Das Wort „Krebs“ aussprechen
Uli Roth sagt:
Es ist ja auch so, dass beim Diagnosegespräch auch die Ärzte zum Teil das Wort „Krebs“ ja gerne umgehen. „Ja, Karzinom, Tumor, ja“, aber dass es Krebs ist und das lernen, zu akzeptieren, dass das Wort für einen selbst bestimmt ist in dem Moment, dass man einer der Krebserkrankten ist, die man als Gesunder früher nur wahrgenommen hat aus den Medien oder aus dem näheren Umfeld, ob das jetzt Familie oder auch Freundeskreis waren, dass man jetzt selbst ein an Krebs Erkrankter ist, das muss man erst mal mit sich ausmachen und verdauen. Deshalb ist es eine Hürde, das Wort dann auch für seinen Sprachgebrauch so zu nutzen. Auch da muss ich sagen, durch meinen Bruder, die Vorgeschichte, war ich im Thema drin. Mein Bruder hat da noch sehr viel länger gebraucht, ich habe es sehr schnell akzeptiert. Und ich bin auch nie ein Freund gewesen, um den heißen Brei herumzureden, sondern Krebs, da weiß man, um was es geht. Es gibt die verschiedenen natürlich Sorten, es gibt die verschiedenen Stufen, aber Krebs ist Krebs. Und wenn du einmal Krebs hattest, dann bist du auch durch das Wort und durch die Krankheit, bleibst du auch geprägt, weil du bist auf der anderen Seite des Flusses, wo die Krebserkrankten sind. Und die anderen sind die Gesunden. Und die Gesunden gehen nicht gern über diese Brücke auf die Krebsseite. Und trotzdem ist es wichtig, dass man darüber redet und dass man offen damit ist, um den Gesunden zumindest die Empfehlung zu geben, sich so früh untersuchen zu lassen mit der Vorsorge, dass man in der heutigen Zeit Krebs auch heilen kann. Und dafür stehen wir.
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