Zu Hause Abschied nehmen mit Hospizhilfe
Irgendwann war klar, dass es jetzt aufs Ende zugeht und dass es Gerhard schlechter geht. Das sah man ihm dann auch an und für mich war irgendwie klar. Wir haben da gar nicht so richtig drüber gesprochen. Es war so selbstverständlich, dass er zu Hause bleibt und nicht in ein Hospiz oder eine Hospizabteilung des Krankenhauses geht. Da war er mal kurz – zwei Tage oder so, aber irgendwie war das klar, wir versuchen das zu Hause hinzukriegen. Und wir haben uns dann einen mobilen Hospizdienst geholt, denn ganz alleine hätte ich das nicht geschafft. Die haben mir wirklich enorm geholfen. Das hat so viel entlastet mit ganz praktischen Sachen. Wir haben zum Beispiel einen Antrag auf ein Pflegebett gestellt. Wir hatten ein niedriges Ehebett und das war dann schwierig für ihn, da rein- und rauszukommen. Wir hatten den Antrag gerade mal im Briefkasten, da klingelt es auf einmal und an der Tür stand das Pflegebett. Es sind so Kleinigkeiten, die für mich aber eine ganz große Hilfe waren. Es ging dann auch darum, Morphium zu spritzen. Und das habe ich unter Anleitung des Palliativarztes, oder auch des Hospizteams sozusagen gemacht. Die waren mehrfach am Tag da und haben mich unterstützt. Ohne die hätte ich das auch nicht geschafft. Mit denen war das auch noch mal eine sehr intensive Zeit, weil dann klar war, dass der Abschied naht. Es hat eine Normalität vermittelt und dass das Sterben zum Leben dazugehört. Das hat mich sehr getröstet, dieses Gefühl, damit nicht allein zu sein.
Jana Lindner
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