Survivors LIVE: Hilfe ich habe Blutkrebs!
Am Freitagabend, 10. September 2021 fand bei CancerSurvivor ein Webcast statt. Die regelmäßige Reihe ist eine Ergänzung zu den verschiedenen Beiträgen unserer Mediathek.
Im Rahmen des Awareness-Monats „Blutkrebs“ sprachen unsere Gäste über den persönlichen Umgang mit ihrer Erkrankung: Akute Lymphatische Leukämie, Non-Hodgkin Lymphom und Multiples Myelom. Trotz der Unterschiede der Krankheitsbilder verbindet unsere Gäste eines: Sie geben praktikable Ideen und nachvollziehbare Beispiele, wie es funktionieren kann, den Blutkrebs zu bewältigen bzw. damit zu leben. Was alle Betroffene eint: Es geht darum, den gravierenden Wendepunkt der Krebsdiagnose zu meistern, Mut zu fassen und Energie zu tanken, um sich dem Leben wieder anzuvertrauen.
Unsere Gäste vor der Webcam sind die CancerSurvivor Sabine Schreiber (Leben nach Krebs! e.V.), Marion Walzer sowie Klaus Eisenbeisz (Myelom.Online). Es moderiert die aus den Medien bekannte Psychologin und Erfolgsautorin Ulrike Scheuermann.

Awareness-Monat
Blutkrebs
Dieser Artikel ist ein Beitrag aus der Serie des Awareness-Monats „Blutkrebs“. Weitere spannende Interviews, Artikel und Talk-Sendungen finden Sie in der Übersicht zum Blutkrebs-Monat.
Transcript
Herzlich willkommen, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, zu unserem Livetalk zum Thema Hilfe, ich habe Blutkrebs.Und ich begru00fcu00dfe unsere 3 Gu00e4ste.Ich freu mich riesig, dass ihr alle 3 da seid.Zum einen Sabine Schreiber aus Berlin.Hallo Sabine.
Schu00f6n, dass Du da bist.Hallo.Genauso auch Marion Walzer.
Ja, hallo.
Aus Mannheim an der Bergstrau00dfe.Hallo, Marion.Hallo.Herzlich willkommen auch an dich.Und Klaus Eisenwalds aus Bad Segeberg.
Hallo.
Hallo Klaus, auch dir herzlich willkommen.Ich freue mich, wie gesagt, sehr, dass wir uns treffen heute.Und wir haben ein Gespru00e4ch vor uns, wo wir uns u00fcber euren Umgang mit euren Krebserkrankungen unterhalten ku00f6nnen und mit ganz unterschiedlichen Aspekten und Facetten, genauso unterschiedlich wie eure eure Geschichte und eure Diagnosen und auch die Krankheitsverlu00e4ufe und eure Art der Bewu00e4ltigung sind, all das werden wir uns sehr unterschiedlich bei euch ansehen und dadurch, wie ich jetzt schon ahne und eigentlich schon weiu00df, sicherlich sehr gute Hilfestellungen fu00fcr unsere Zuhu00f6rerinnen und Zuschauer und Zuschauerinnen ermu00f6glichen.Und das ist ja das Ziel, nu00e4mlich dass alle, die mit 1 Krebsdiagnose zu ku00e4mpfen haben oder auch Angehu00f6rige haben oder sich u00fcberhaupt irgendwie im Prozess der Krankheitsbewu00e4ltigung befinden, dass diese Anregungen finden, Mut auch bekommen oder u00fcberhaupt neue Perspektiven, wie sie mit der Erkrankung umgehen ku00f6nnen.Ja, und ich denke, ganz interessant ist zuerst einmal zu erfahren, welche Diagnosen ihr u00fcberhaupt hat habt beziehungsweise hattet.
Klaus, mu00f6chtest Du mal beginnen?
Ja, mach ich gerne.Ja, die Diagnose bei mir lautete, das war im Dezember 2013, multiple myelo.Also ein Begriff, mit dem man erst mal eigentlich gar nichts anfangen kann.Wenn man Brustkrebs hu00f6rt oder Darmkrebs oder so was, weiu00df man Bescheid.Beim multiplen Myelom weiu00df man erst mal gar nicht, was ist das u00fcberhaupt?
Aber das war wieder zweiteilig drauu00dfen, jetzt mal eine Diagnose, die ich auch heute noch hab.Also ich hab immer noch diesen Krebs, er ist halt eben nicht heilbar und insofern Dauertherapie.Aber mittlerweile im Dezember sind's 8 Jahre, komm ich damit ganz gut klar.
Okay.Und anfangs wusstest Du wahrscheinlich auch nicht, was diese dieses Wort bedeutet und inzwischen weiu00dft Du sehr, sehr viel daru00fcber, ne.Das hattest Du auch schon erzu00e4hlt.Und zugleich sagst Du auch, diese Krankheit, diese Erkrankung ist nicht heilbar, was ja etwas sehr Besonderes auch ist und auf den ersten Blick erst mal nicht nach Mut machen sich anhu00f6rt.Aber das werden wir sicher noch mehr von dir erfahren, weil das nu00e4mlich doch auch sehr Mut machende ist, was Du erzu00e4hlst und wie Du mit deiner Erkrankung umgehst.
Mhm.Ja, danke Klaus schon mal als Einstieg.Marion, wie ist es Was hast Du als Diagnose gestellt bekommen und wie ist das heute bei dir?
Das war im Juli 2019 und ich wurde von meiner von der Vertretung meiner Hausu00e4rztin mit dem Verdacht auf einen Milzriss ins Klinikum eingewiesen.Und nach lu00e4ngeren Untersuchungen bekam ich dann die Diagnose Lymphdru00fcsenkrebs, also erst mal Tumor Lymphdru00fcsenkrebs, okay.Und dann ein, es handelt es sich einen Non Protschkin Lymphom, kannte ich u00fcberhaupt nicht, hab noch nie was davon gehu00f6rt, dass es 2 verschiedene Arten gibt und ja, das war meine Diagnose, genau.
Okay, ja.Und Du bist jetzt auch noch mit der Krankheit beschu00e4ftigt oder ist das erst mal fu00fcr dich die akute Erkrankung so weit abgeschlossen?Wie wird wie schu00e4tzt Du das ein oder?
Ja, fu00fcr mich ist die Erkrankung immer, also bereits abgeschlossen.Ich hab's sogar von meinem Onkologen schriftlich, und zwar auf der u00dcberweisung, ich bekomm jetzt am Freitag meinen Pott entfernt und die Therapie hat gut angeschlagen und ich bin geheilt, ja.Okay.
Super.Ja.
Ja, das ist ja sehr schu00f6n zu hu00f6ren.Ja.Ja, danke Marion.Ja, gerne.Sabine, wie ist das bei dir?
Erzu00e4hl mal.
Ja, ich war 33 Jahre alt, als ich mit 1 akuten lymphatischen Leuku00e4mie diagnostiziert wurde.Also ich stand mitten im Berufsleben und war grade wieder zuru00fcck nach Berlin gezogen und sehr glu00fccklich.Und dann habe ich 13 Monate lang Chemotherapie bekommen und mein Kopf wurde bestrahlt, Hochdosis Chemotherapie und ich hab zum Glu00fcck sofort drauf angesprochen auf die Chemotherapie und bin in kompletter Remission.Allerdings habe ich eine massive Fatigue nach Krebs entwickelt, weswegen ich mich da mit 35 Jahren fru00fch berenten lassen musste.Aber der Krebs ist weg, nur die Spu00e4tfolgen beschu00e4ftigen mich bis heute.
Mhm.Ja, und offensichtlich ja sehr stark, ne.Da da hu00f6ren wir gleich auch noch mehr daru00fcber, wenn Du deshalb fru00fch berentet bist.Und son ganz klein bisschen hu00f6rt man schon raus, Du hast gesagt, mitten im Arbeitsleben stehend.Das es klingt so, als ob Du gerne und sehr engagiert gearbeitet hast.
Ja, ich hatte gerade meinen Traumjob und ich hab's geliebt zu arbeiten.Also ich hab mich sehr mit meinem Job identifiziert.Es war mir immer sehr wichtig, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen.Also ich hab politische Kommunikation gemacht und hab das als sehr sinnvoll und wichtig empfunden und dann plu00f6tzlich so, ja, nutzlos zu werden mit 35 Jahren, das hat mich in eine tiefere Krise geschmissen als die Leuku00e4mie selber.
Mhm, okay.Also die die Auswirkungen der Krankheit auf dein Leben, Mhm.War das viel dramatischere oder schwerwiegendere als die Erkrankung selbst.
Ja.Ja, mhm.Ja.Bei der Erkrankung gab's Clan.Da gab's Protokoll und da war klar, welche Werte erzielt werden sollen und welche Chemotherapeutika dafu00fcr genutzt werden sollen.
Und bei der Kritik nach Krebs gab's plu00f6tzlich keine Ansprechpartnerinnen, Ansprechpartner.Alle haben gesagt, aber der Krebs ist doch weg, Du siehst doch gut aus.Was ist los?Kannst doch wieder arbeiten?Kannst doch wieder funktionieren?
Aber das konnte ich halt nicht und da hab ich mich sehr alleine gefu00fchlt und das war sehr schwierig.Und dann hab ich eine Selbsthilfe gegru00fcndet, Leben nach Krebs und dieser Austausch hilft mir sehr, mich nicht so alleine zu fu00fchlen, sondern in 1 Gemeinschaft verbunden mit anderen Betroffenen, die sehr gut verstehen, wie es mir geht.Und ja, jetzt klu00e4re ich daru00fcber auf, wie es ist, als Krebs u00dcberlebende im erwerbsfu00e4higen Alter wieder zuru00fcck ins Leben zu finden.Das muss nicht unbedingt das Erwerbsleben sein, aber dazu vielleicht spu00e4ter noch mal
mehr.Mhm.
Ja, ja.Also jedenfalls, es ist es ist sehr, sehr deutlich, dass gerade auch ungewu00f6hnliche Symptome oder also das ist ja eine eine Folgeerkrankung, eine Folgeerkrankung, ne, die Fatigna Krebs, dass das sehr einsam machen kann.Ja.Also wenn man eine Erkrankung hat, die alle kennen und die auch irgendwie, na ja, man ku00f6nnte sagen, gesellschaftlich anerkannt ist, dann ist es eine vu00f6llig andere Situation, als wenn man so etwas seltener hat, wo erst mal das niemand kennt und vielleicht auch sogar sagt, na ja, Partie reiu00df dich doch zusammen oder so was.Also ich ku00f6nnte mir vorstellen, dass es solche Gedanken zumindest auch gibt.
Genau.Ja.Nicht nur nicht kennt, sondern auch nicht glaubt, ja, weil dann dieser Spruch kommt, aber Du siehst doch gut aus und jetzt bist Du doch hier.Also es wird einfach nicht verstanden, selbst von Onkologinnen und Onkologen hu00e4ufig noch nicht.Also es wird immer besser.
Und dank Covid gibt es ja jetzt auch noch mal mehr Verstu00e4ndnis fu00fcr Long Covid und die Kritik nach Long Covid.Also ist ja jetzt noch mal viel stu00e4rker in den Medien auch, davon profitiert dann auch die Fatique nach Krebs beziehungsweise die chronische Fatique, die es auch noch mal gibt als anderes Krankheitsbild.Mhm.Ja, aber man sieht es halt nicht.Und wenn man mit Kru00fccke, mit roten Kru00fccke u00fcber die Strau00dfe geht, nehmen alle Ru00fccksicht und sagen, okay, die hat irgendwas am Bein, pass ich auf.
Aber wenn man nicht sieht und nicht versteht, was die Bedu00fcrfnisse sind, was die Einschru00e4nkungen sind, dann ist es viel schwieriger, guten Umgang damit zu finden.Fu00fcr einen selbst, wenn man betroffen ist, aber auch fu00fcr diejenigen aus dem nahen Umfeld oder im Arbeitsumfeld.Und das versuchen wir zu verbessern, da versuchen wir zu unterstu00fctzen und sehen uns da nicht nur als Selbsthilfe, sondern auch als Interessenvertretung fu00fcr Krebs u00dcberlebende im
Ja, toll.Also das ist superinteressant und da werden wir noch mehr dazu hu00f6ren, Sabine.Ja, vielen Dank.Und Klaus, bei dir ist es ja eben auch so, ne, also Du sagtest, es ist ja schon multiples Myelom noch nie vorher gehu00f6rt.Viele unserer Zuschauerinnen und Zuschauer werden das auch noch nie gehu00f6rt haben.
Wie ist und und auch, was Du sagst, Sabine, ihr euch sieht man allen dreien nichts an, ja.Und wie wie ist das?Also wie gehst Du damit Du hast ja Du hast das schon sehr lange, ne, und hast auch gesagt, die Krankheit ist nicht heilbar.Also eigentlich ist das eine, also sind das sehr, sehr schwerwiegende Informationen, die wir auch hu00f6ren von dir.Man sieht es dir nicht an.
Man weiu00df, die wenigsten wissen wahrscheinlich, was ein multiples Myelom ist.Wie wie gehst Du damit Wie wie begegnest Du Menschen?Wie erzu00e4hlst Du davon?
Ich sag mal, ich geh sehr offen also mit der Krankheit also sowohl bei der Diagnose damals auch gleich gegenu00fcber den Freunden, Kollegen, auch innerhalb der Familie.Familie hatten wir das Problem, ich hab die Diagnose 3 Tage vor heimlich Abend gekriegt und es ist eine ganz blu00f6de Zeit.Und wir haben dann erst mal versucht, also sowohl meiner Tochter, Schwiegersohn und so weiter, meinen Schwiegereltern, dann bei Kaffeenachmittag ganz belanglos im Prinzip das erst mal klarzumachen, was es eigentlich bedeutet, dann an Heiligabend nicht in u00e4rgernder Form in Tru00e4nen auszubrechen, sondern ganz normal Heiligabend glu00fccklich und zufrieden zu feiern.Die Diagnose ist blu00f6de, wenn man also dann, grade wenn man sich versucht, schlau zu machen, im Internet immer nach Aussagen findet, ja, u00dcberlebenschance 2 Jahre.Und das mit 59 und wenn man noch so viel vorhat und ich stand auch noch mitten im guten Berufsleben, ich hatte noch Karrieresprung vor mir, den ich dann canceln musste aufgrund dieser ganzen Geschichte.
Fu00e4llt einem natu00fcrlich schwer.Wenn man sich weiter informiert und mit u00c4rzten unterhu00e4lt und sich u00fcber die Krankheit schlau macht, stellt man fest, es gibt heute so viele Behandlungsoptionen, die man hat, die einem doch, sag ich mal, u00fcber einen sehr langen Zeitraum die Mu00f6glichkeit verschaffen, mit guter Lebensqualitu00e4t also mit der Krankheit klarzukommen.Und ich kenn also andere Myelom Patienten, die also mittlerweile u00fcber 15 Jahre schon mit der Krankheit Ah, ja.Das andere, was Du angesprochen hast, man sieht es mir nicht an.Ja, die ganzen Nachbarn, wieso, ne, alles gut, alles bestens.
Ich hatte auch nicht diese Symptome, die man eigentlich normalerweise vorher hat.Das war reiner Zufallsbefund.Ich hatte aufgrund des Karrieresprungs gesagt, okay, mach doch mal son Manager Check.Lass dich mal von Kopf bis Fuu00df durchchecken.Und dann hat der Internist also irgendwelche Blutwerte, die sonst kein Arzt irgendwie aufnimmt, mal unter die Lupe genommen und die kam ihm nicht ganz geheuer vor mit dem Ergebnis.
Er hat mich dann zum Mematologen geschickt.Er sagte, wir mu00fcssen da mal genauer auf die Spur gehen, Knochenmarkpunktion gemacht, Ganzku00f6rper CT.Und dann war's dann ein Behandlungsbild aus dem Myelom.Ist u00e4uu00dfert sich insofern normalerweise, viele Patienten wird es sehr, sehr spu00e4t erkannt.Die haben Ru00fcckenschmerzen ohne Ende.
Die Orthopu00e4den kennen diese Krankheit eigentlich so gut wie gar nicht.Orthopu00e4den sagt ihm immer, nein, das ist doch diese Schrotschusskrankheit, wo man diese Lu00f6cher in der Schu00e4delkalotte hat.Nein, die meisten Leute haben das in den Wirbeln, Lendenwirbel, Einbru00fcche.Man merkt es dann, wenn die die Deckenwirbel, die Wirbeldecken einbrechen mit tierischen, fu00fcrchterlichen Schmerzen, also Leute, die auch kurz vor der Querschnittslu00e4hmung denn nun stehen.Und dann kommt man mal auf die Idee, das genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zum Glu00fcck ist das bei mir alles noch nicht der Fall gewesen.Ich hab zwar Osteolysen in den Knochen, aber alle noch ohne Bruchgefu00e4hrdung, sodass ich eigentlich so vom u00c4uu00dferen her keinerlei Einschru00e4nkungen habe.Die Leute haben dann auch nachher, als ich dann die Hochdosis Schirmung mit der oralogen Stammzellentransaktion, die erste, gemacht hab, ja, die Haare sind ausgefallen.Man hat durch das Kortison also ziemlich roten Kopf gehabt.Da merkten die Leute, da ist was.
Aber ich sag mal, das ist nach halben, dreiviertel Jahr alles vergessen und vorbei.Da kommen die Nachbarn dann sagen, wieso, Du bist doch geheilt, alles bestens.Das den Leuten dann immer wieder zu erklu00e4ren, selbst grade vor Kurzem, ne, ich hab jetzt die zweite asyologische Stammzellentransplantation.Ich bin seit anderthalb Jahren Dauertherapie mit Medikamenten, weil ich nicht in, ich bin jetzt wieder in partiellen Remission, hoffe, dass es halt mu00f6glichst lange so bleibt, bis man wieder die Medikation umstellen muss.Die Leute glauben es nicht.
Ich segel, ich ruder, ich geh morgen auf Moderator fu00fcr 2 Tage, besuch meine Tochter Schwiegersohn in Du00e4nemark.Also ich leb mein Leben dann dementsprechend und ich kann alles Mu00f6gliche machen.Schlappheit ja, was Sabine sagte.Ich weiu00df nicht, ob es bei mir Fatigue ist.Bei mir ist es eher so durch die Medikamente, dass man einfach ku00f6rperlich geschwu00e4cht ist.
Wir haben jetzt grad Wasserschaden aufm Dachboden gehabt und jetzt war dabei, den Dachboden wieder einzuru00e4umen, wie viel Treppenetagen man da hochlu00e4uft.Das merkt man dann, wenn die Pumpe also ordentlich am Rotieren ist.Ja.Und dann merke ich auch abends, ich bin kaputt.Ja.
Ja.Gut, ich bin jetzt mittlerweile 67, kann auch am Alter liegen, aber ich glaube, es ist auch bisschen auf die Therapie zuru00fcckzufu00fchren.Ja.Aber wie Du sagtest, das Umfeld nimmt es nicht unbedingt wahr.
Ja, und interessant.Also wenn wenn Du sagst und das hu00f6r ich ja von Sabine so u00e4hnlich, ne, also ihr mu00fcsst eigentlich immer wieder andere daran erinnern, dass nicht alles in Ordnung ist.Und nach meiner Erfahrung, ganz, ganz viele Menschen hu00f6ren da auch weg, weil sie wollen ja, dass alles wieder gut ist.
Ja, ja.
Es soll es soll in Ordnung sein und es es soll nichts Schlimmes sein.
Man
Ja.Will ja auch, man wu00fcnscht sich auch, dass es dem anderen wieder gut geht, aber man will auch eigentlich, also dass auch Anteil oft nicht so belastet sein oder sich nicht so damit auseinandersetzen lu00e4sst.
'N sehr gutes Beispiel dabei ist momentan die Covid Pandemie.Ich bin zwar durchgeimpft und das wissen die Nachbarn und Freunde alle und wundern sich, warum ich mich trotzdem zuru00fcckhalte, auf Abstand gehe.Die verstehen nicht, dass ich ein supremiertes Immunsystem habe aufgrund der Medikamente und aufgrund der Krankheit und man auch heute noch nicht hundertprozentig weiu00df, inwieweit bei Patienten wie mir die Impfung erfolgreich angeschlagen
wird.Ich sag, Leute,
ich will mir diesen Mist nicht einfangen.Ich weiu00df nicht, ob ich das u00fcberlebe.Aber das verstehen sie nicht.Wieso, Du bist doch gesund.Ist alles gut.
Ja, ja, ja.Und plu00f6tzlich seid ihr in der Rolle der Experten, die den anderen das erklu00e4ren mu00fcssen und eigentlich in 1 eigentlich in starken Rolle.Na, also so Sabine auch wie Du, Du hast diese Selbsthilfegruppe gegru00fcndet.Klaus, Du bist auch sehr aktiv.Du warst jetzt grade auch bei Cancer Survivor Home auf dem roten Sessel im Portru00e4t, ne, weil er wurde ja jetzt grade vor paar Tagen ausgestrahlt und Marion, Du auch.
Und das ist vielleicht auch ein, ja, so was wie ein Schlu00fcssel oder ku00f6nnte das sein, Marion, dass das auch ein Geheimnis dessen ist, dass ihr jetzt hier sitzt und wir miteinander reden und ihr sozusagen diejenigen seid, die von sich sagen ku00f6nnen, wir haben einen guten Umgang damit gefunden und ku00f6nnen davon etwas auch anderen weitergeben.Marion, erzu00e4hl Du doch auch noch mal, wie sich das bei dir weiterentwickelt hat und wie Du heute dazu stehst.
Also zum ersten Mal finde ich das toll, dass es sone Initiative gibt wie Cancer Survivor und dass es uns also uns Betroffene auch die Mu00f6glichkeit gibt, offen unsere Erfahrungsberichte hier preiszugeben, anderen auch wieder Mut zu machen.Und bei mir war's auch so, ich hatte von Anfang an, ja, ich wusste irgendwie, okay, ich nehm das die Krankheit jetzt an, ja, die ist jetzt da.Mhm.Und Wegrennen gilt, ne, weil ich kann den Sara nicht tun, ja.Und dann bist Du auch handlungsfu00e4hig und kannst selbst auch noch was dazu beitragen, ja?
Und so wie auch Sabine auch gesagt hat, also Du musst dich da irgendwo ein bissel selber drum ku00fcmmern.Und das war das war schon wichtig.Und fu00fcr mich war's fu00fcr mich war klar, mein Ziel ist es, ich werd wieder vollkommen gesund.Das hab ich mir auch fest vorgenommen und vor allen Dingen auch den Glauben an deine Heilung.Das war wichtig.
Mhm.
Also kann ich auf jeden Fall sagen, dass Du einfach auch dran glaubst, ja, ich praktisches, ich werd wieder gesund.Bei mir war's auch so, ich musste im, dass eher mein Umfeld davon u00fcberzeugen, dass alles gut ist und die waren eher, sagen wir mal so, eher geschockt wie jetzt ich und ja.Und da ist, also bei mir war's zumindest so, da ist, da kommt dann eine Kraft.Du weiu00dft gar nicht, wo die herkommt, aber die ist da und okay.Und jetzt nehmen wir sie in
die Hand
und gucken, dass wir alles so gut wie's wie's geht mit uns, also mich dann selbst unterstu00fctzt.Und ja, ich hab dann auch verschiedene Komplementu00e4rmethoden fu00fcr mich dann entdeckt, die mich unterstu00fctzt haben, wie Energiearbeit und ja.Ich hab noch nebenher noch paar Therapieausbildung gemacht, weil's mich interessiert hat, weil viel hu00e4ngt ja auch mit mit dem mit unserer Seele zusammen, ne.Also das das 'n Gleichgewicht son bisschen bisschen kommt, so Ku00f6rper, Geist und ja.Genau.
Ja, und Du Du erwu00e4hnst ja auch, Du hast eben dieses Annehmen erwu00e4hnt.Ja.Ne, so Annehmen, dass jetzt diese Krankheit da ist, aber gleichzeitig auch glauben an die Heilung oder also son Glauben oder eine Hoffnung oder so etwas ist das.Und das ist ja wirklich, also ich denke, das ist bei euch allen 3 eine grou00dfe Herausforderung.Also Klaus, ja, Du Du sagst es so recht sachlich, ist nicht heilbar.
Inzwischen weiu00dft Du, das hat es, wir hatten ja vorher schon mal gesprochen, Du hast gesagt, ich will mindestens noch 10 Jahre leben.Eben hast Du gesagt, es gibt Leute, die 15 Jahre damit leben.Erst hieu00df es aber, als Du im Internet recherchiert hab, hu00f6chstens 2 Jahre, was heftig ist, ne.Und auch Sabine mit diesem, also das ist ja chronisch, ne, also das geht offensichtlich weiter mit der Fatique, ne, also oder jetzt erst mal jedenfalls.Also es geht ja viel auch darum, das anzunehmen, was ist, was was vu00f6llig anderes ist als ja, zu resignieren oder so, ne.
So resigniert seid ihr alle 3 u00fcberhaupt nicht.Aber es hat etwas mit Annehmen zu tun.Und grade dann, wenn man nicht mehr, also das ist ja auch so eine Idee in Krankheitsbewu00e4ltigung oder natu00fcrlich auch bei anderen Themen, wenn man annimmt, was ist, dann kann daraus, wenn man mitgeht mit dem, wie es eben jetzt ist, und das ist anders als vorher, dann kann daraus viel mehr Kraft entstehen, als wenn man an dem alten vorherigen Zustand festhu00e4lt, der ja aber nun nicht mehr geht und wo man dann eher ins Hadern kommt.Ja.Klaus, das ist ja sehr besonders auch bei dir mit dieser Zukunftsaussicht.
Was hilft dir so optimistisch und positiv damit umzugehen?
Also mir hilft unheimlich.Wie gesagt, einmal, dass ich weiu00df, dass viele Patienten also durchaus sehr lange mit dieser Krankheit also leben.Ja.Das Zweite ist, ich beschu00e4ftige mich sehr intensiv mit der Krankheit, auch teilweise sehr wissenschaftlich und bekomm damit, was in den 10 Jahren und auch grade jetzt in den letzten 2 Jahren noch mal sich an Therapieoptionen alles entwickelt hat.Diese CAR-T-Zell-Geschichte, die ja fu00fcr fast alle Krebsarten momentan als Immuntherapie im Werden ist, greift jetzt auch mittlerweile auf das Multiplen Myelom u00fcber.
Ich glaube, es ist sogar die erste Geschichte also jetzt freigegeben auch in in Europa von der EMA.Und die macht schon Hoffnung, dass man auf diesem Weg etwas erreichen kann.Eine zweite ist momentan von der FDA in Amerika jetzt in der Phase 1 Studie in Bewegung.So, und das ist etwas, wo man sagt, ja, es tut sich etwas.Es gibt viele Spezialisten, die heute schon teilweise von 1 chronischen Erkrankung sprechen, sondern zwar nicht heilbar, aber gut beherrschbar.
Man kann lange damit leben.Und das ist einfach, was mir Hoffnung macht, wo ich immer sag, mit allen Therapieoptionen, die es noch in klassischer Natur gibt, die ich noch gar nicht also mittlerweile ausprobiert habe, versuche ich Zeit zu gewinnen, bis diese anderen Optionen zur Verfu00fcgung stehen.Und dann sag ich, okay, und jetzt, ne, ist endlich eine Option da, wo man sagt, die gibt mir noch mal 5 Jahre.Ja.Und das ist einfach diese Hoffnung, die man eigentlich mit sich rumtragen muss.
Also nicht den Kopf in Sand stecken, sondern einfach beobachten, was passiert.Und die Wissenschaft ist so was von schnell geworden.Auch die u00dcberlegung jetzt mit den MRMRNA Impfstoffen, wo man festgestellt hat, ja, das ist eine Immuntherapie, die ku00f6nnte auch bei Krebs durchaus zum Einsatz kommen.Dauert alles, das wissen wir bei den ganzen Studien, die gemacht werden mu00fcssen, aber genau diese Zeit muss man u00fcberbru00fccken, so gut wie's geht.
Mhm.
Und das ist auch etwas, wo ich sag, diese Hoffnung versuche ich auch im Endeffekt anderen Patienten mitzubringen, weswegen ja dieses, so hast Du vorhin angesprochen gehabt, dieses Onlineportal, was ich vor 2 Jahren also ins Leben gerufen hab, Einfach, diese Informationen, u00fcber die ich verfu00fcge, gebu00fcndelt auf einem Internetportal zur Verfu00fcgung zu stellen und auch u00fcber Facebook Kanu00e4le dann zu kommunizieren, anderen Leuten zu sagen, hey Leute, es gibt da Mu00f6glichkeiten.Die Wissenschaft arbeitet dran.Wir du00fcrfen nicht verzweifeln.Wir haben die Chance, irgendwann nicht mehr an die Krankheit denken zu mu00fcssen.
Ja.Und diese dieses die wissenschaftliche, also die die Entwicklung inner Wissenschaft mitzu verfolgen.Ist das gleichzeitig, Klaus, auch ein Rat, den Du anderen geben wu00fcrdest?Also es muss man muss nicht unbedingt alle Primu00e4rstudien lesen, ne, aber sich sehr intensiv zu informieren, ist das etwas, wo Du meinst, das ku00f6nnte eigentlich fu00fcr alle hilfreich sein, weil es eben so hoffnunggebend ist?
Ja, in gewissem Umfang ja, da hast gesagt, nicht unbedingt so wissenschaftlich, denn jeder Patient nimmt diese Sachen anders auf.Ich sag immer, ich hab so in verschiedenen Gespru00e4chen die Patienten so in 3 Kategorien versucht, bisschen einzuteilen.Das eine ist der einfache Patient, der sagt, ja, ich krieg Chemo.Was er in die Vene reinkriegt, ist ihm vu00f6llig egal, weiu00df er nicht.Sein Arzt wird das schon richtig Das Zweite ist eben der interessierte Patient, der sich auf gewissen Niveau mit der Krankheit beschu00e4ftigt, auch hier und da mal sonen kleinen Bericht liest, dass es da irgendwie neue Therapieoption gibt, neues Medikament zugelassen worden ist.
Und das andere sind dann die wissenschaftlich interessierten Patienten, zu00e4hle ich mich mittlerweile zu, die auch mal die ein oder anderen Studienergebnisse vergleichen, dann auch fu00fcr sie selbst eine Therapieentscheidung zu treffen.Da hab ich meine jetzige Therapie zum Beispiel meiner Onkologin quasi vorgeschlagen.Sie wollte was vu00f6llig anderes machen.Und ich hab gesagt, okay, ich hab mal 3 Studien nebeneinandergelegt und die ausgewertet und hab gesagt, alle 3 kommen eigentlich zum gleichen Ergebnis.Ob das nun 55 oder 58 Prozent sind, spielt keine Rolle.
Diese Therapie, die ich jetzt mache, ist eine reine orale Therapie.Die ist fu00fcr meine Lebensqualitu00e4t, die ich momentan habe, viel sinnvoller, als eben einmal die Woche fu00fcr 3 Stunden irgendwo an der Nadel hu00e4ngen zu mu00fcssen.So, da haben wir uns darauf geeinigt und bislang schlu00e4gt sie an.Und ich halte es auch fu00fcr wichtig, dass Patienten sich u00fcber ihre Krankheit und Therapieoptionen intensiver mit beschu00e4ftigen.Wir reden oft von diesem Arzt Patienten Gespru00e4ch.
Und ich halte es fu00fcr unheimlich wichtig, wenn auf Augenhu00f6he ein solches Gespru00e4ch stattfinden kann.Das heiu00dft also auch, der Patient seinem Arzt gewisse Vorschlu00e4ge oder Ideen unterbreiten kann, er ihm von seiner Lebensqualitu00e4t, seiner Lebensphilosophie auch entsprechend berichtet, damit der Arzt auch entsprechend dann die Therapieentscheidung treffen kann.Wir kennen ja viele u00c4rzte, die die Lebensqualitu00e4t des Patienten gar nicht unbedingt so sehr im Auge haben.Die wollen einen Therapieerfolg haben.Wie der Patient damit umgeht, wie weit ihn das einschru00e4nkt, weiu00df er gar nicht, weil er die Lebensumstu00e4nde des Patienten gar nicht so genau kennt.
Mein Arzt kennt das, der unterhu00e4lt sich mit mir dru00fcber.Der fu00e4hrt auch moderat und der sagt, ja, okay, das macht Spau00df und das wollen wir gucken, dass wir das weitermachen ku00f6nnen, ne.Also er richtet sich da son bisschen drauf ein.Insofern ist auch da dieses Interesse des Patienten fu00fcr die Krankheit aus meiner Sicht also sehr stark von Bedeutung.Das sollten viel mehr Patienten sollten sich stu00e4rker u00fcber die Krankheit und die Therapieoption informieren.
Mhm.Das heiu00dft, wir ku00f6nnen mit diesen wunderbaren Mu00f6glichkeiten, die wir inzwischen durch das Internet haben, haben wir u00fcberhaupt die Chance zu Experten auf Augenhu00f6he mit unseren behandelnden u00c4rzten zu werden, ne.Und das das ist sicher etwas, was man sehr vielen empfehlen kann.Das ist eine tolle Empfehlung, Klaus.Und was sagt denn Marion, was sagst Du denn dazu?
Was wu00fcrdest Du anderen Betroffenen, die in 1 u00e4hnlichen Situation waren oder sind wie Du, was wu00e4re das, was Du ihnen mit auf den Weg geben wu00fcrdest?
Also jetzt in Bezug auf, was der Klaus grad gesagt hat, fu00fcr mich war's auch wichtig, mir eine Zweitmeinung zu holen und vor allen Dingen mir auch einen Expertentun, also der fu00fcr diese Krebsart spezialisiert ist.Das hatte ich dann auch.Der mein Professor, also der Onkologe war fu00fcr Lymphome und Leuku00e4mien spezialisiert, war allerdings auch im Klinikum, wo ich meine erste Chemo bekommen hab, auch dort im Tumorboard.Also das heiu00dft, er hat quasi dann die vorgeschlagene Therapie auch bestu00e4tigt und da hab ich mich auch gut, also gut gefu00fchlt.Also auf jeden Fall find ich find ich's auch wichtig, sich noch mal eine Zweitmeinung zu holen, dass man sone Sicherheit hat, dass man weiu00df, aha, okay, was fu00fcr Therapie jetzt vorgeschlagen wird, da kann ich mit, Also das das stimm ich dann fu00fcr mich, ne.
Mhm.
Also das find ich find ich auch unheimlich wichtig.Definitiv.Ja.Mhm.Dass man sich gut aufgehoben fu00fchlt, ne, und dass man weiu00df, gutes Gefu00fchl hat, das passt.
Und natu00fcrlich auch sich schlaumachen, das hab ich auch gemacht im Internet u00fcber u00fcber meine Erkrankung und auch von der Statue her und was es so alles gibt.Und die Therapieform, die mir vorgeschlagen war wurde, das war auch die Standardtherapie Therapieform.Und da sie bei mir angeschlagen hat, hab ich jetzt auch nicht weiter recherchiert, verlass mich aber dann auch drauf, auf die Forschung geht ja alles weiter und dass, wenn doch mal was wu00e4re oder was ku00e4me, dass auch mir da auch mitgeholfen wird wieder.Also Stu00fcck weit, ja.
Genau, und das ist sicherlich, also Zweitmeinung ist immer gut oder Drittmeinung und die eigene Meinung auch noch.Und was aber ja natu00fcrlich auch wichtig ist, ist jemand, also Du erzu00e4hlst es oder ihr erzu00e4hlt es so, ne.Ihr habt dann jemanden gefunden, dem ihr vertrauen ku00f6nnt.Mhm.Mhm.
Ne, und dieses Vertrauen in in die eigene, in das eigene Bauchgefu00fchl oder in die eigenen Informationen ist auch wichtig, aber auch jemanden zu haben, dem man sich anvertrauen kann, ne.Und das ist eigentlich ein grou00dfes Glu00fcck, wenn man so jemanden findet.Und ja, vielen Dank, Marion, auch dir.Sabine, wie wie ist das bei dir gewesen?Bist Du also bist Du eher die Selbstinformiererin oder hast Du auf den Rat deiner behandelnden u00c4rzte, u00c4rztinnen vertraut?
Was stand da im Vordergrund?
Also bei mir war's ziemlich knapp und ich war froh, als ich dann im Krankenhaus war und nach 8 Wochen der Unsicherheit, warum es mir so schlecht geht, wusste, was los ist, dass ich eine Leuku00e4mie habe.Und dann hab ich denen auch einfach vertraut.Also ich war dann in der Charite und dachte, okay, hier bin ich gut aufgehoben und jetzt geht's los und die wissen, was sie tun und ich vertraue denen.Also das Gute ist, dass meine Eltern selber Mediziner sind und ich dachte immer, jetzt kommt gleich mein Vater im weiu00dfen Kittel rum.Also ich hatte son Grundvertrauen, auch Persu00f6nliches zu Medizin.
Das hat sicherlich geholfen.Und ja, also die u00c4rztinnen und u00c4rzte waren auch wirklich alle sehr ru00fchrend und haben auf Augenhu00f6he mit mir gesprochen, haben nach jeder Visite gefragt, ob ich noch Fragen hu00e4tte.Und da hab ich schon sehr darauf vertraut, dass sie wissen, was sie tun.Gelesen hab ich trotzdem auch einmal das Protokoll und dann hab ich die u00dcberlebenschancen gelesen und dachte, ach nee, das will ich doch nicht sehen und hab's wieder zuru00fcckgegeben.Also ich hab immer darauf geachtet, dass ich wohl dosiert lese.
Ich hab immer nur morgens u00fcber die Leuku00e4mie gelesen und dann am Nachmittag und am Abend mich immer mit anderen Themen beschu00e4ftigt, damit ich schlafen kann.Und also es war mir ganz wichtig, da son bisschen Struktur zu haben, zu wissen, zu welchem Zeitpunkt ist was gut und hilfreich.
Das ist auch eine eine sehr, klingt nach sehr gesunden Idee, ne, sich nur Zeit begrenzt damit zu beschu00e4ftigen, weil man ku00f6nnte natu00fcrlich Tag und Nacht und Unordentlich.Gar nicht mehr schlafen und damit beschu00e4ftigt sein.Ja.Was ist denn, was wu00fcrdest Du sagen, was ist dein Rat oder das Wichtigste, was Du anderen mit auf den Weg geben wu00fcrdest?
Ich halte es fu00fcr wichtig, dass man sich jeden Tag mehrmals fragt, wie's einem geht und was man braucht.Also brauch ich jetzt noch bisschen mehr Wissen, auf Augenhu00f6he mit meiner u00c4rztin u00fcber die Therapie zu sprechen?Oder brauch ich jetzt unbedingt Telefonat mit engen Freundin?Oder brauch ich jetzt was Leckeres zu essen und frag meine Kollegin, die mich gleich besuchen, was ich gerne hu00e4tte?Also dass man immer wieder guckt, wie geht's mir und was ku00f6nnte mir jetzt noch guttun, damit's mir noch besser geht?
So im Moment bleiben auch.Und meditieren, also ich persu00f6nlich meditiere, seit ich die Leuku00e4mie hatte und das hilft mir sehr, auch die Dinge zu akzeptieren, so wie sie sind und loszulassen.Natu00fcrlich ist es auch son bisschen Spruch und manchmal ist es schwer, loszulassen und alles so zu akzeptieren, aber wenn man sich lu00e4nger damit beschu00e4ftigt hat, dann denke ich, dass man durch die Praxis es immer besser lernt, sich der eigenen Gedanke und Gefu00fchle gewahrt zu werden und die dann auch einfach mal vorbeiziehen zu lassen und zu wissen, geht auch wieder weg und morgen ist auch wieder anderer Tag.Und ja, das hilft mir, diese Einstellung.
Also Meditieren ist ja wie ein ein stu00e4ndiges Training darin, Genau.Alles so zu nehmen, wie es eben ist, ne.Ja, ja.Und ja, danke Sabine.Und Maria und Du nickst auch gleich beim Das heiu00dft auch, meditierst Du auch?
Ich hab das auch angefangen, und zwar ich hab das ulkigerweise gleich im Klinikum, hab ich zu meiner Freundin gesagt, bring mir mal meine Ohrstu00f6psel mit.Und ich hab dann morgens, bevor die Schwestern kamen, bevor die also morgens schon zum Wecken kamen, da hatt ich eigentlich mich schon auf meine Selbstheilungskru00e4fte aktiviert.Ich hab mal auf Youtube verschiedene Meditationen rausgesucht und weil wir haben ja alle Selbstheilungskru00e4fte in uns und unseren Ku00f6rper kann das ja und nur das vergisst man ja im normale Alltag, ja.Oder wenn Du gesund bist, interessiert's ja interessiert's ja nicht.Und ich hab mir dann gleich morgens die Meditationen rausgesucht, die fu00fcr mich gestartet, die ku00f6nnen wir helfen, Stu00f6psel rein.
Und als die Schwestern kamen, war ich schon auf Heilung programmiert.
Auf Heilung programmiert.Ja, genau.Marjan, machst Du das heute immer noch oder wie hat sich das weiterentwickelt jetzt?
Ja, ich hatte dann wu00e4hrend meiner meiner Heilungsphase, ich hatte ja Gott sei Dank hab guter Arbeitgeber, dem wir's ermu00f6glicht hat, Jahr lang ohne finanzielle Einbuu00dfen zu Hause zu bleiben, mich auf meine Heilung zu konzentrieren.Und da hatte ich verschiedene Dinge ausprobiert, unter anderem auch so eine Qi Gong Art, ein medizinisches Qi Gong, da Tongong nennt sich das.Und es ist so eine Art Meditation, ja.Und das hab ich lange, lange Zeit gemacht.Ich hab zwischendurch jetzt mal wieder aufgehu00f6rt, aber jetzt wieder mit angefangen, weil es hilft unheimlich, ja, auch fu00fcr sich selbst.
Und Du kommst dann wieder in deinen Fluss und Du kannst unheimlich viel Kraft mitnehmen oder rausziehen auch, ja.Okay.Also da Ton Gong ist etwas, was
dir geblieben ist oder was
Ja, genau.
Weiterfu00fchrst.Ja.
Ja, ja, genau.Ja.
Ja.Ja.Klaus, wie ist das bei dir?Bist Du auch Meditierer oder Motorradfahren hast Du vorhin am Rande erwu00e4hnt?
Also mit mit Meditieren, also in der Form nicht, aber Du hast es schon angesprochen, also Motorradfahren ist auch eine Art Meditation.Ja, mhm, genau.Wenn ich da morgen ungefu00e4hr 3, 3 Kilometer Richtung Du00e4nemark fahre, wu00fcrd ich nur Landstrau00dfen fahren, bis an der Nordseeku00fcste lu00e4ngs.Und wenn man so mit 80, 90 u00fcber die Landstrau00dfe gondelt, erlebt man von der Natur viel mehr.Man ist alleine, man muss sich mit keinem unterhalten und man kann sich richtig den Kopf frei kriegen.
Das Gleiche mach ich auch, wenn ich mitm Fahrrad mal eine halbe Stunde oder Stunde unterwegs bin, einfach in die Natur raus, nichts, ja, die Natur sehen, aber ansonsten nichts hu00f6ren und sich nichts ku00fcmmern.Und ich ruder ja auch gerne und auch das ist etwas, wo man feststellt, selbst im Mannschaftsverbot, es gibt Phasen auf soner Wanderfahrt, da wird von vorne bis achtern wird gesammelt.Und plu00f6tzlich schlagartig nach 10 Minuten ist Ruhe.Mhm.Und eine halbe Stunde lang, man hu00f6rt nichts anderes als den gleichmu00e4u00dfigen Schlag des Schlagmanns und rudert in diesem Trott.
Das macht der Ku00f6rper irgendwann automatisch.Man braucht sich auf nichts mehr zu konzentrieren und guckt nur in der Gegend rum aufs Wasser und auf die Landschaft.Das ist eine Art Meditation, wie ich sie mache, dann den Kopf frei zu kriegen.Ansonsten ist bin ich jetzt, hab ich noch nie so richtig mit beschu00e4ftigt, weil ich bin ziemlich aktiver Mensch und ich brauch tagsu00fcber meine Action und meditiere dann, wenn ich abends ins Bett geh, Augen zu, 2 Minuten.
Ja, dann ist die Meditation ziemlich kurz.Ja, aber das ist sehr schu00f6n, Klaus, dass Du das noch erwu00e4hnst.Das ist son sone Idee.Beim Meditieren muss man still auf einem Meditationskissen oder Bu00e4nkchen sitzen.Es gibt eben, also das ist nicht mehr so streng, ne.
Und und ich finde es enorm wichtig.Also in meiner Arbeit als Psychologin betone ich das auch immer sehr.Es muss passen, sonst macht man es nicht auf Dauer.Ja, also vielleicht macht man das vor lauter Schreck bei 1 akuten Erkrankung, aber auf Dauer macht man das, was was einem entspricht und was einem guttut.Und wenn Du gerne aktiv und in Bewegung bist, ist es wunderbar.
Und Motorradfahren kann man so oder so und Fahrradfahren auch und Rudern auch.Und Du machst es offensichtlich auf eine meditative Art, wo Du im Moment und aus den Gedanken herauskommst und das ist genauso Meditation.Ja, das
Ich hab hab Beispiel noch vielleicht dafu00fcr.Ich war vor 15 Jahren mal in psychosomatischen Klinik gewesen wegen Burnout Und da hat man auch viele Methoden gelernt und er wurde auch zum Beispiel Ergotherapie gemacht.Ja, gut, ich hab schu00f6nen Korb gebastelt, hat sich meiner Tochter unheimlich dru00fcber gefreut.Und ich hab bei der Reha nach der ersten Stammzellentransplantation auch an Kochkurs teilgenommen und hab dann der Ausbilderin dort gesagt, die beste Ergotherapie, die es eigentlich gibt, ist Gemu00fcseschnibbeln.
Mhm.Aha.
Das mag ich unheimlich gern.Also ich hab mich, seit ich nicht mehr arbeite, dann also auch zu Hause mir in die Ku00fcche jetzt mit eingeklinkt zum Leidwesen meiner Frau.Aber es macht uns Spau00df mittlerweile, auch gemeinsam zu machen.So, und dann Radio an, schu00f6ne Musik im Hintergrund und dann Gemu00fcse schnippeln, eine halbe, dreiviertel Stunde, selbst Rosenkohl putzen, fu00fcr viele Frauen ein Grau.Ich sag, wo habt ihr Problem damit?
Gebt mir 2 Kilo Rosenkohl, ich mach den fertig.Ich kann dabei entspannen.Ich hu00f6r die Musik.Ich hab eine leichte Beschu00e4ftigung und den Kopf frei.Also auch das ist eine Art von Ergotherapie und vielleicht auch zum Entspannen also unheimlich gut geeignet.
Man muss nicht immer Ku00f6rbe flechten oder Bilder malen.
Ja.Ja, und das ist weg von diesem Leistungsgedanken, ne?So Gemu00fcseschnibbeln, da muss auch nix Tolles rauskommen.Das wo kommt es danach, das Kochen?Und also sehr schu00f6n, also das hu00f6r ich jetzt bei euch allen dreien, ne, dieses sich auf sich besinnen, im im Moment ankommen, darauf achten, was brauche ich?
Sabine, Du hast es gesagt, jeden Tag sich fragen, wie geht es mir und was brauche ich?Und das klingt bei euch allen Dreien raus, dass ihr da eure ganz eigenen Wege gefunden habt und dass das tatsu00e4chlich ein Gewinn ist, der aus der Krankheit heraus auch entstanden ist.
Auch was Klaus gesagt hat mit der mit der Natur, ne, so diese raus in die Natur.Das hab ich vom ersten Tag an gemacht, also wo mir's dann einigermau00dfen gut ging, morgens die Stu00f6cke, nordisch gewordenen Stu00f6cke raus unseren Baggersee und das bringt unheimlich viel, bringt unheimlich viel, ja.
Genau, ja, ja.Na, was wu00fcrdet ihr denn sagen?Also wir kommen auch zum Abschluss, ne.Wir haben ganz viel gehu00f6rt u00fcber eure verschiedenen Arten der Krankheitsbewu00e4ltigung.Ich bin bin sehr, also mich freut es sehr, weil ich den Eindruck hab, dass ihr sehr eigen eure Wege dabei gefunden habt.
Und genau das ist das, was alle brauchen, ne.Also man braucht nicht den Tipp, der fu00fcr alle gilt, sondern eher eine Inspiration dafu00fcr, wie man seinen eigenen Weg dann finden kann.Und der sieht fu00fcr jeden und jede anders aus.Aber dennoch ein ein, ja, so was wie ein Statement.Habt ihr ein ein Statement, wo ihr sagt, was wollt ihr anderen gerne im Sinne von Mut machen geben?
Und Mut machen wirklich nicht gemeint als so was wie, ach komm, ist doch nicht so schlimm, geht schon, sondern eher so ein ganzheitliches Mut machen.Was habt ihr fu00fcr ein abschlieu00dfendes Statement fu00fcr die anderen, fu00fcr die Zuschauerinnen und Zuschauer?
Also ich wu00fcrd's, ich fang mal an, ich wu00fcrd auf jeden Fall sagen, gib niemals auf, ja, egal, wie's kommt, ja.Glaub an dich und deine Heilung, das ist unheimlich wichtig.Auch vertraue auch Stu00fcck weit dem Leben, auch wenn's vielleicht am Anfang bissel schwerfu00e4llt, aber find ich, also das hat mir unheimlich geholfen, auch Stu00fcck weit zu vertrauen und auch auf deine Intuition zu hu00f6ren, ja, weil was was passt und dem dem Weg dann auch deinem dem Weg deines Herzens auch zu folgen, ja.Mhm.Und natu00fcrlich, wenn's wer's braucht, holt euch Unterstu00fctzung, ja.
Es gibt auch die Psychoonkologie.Wer so was braucht und nicht allein klarkommt, Unterstu00fctzung holen, definitiv.Ich hab's jetzt nicht gebraucht.Meine Unterstu00fctzung war mein Umfeld, meine Familie, meine Freunde, auch meine meine Kolleginnen, Kollegen, Chefs, also die waren alle da.Mhm.
Also auf jeden Fall, Du bist nicht, der Mensch ist nicht allein.Es gibt es gibt Hilfen und da soll man sich dann auch nicht scheuen, vielleicht auch mal zu sagen, Mensch, ich pack das jetzt alleine.Ich hol ich brauch jetzt jemand zur Unterstu00fctzung und das ist dann vu00f6llig in Ordnung, ja.Also das Ja.Definitiv.
Und bei allem nicht den Humor verlieren, ja.Weil das Leben geht weiter, Ja.Es Du bist zwar in dem Moment in Situation, wo vielleicht am Anfang denk, oh Gott, ja, ich muss jetzt vielleicht gleich sterben oder irgendwie was, aber dranbleiben, gucken, ja, selbst selbst rumschauen, was kann ich noch tun?Wie wie kann ich mich selber noch unterstu00fctzen und ja.Und geh raus und das Leben geht weiter und lebe, ja.
Ich Ich hab im u00dcbrigen, Klaus, zwischendrin meinen Motorradfu00fchrerschein gemacht.Super.Ja.
Ah, da scheint was Besonderes dran zu sein am Motorrad.Absolut.Ja.Ja.Wir haben ja viel u00fcber die einzelne Krankheitsbewu00e4ltigung auch gesprochen, aber das ist ja immer eingebunden in Hilfen von Professionellen, von u00c4rzten, aber auch von allen mu00f6glichen anderen in diesem Hilfe fu00e4llt aber auch von, Du sagst es, ne, ganz viel Marion, deine privaten Familie, Freunde, Kollegen und so weiter.
Mhm.Und dieses Netz, was tru00e4gt, egal wie es gerade ist, ne?Ja.Wenn's schlecht ist, wenn's besser ist.Und das wiederum ist sicher eine Hilfe, diesen Humor nicht zu verlieren, ne?
Und Humor hilft, Distanz zu gewinnen zu den eigenen Problemen und gleichzeitig braucht man Distanz, Humor haben zu ku00f6nnen, ne, oder u00fcberhaupt u00fcber irgendetwas lachen zu ku00f6nnen.Und dabei ku00f6nnen einem andere Menschen ja sehr helfen.Ja.Ja, viel Definitiv.Marion.
Gerne.
Ja.Ja.
Klaus, bei dir, was ist dein Statement so als Hilfe fu00fcr andere?
Also ich hab Slogan, den hab ich auf meinem Internetportal auch, wir sterben nur einmal, wir leben jeden Tag.Und ich glaube, das ist erst mal wichtig, sagen zu ku00f6nnen, so wie heute jetzt.Ich werd nachher irgendwann wahrscheinlich mit meiner Frau zusammen auf der Terrasse sitzen in der Sonne, schu00f6nes Kartrou00dfwein genieu00dfen und sagen, ja, alles giftig gemacht heute, alles gut gemacht, tollen Tag gehabt.Das ist das eine.Und das Zweite ist, man sollte die Krankheit akzeptieren, nicht gegen die Krankheit leben, sondern mit der Krankheit leben.
Es ist anderes Leben, in das wir dann u00fcbersteigen nach soner Diagnose, nach der Therapie, aber es muss kein schlechteres Leben sein.Und wenn man die Krankheit akzeptiert, kommt man auch besser mit.Klar, ein befreundeter Myelom Patient, der bezeichnet das Myelom als seinen Kumpel.Und er redet nur immer von seinem Kumpel.Und der Kumpel muss ab und zu mal eine auf die Nase kriegen und dann ist er wieder ruhig.
Wenn man so diese Philosophie, die u00fcbernimmt, ich glaube, dann kommt man wirklich sehr gut mit dieser Krankheit auch klar.Und das mu00f6chte ich eigentlich im Prinzip auch anderen Patienten mitgeben, sich so im Prinzip die Einstellung zur Krankheit zu gewinnen.
Ja, sehr, sehr schu00f6n, Klaus.Ja.Und das klingt auch friedlich, ne, so es es hat etwas Ausgesu00f6hntes und Friedliches.Und leicht ist es sicherlich nicht.Und Du sagst ja auch, es geht auf und ab, ne.
Mal ist der Kumpel, der dann 1 aufn Deckel kriegen muss, aber grundsu00e4tzlich kann das gehen und es kann immer mehr gehen, ne.Mhm.Ja.Mhm.Ja, und wir leben jeden Tag, wir sterben nur einmal.
Das ist den Tag zu genieu00dfen mit dem, was gut mu00f6glich ist.Und bei dir klingt das schu00f6n, was ihr heute Abend noch vorhabt.Ja.Ja, vielen Dank, Klaus.Sabine, was ist dein Statement zum Abschluss?
Ich wu00fcrde in die Richtung von Marion gehen und sagen, hilf dir selbst und lass andere dir helfen.Also das war etwas, was ich erst noch lernen musste, auch die Hilfe von anderen zu akzeptieren.Ganz am Anfang haben mir meine Freundinnen und Freunde jeden Tag eine andere Kraftsuppe vorbeigebracht.Und ich dachte, oh mein Gott, ich werd hier jetzt 13 Monate lang liegen, wie soll ich das wieder gutmachen?Wie soll ich denen das zuru00fcckgeben?
Und ja, das hab ich dann gelernt.Also gelernt auch anzunehmen und zu erkennen, dass es den anderen auch hilft, wenn sie selber aktiv sind und gleichzeitig aber auch mal direkt Hilfe zu bitten und anderen zu helfen.Beziehungsweise auch sich selbst zu helfen, indem man sich beliest, indem man schaut, dass man nicht zu viel liest, dass man u00fcberlegt, wann man liest und was man anderes macht, wann man sich eher ablenkt.Also sich selbst helfen, aktiv werden und damit das Gefu00fchl haben, dass man selber son gewisses, ja, son Wirkungsmacht hat.Also dass man selber bisschen den Krebs auch beeinflussen kann, Das, denk ich, ist wichtig.
Und eben auch Selbsthilfegruppen.Also da muss ich jetzt ganz am Ende auch noch mal Plu00e4doyer fu00fcr die Selbsthilfe machen.
Ja, wichtig, sehr.
Weil ich denke, dass Selbsthilfe wirklich sehr wirksam ist, dass Krebspatientinnen und -patienten und u00dcberlebende noch mal ganz anderes Wissen haben, ganz anderen Erfahrungsschatz, den weder die Psychoonkologinnen oder die Onkologinnen und Onkologen haben, sondern die Betroffenen haben dann noch mal andere Erfahrungen und anderes Wissen und das weiterzugeben, kann sehr stu00e4rkend und auch sehr entlastend sein.Und auch diese Verbundenheit, die man dann untereinander spu00fcrt und dieses Gemeinschaftsgefu00fchl, das kann u00fcber viele Schwierigkeiten hinwegtragen und einen dann auch weitere Schritte gehen lassen.Also insofern halte ich Selbsthilfe auch fu00fcr sehr wichtigen Aspekt, der noch mal mehr ins Licht geru00fcckt werden sollte.
Ja, schu00f6n, ja.Vielen Dank, Sabine, ne.Und Du bist ja da sehr aktiv und Klaus ja auch, ne.Und Du hast ja 3 Aspekte genannt, hilf dir selbst, lass andere dir helfen und Du hilfst dann aber ja auch wieder anderen, ja.Mhm.
Und ganz wichtig, das das hu00e4lt ja viele davon ab, Hilfe zu bitten, dass sie denken, sie mu00fcssten was zuru00fcckgeben, haben aber grad gar nichts zu geben, weil weil sie ja so hilfsbedu00fcrftig sind.Und dass das erst zum einen, dass man dass es nicht direkt sein muss, ne, so manchmal ist es u00fcber 5 Ecken und dann bekommt man Hilfe von jemandem und gibt was weiter zu ganz jemand anders.Und das kommt vielleicht u00fcber 5 verschiedene Personen wieder bei der Person an.Also das kann zum einen sein.Und das andere hattest Du ja
auch
angesprochen, wer hilft, wer anderen hilft, hilft sich damit auch selbst.Mhm.Ne, also helfen hilft einem selbst auch.Und man kann damit Angst beruhigen, die Angst jemanden anders.Man kann etwas tun und das macht auch Freude, wenn man einfach nur merkt, dass die andere Person sich freut oder dankbar ist.
Und dankbar sein ist eigentlich schon ganz viel zuru00fcckgeben fu00fcr eine Hilfe, die man erfahren hat.Mhm.Ja.Ja, vielen Dank fu00fcr das schu00f6ne und ganz inhaltsreiche und erkenntnisreiche Gespru00e4ch.Also ich habe ganz viel gelernt, noch dazugelernt und eure Geschichten sind sehr unterschiedlich oder eure Situationen und doch gibt es viel Verbindendes, was zur Sprache gekommen ist.
Und ich glaube, wenn man das hu00f6rt, dann gibt es fast doch so etwas wie allgemeingu00fcltige Ideen, wie es gut gehen kann, solche eine Krankheit zu bewu00e4ltigen.Und dafu00fcr danke ich euch ganz herzlich.Und ich wu00fcnsche euch alles Gute weiter bei den weiteren Entwicklungen, weiter so viel Engagement und Freude auch bei dem, was ihr tut.Und ja, ihr ihr seid alle auf einem sehr, sehr guten Weg, ist mein Eindruck.Alles Gute dafu00fcr weiterhin.
Dankeschu00f6n.
Vielen Dank, Umhu00fcter.
- person Klaus Eisenbeisz
- coronavirus Leukämie (akut) Hodgkin-Lymphom Multiples Myelom
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