Diagnose Krebs: die Reaktion von Barbara Baysal
Barbara Baysal sagt:
Für mich war immer noch: Das war ein Irrtum. Ich habe weder gehustet noch Blut gespuckt noch Luftnot gehabt. Ich war immer zur Krebsvorsorge, habe aber nicht drüber nachgedacht, dass man da ja in ganz andere Körperöffnungen guckt. Habe fünf Jahre vorher mit dem Rauchen aufgehört. Und mit ging es gut, richtig gut. Also wenn man drei, vier Stunden bei 35 Grad Federball spielen kann, kann man nichts an der Lunge haben. Also das hätte ja wehtun müssen, ich hätte ja irgendwas merken müssen. Und es war einem nicht greifbar. Für mich muss so was greifbar sein. Und ich habe das Bild vorher nicht gesehen, habe nie eine Auswirkung oder irgendeine Nebenwirkung oder irgendwas gehabt, so das ist einfach nicht wahr. Man verliert das Vertrauen in den Körper, weil bei so einer Zufallsdiagnose wie bei mir war es einfach so, es war nicht zu greifen, es war nicht zu sehen, es war nicht zu spüren. Ich habe weder Blut gespuckt noch gehustet noch irgendwelche Schmerzen oder sonst irgendwas gehabt. Und das macht das so unbegreiflich. Und wenn man dann so eine Diagnose hat und in den Spiegel guckt und aussieht wie immer, wird das noch unbegreiflicher. Und dann ist das Vertrauen natürlich in den Körper weg, weil eigentlich müsste er sich ja bemerkbar machen: „Da wächst irgendwas in dir, was da nicht hingehört“, dagegen müsste der Körper doch eigentlich vorgehen. Und weil der Körper das nicht macht und sich nicht bemerkbar macht in dem Sinne, ist natürlich auch das Vertrauen in alles, was da ist, weg. Die Diagnose ist eins und sagt noch nichts daraus, was daraus wird. Es sagt weder aus, ob die Therapie greift, das sagt nicht aus, welche Therapie kommt. Das sagt nicht aus, wie man eine Operation übersteht, eine Strahlentherapie, wie viel Zeit man noch hat. Es sagt überhaupt nichts aus, die Diagnose ist nur der Bestandteil: Das müssen wir wissen. Und von da aus machen wir uns auf den Weg. Jeder Mensch ist ein Individuum. Jeder hat eine andere Vorgeschichte, Vorerkrankung, andere Medikamente, die Tumorerkrankung verläuft bei ihm unterschiedlich. Und daher kann man niemand in so eine Statistik stecken. Beim Lungenkrebs heißt es zum Beispiel, das ist eine Erkrankung des alten Menschen. Ich war 44, also wenn ich da schon alt war, dann hätte ich damals schon Rente kriegen müssen. Also der Durchschnitt mag vielleicht alt sein. Aber wo ist die Zahl der anderen? Und eine Statistik sagt in dem Sinne nichts aus. Also man soll sich bloß nicht die Statistiken angucken, weil wir haben keinen Stempel.
Transcript
Fu00fcr mich war immer noch, das war Irrtum.Ich hab weder gehustet noch Blut gespuckt noch Luftnot gehabt.Ich war immer zur Krebsvorsorge, hab aber nicht dru00fcber nachgedacht, dass man da ganz in ganz andere Ku00f6rperu00f6ffnungen guckt.Hab 5 Jahre vorher mit dem Rauchen aufgehu00f6rt und mir ging's gut, richtig gut.Also wenn man 3, 4 Stunden bei 35 Grad Federball spielen kann, kann man nix an der Lunge haben.
Also das war, das hu00e4tte ja wehtun mu00fcssen.Ich hu00e4tte ja irgendwas merken mu00fcssen.Und daher war so so so Es war einem nicht greifbar.Fu00fcr mich muss so was greifbar sein und ich hab das Bild vorher nicht gesehen, hab nie eine Auswirkung oder irgend eine Nebenwirkung oder irgendwas gehabt, so, dass es einfach nicht war.Man verliert das Vertrauen in den Ku00f6rper, weil bei soner Zufallsdiagnose wie bei mir war es einfach so, es war nicht zu greifen, es war nicht zu sehen, es war nicht zu spu00fcren.
Ich hab weder Blut gespuckt noch gehustet noch irgendwelche Schmerzen oder sonst irgendwas gehabt und das macht das so unbegreiflich.Und wenn man dann sone Diagnose hat und in den Spiegel guckt und aussieht wie immer, wird das noch unbegreiflicher.Und dann ist das Vertrauen natu00fcrlich in den Ku00f6rper weg, weil er muss sich ja eigentlich mu00fcsste er sich ja bemerkbar machen.Da wu00e4chst irgendwas in dir, was da nicht hingehu00f6rt, da mu00fcsste der Ku00f6rper doch eigentlich vorgehen.Und diese, weil der Ku00f6rper das nicht macht und sich nicht bemerkbar macht in dem Sinne, ist natu00fcrlich auch das Vertrauen in alles, was da ist, weg.
Die Diagnose ist 1 und sagt doch nix daraus aus, was daraus wird.Es sagt weder aus, ob die die Therapie greift, es sagt nicht aus, welche Therapie kommt, es sagt nicht aus, wie man eine Operation u00fcbersteht, eine Strahlentherapie, wie viel Zeit man noch hat.Es sagt u00fcberhaupt nichts aus.Die Diagnose ist nur der Bestandteil, das mu00fcssen wir wissen.Und von da aus machen wir uns auf den Weg.
Jeder Mensch ist Individuum.Jeder hat eine andere Vorgeschichte, Vorerkrankungen, andere Medikamente.Die Tumorerkrankung verlu00e4uft unterschiedlich und daher kann man niemand in sone Statistik stecken.Beim Lungenkrebs hast Du zum Beispiel, das ist eine Erkrankung des alten Menschen.Ich war 44, also ich war, wenn ich da schon alt war, dann hu00e4tte ich damals schon Rente kriegen mu00fcssen.
Also der Durchschnitt mag vielleicht alt sein, aber wo ist die Zahl der anderen?Und eine Statistik sagt in dem Sinne nix aus.Also man soll sich blou00df nicht die Statistiken angucken, weil wir haben keinen Stempel.
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