Wie reagiert das Immunsystem auf die Krebstherapie?
Eine Krebstherapie kann sich auf die Immunabwehr des Körpers auswirken. Bestimmte Therapien schädigen das Immunsystem zeitweilig stärker, wie zum Beispiel während und kurz nach einer Chemotherapie. Viele Menschen sind dann anfälliger für Viren, Bakterien, Pilze und Keime.
Der Zustand des Immunsystems ist abhängig vom jeweiligen Chemotherapiemedikament, der Dosis und der Anzahl der Medikamentgaben. Auch eine sehr umfangreiche Bestrahlung, bei der das blutbildende Knochenmark mit bestrahlt wird, kann das Immunsystem vorübergehend schwächen. Nach einer Operation ist insbesondere der Bereich um die Wunde infektionsgefährdet. Bei sehr großen Eingriffen kann auch die allgemeine Abwehr vorübergehend geschwächt sein. Ob und wie stark das Immunsystem beeinträchtigt wird, hängt von der jeweiligen Behandlung und dem Allgemeinzustand der betroffenen Person ab. Bei vielen Patienten sind die Auswirkungen nicht sehr stark. Nach der Therapie erholt sich das Immunsystem in der Regel innerhalb weniger Wochen.
Das Immunsystem von älteren Krebspatienten mit weiteren Erkrankungen und Patienten mit fortgeschrittenem Krebs kann empfindlich reagieren. Ein allgemein schlechter Gesundheitszustand sowie Gewichtsverlust und Mangelernährung können die körpereigene Abwehr auch beeinträchtigen.
Wenn abzusehen ist, dass das Immunsystem während einer Krebstherapie geschwächt wird, erhalten die Patienten von ihren Ärzten entsprechende Empfehlungen, wie sie ihr Immunsystem stärken und sich so gut wie möglich schützen können. Das betrifft zum Beispiel die Hygiene im Haushalt oder den Kontakt zu Haustieren. Ist eine Operationswunde bei der Krankenhausentlassung noch nicht ganz verheilt, erhält der Patient eine Anleitung, wie er sich zum Beispiel bei der Körperpflege vor einer Infektion schützt.
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