu00f6chte, dass Du die umsetzt, denn ich mu00f6chte, dass Du dich ku00fcmmerst und nicht meine Mutter.Also ich muss quasi einen Menschen mir suchen, der in meinem Namen agiert.Das ist ein Weg und das kannst Du relativ einfach machen.Das andere ist, dass eigentlich wirklich jeder seriu00f6se Bestatter bietet dir an, ohne dass er irgendwie Geld sofort von dir haben mu00f6chte.Einmal mit dir zu sprechen, was gibt's eigentlich an Optionen?
Was sind auch Begrifflichkeiten, die man verstehen muss, ne?Was fu00fcr Grabarten gibt es?Da wissen ganz viele Menschen einfach, da ist ganz viel Erklu00e4rbedarf und die werden das mit dir besprechen.Und ansonsten finde ich, der Ort, wo es hingehu00f6rt, ist fu00fcr mich erst mal immer das nu00e4chste Umfeld.Macht, also bitte erzu00e4hlt Menschen davon.
Ich muss meiner Mutter erzu00e4hlen, das gibt Testament, liebe Mutter.Du brauchst, ne, also das ist die Situation ist da.Ich habe das alles sauber geklu00e4rt.Hat die fu00fcr sich ja total klar, wie die das nachher findet, was da drinne steht, das sei mal dahingestellt.Aber das finde ich, das ist der Ort, wo's hingehu00f6rt.
In mein nu00e4chstes Umfeld, die mu00fcssen Bescheid wissen.Und am Ende musst Du sagen, bei ihnen reicht es nicht aus, aber bei Bestattungsverfu00fcgung, wenn Du rausgehst und sagst, Eric hat mir gesagt, der wird nicht verbrannt, dann steht das erst mal.
Aber das ist bei der das ist ja bei der Vollmachung, Patientverfu00fcgung auch so.Derjenige, der bevollmu00e4chtigt ist, sollte auch wissen, dass er bevollmu00e4chtigt.Ich kann natu00fcrlich mich alleine da zum Notar setzen und unterschreiben, dass der es sein soll, aber wenn der gar nichts von seinem Glu00fcck weiu00df.
Wo auch Dritte, ne, also auch das das ist ja eine Situation, die ist wirklich hu00e4ufiger, die wir auch hu00e4ufiger bei der Arbeit erleben.Wir bleiben mal bei dem Blitzeinschlag hier heute Abend.Also wenn ich vielleicht entschieden habe, ich mu00f6chte nicht ku00fcnstlich ernu00e4hrt werden und ich mu00f6chte auch nicht wiederbelebt werden, das weiu00df der Sanitu00e4ter, der da kommt, nicht.Ja, und da gab's auch grad so lustige
Das kann ich ja ein bisschen dem kann ich ja abhelfen, indem ich das registrieren lasse.Der Regel rufen die Krankenhu00e4user ja ab, ob eine Vorsorgevollmacht Patientenverfu00fcgung vorliegt, wenn jemand dort eingeliefert wird.Dafu00fcr habe ich ja dieses Bundesregister jetzt mittlerweile und das macht auch Sinn, es dort registrieren zu lassen, weil nur so bekommen, gut, die nu00e4chsten Angehu00f6rigen werden in der Regel informiert, aber es kann ja auch mal sein, dass jemand auf Urlaubsreise irgendwo ist und dann wird das mit den Telefonnummern et cetera Ja,
ja.Ist schu00f6nen Fall, weil ob Sie den gehu00f6rt haben, da hat jemand in den USA sich nicht wiederbeleben auf die Brust tu00e4towiert und dann haben die das durch Das ist juristisch nicht haltbar gewesen, ne?Der ist damit nicht durchgekommen, weil die haben die
Ja, den die trotzdem wiederbelebt.
Ja, Das ist das war also da, wo die anfassen, wiederzubeleben, hat er das hingetippt.Ja.Aber ja, das wu00e4r meine Antwort.
An Sie beide, weil wir kommen zum Ende.Die Frage.Beim Thema Abschied, beim Thema Trauerkultur, beim Thema Vorsorge, was wu00fcrden Sie sich wu00fcnschen und was ku00f6nnen Sie uns und den Zusehern und uns heute Abend hier mit auf den Weg geben?
Was ich mir am meisten wu00fcnschen wu00fcrde, wu00e4re, glaube ich, ein eine gesellschaftliche Diskussion daru00fcber, wie wir mit diesen Themen Trauer, Tod umgehen und das fu00e4ngt eigentlich schon in dem Moment an, wie wir mit unserem Leben umgehen.Wie wir mit den Menschen umgehen, die und das fu00e4ngt eigentlich schon bei der Geburt an, dass alles sozusagen wir geben immer alles in Hu00e4nde von in dem Fall u00c4rzten und aber wir integrieren nicht genug die, die uns herum sind und verlassen uns immer darauf, dass alles gesichert und ist.Aber vielleicht
mu00fcssen wir Es eher wegdelegiert.
Es ist wegdelegiert, so wie die Behinderten in 1 Behindertenwerkstatt sind.Wir wollen diese Sache nicht sehen.Die Alten sind im Pflegeheim, die Gebu00e4renden sind in der Klinik, aber wir wollen, die lassen das nicht an uns ran.Im Grunde fu00e4ngt das schon mit der Geburt an.Wenn wir das schaffen, die Menschen, die uns wichtig sind, nicht wegzudelegieren, die Kinder nicht den ganzen Tag in Krippen zu stecken, die Alten nicht abzuschieben, sondern die Menschen wieder ins Leben zu lassen, dann werden wir wieder auch Mut haben, uns mit dem Sterben auseinanderzusetzen.
Und dann haben wir auch wieder Mut, diese Dinge mit unseren Angehu00f6rigen zu regeln und fu00fcr sie zu regeln, damit nicht das eintritt.Manchen mu00f6chte ich gerne mal Film zeigen, wie das dann aussehen wu00fcrde am nach ihrem Tod, wie sich Angehu00f6rige aus Verzweiflung, aus Unkenntnis in die Haare bekommen und sie zu ermutigen, einfach den Schritt zu gehen und es einfach fu00fcr ihre Kinder zu tun und ihnen das zu ersparen, was sie durch Ignoranz teilweise, patriarchisches, lasst mich doch in Ruhe, ich bin unsterblich, ja.Das sind ja ist ja eine ganz unterschiedliche Mischung sind das, ja.Aber ich glaube, es fu00e4ngt beim Leben an.So wie wir leben, sterben wir und das ist leider unsere Bilanz.
Erik?Ach, ich glaub, ihr ihr macht eine Sache, die ich mir immer schon wu00fcnsche, nu00e4mlich Foren, egal welcher Couleur.Also ne, hier sitzen heute Abend bei Extremtemperaturen drauu00dfen trotzdem Menschen live und haben also einfach Forum zu finden, daru00fcber zu sprechen und das auch immer aufn Level runterzuholen.Also das haben Sie ja total toll gemacht.Das ist nicht irgendwie juristisches Wolkenkuckucksheim, sondern das sind ganz konkrete Sachen, die auch sprachlich u00fcbersetzt werden mu00fcssen.
Und ich wu00fcrd mir manchmal fast wu00fcnschen, dass bisschen mehr Aufgaben zuru00fcck delegiert werden an die Menschen.Also ich kann dir sagen, wenn das heiu00dfen wu00fcrde, Du, solange Du das nicht geregelt hast, erbt immer der Staat.Was denkst Du, wie schnell auf einmal Leute ihre Sachen regeln wu00fcrden?Also Du weiu00dft, worauf ich hinaus mu00f6chte.Natu00fcrlich ist das toll, dass Sachen sauber geregelt sind, aber ich find, das darf auch Anspruch an Menschen geben, bitte ku00fcmmer dich deine Sachen.
Und das find ich was, das darf ich Also ich bin sonst nicht missionarisch unterwegs und auch in meinem Freundeskreis nicht.Aber spu00e4testens dann, wenn ich, was ich vorhin hatte, Verpflichtungen gegenu00fcber anderen habe, sag ich, weiu00dft Du was?Nee, jetzt geht's nicht nur mehr dich an.Weiu00dft Du, wenn Du alleine bist, ist das entschuldigt scheiu00dfegal, was Du machst.Das interessiert mich nicht.
Aber spu00e4testens wenn Du Partner hast, den's geht Und Kind.So, dann ku00fcmmer dich wenigstens die essentiellsten Sachen.Nicht jeder muss jetzt alles machen.Aber einmal kurz, da kennt doch auch jeder seine Fallstricke.Und ich glaube, dass das wirklich u00fcber Einfachheit funktionieren kann, nu00e4mlich Du, es ist kein keine Raketenwissenschaften, die da betrieben wird, sondern es sind ganz einfache Sachfragen, die Du fu00fcr dich definieren musst.
Einfachheit ist ein grandioses Stichwort fu00fcr das, was Sie mir heute Abend als Idee mal fu00fcr Survivors Home gegeben haben, wu00fcrde ich Sie gerne bitten, das noch mal ein bisschen an die u00d6ffentlichkeit zu tragen.Das wu00e4re
Ach so, in Bezug auf
die Genau.
Ja.Also wir haben momentan, das soll auch u00fcberhaupt gar keine Eigenwerbung sein, sondern wir haben einfach im Moment die Situation, auf dem auch mit vielen Kollegen, dass viele keine Termine mehr bekommen.Wir haben ja wirklich 'n echten Mangel in Berlin, dass
Also beim Notar, kein
Ja, ja.Also eine zum Beispiel eine Patientenverfu00fcgung zu beurkunden und es ist eben wirklich nicht sonderlich attraktiv fu00fcr viele Notare, deswegen lehnen sie's auch ab.Und ja, die u00dcberlegung ist einfach, ob man Menschen zusammenbringt, die diesen Wunsch hat haben und ihnen diese Mu00f6glichkeit gibt, ohne 1 sozusagen Hu00fcrde irgendwo hingehen zu mu00fcssen, sondern dass man ein ein Gespru00e4chstermin macht, wo man konkrete Fragen auch beantworten kann.
Und zwar hier.
Genau, hier, wo man sozusagen in einem einem Rahmen ist, wo die, ich sag mal, die die Eintrittsschwelle niedrig ist.Das soll jetzt nicht heiu00dfen, dass es hier
Wohnzimmeratmosphu00e4re wu00e4re.
Ja, das ist ja ein Wo der Schuss Genau.Ja, auch das ist wichtig, ja, aber wo die Hemmschwelle, sich sozusagen in so einen offiziellen Prozess zu bewegen, niedriger ist.
Mhm.Ich mu00f6cht mich aufs Herzlichste bedanken.Fu00fcr mich war's ein ganz wundervoller Abend, ein tolles Gespru00e4ch, ein Anfang, also ein erstes Gespru00e4ch.Wir haben ja noch mehrere vor uns.Herzlichen Dank Doktor Christina Weidmann.
Ganz herzlichen Dank Erik Frede und Ihnen fu00fcrs Dabeisein.Schu00f6nen Dank, einen schu00f6nen Abend und jetzt gibt's eine Erfrischung.