Diagnose Krebs: die Reaktion von Katharina Erkelenz
Katharina Erkelenz sagt:
Ich lag mit meinem Sohn im Bett. Mein Sohn war krank, der hatte über 39 Grad Fieber, der war damals drei Jahre alt. Und ich saß da und dachte so: „Mensch, jetzt kannst du ja die Zeit, wo er schläft, mal nutzen und bei der Frauenärztin anrufen, fragen, ob das Ergebnis da ist.“ Und das tat ich. Und die Arzthelferin fragte mich, ob ich nicht reinkommen könne. Sagte ich: „Nein, mein Sohn ist krank. Können Sie es mir nicht am Telefon sagen?“ Und sie sagte: „Ne, das sagen wir Ihnen nicht am Telefon.“ Und in dem Moment war für mich klar, da ist was im Busch. Und bat dann die Ärztin ans Telefon. Und sie sagte dann: „Ja, es tut mir leid, dass ich Ihnen das jetzt am Telefon so sagen muss, aber Sie haben da Brustkrebs.“ Und ich saß da und guckte mein Kind an, was schlafend im Bett lag und was natürlich mein absoluter Lebensinhalt und -grund ist. Und als ich das hörte, dachte ich: „Jetzt hast du noch vielleicht zwei Jahre, drei“, ich war ja nicht aufgeklärt über die Heilungschancen. Ich kriegte die Diagnose in dem Moment und für mich gedanklich war es das. Das war immer völlig abstrakt weit weg, anderen passierte das, aber mir nicht. Na ja, das dauert dann schon einige Zeit, bis man so etwas wieder wie Kraft, wie Zuversicht empfindet. Kraft noch eher als Zuversicht. Aber es war sicherlich die Liebe zu meinem Kind, die Liebe zu meinem Sohn. Ich habe mir einfach von Vorneherein gesagt: „Das kann jetzt nicht sein, da muss ich dran ziehen“, wie man so schön sagt, „ich möchte meinen Sohn einschulen, ich möchte den aufwachsen sehen, ich möchte seine Mama sein. Ich möchte, dass er sich später an mich erinnert.“ Und das gab mir dann die Kraft, das anzugehen. Also den Moment des Gefühls, keine Handlungsoption zu haben, den hatte ich relativ schnell überwunden, weil ich mich relativ zügig daran gemacht habe, mich mit Informationen zu dem Thema zu versorgen. Das ist so eine Wesensart von mir, ich muss alles irgendwie immer nachrecherchieren, und habe schnell erfahren, dass die Heilungsmöglichkeiten oder die Therapiemöglichkeiten beim Brustkrebs sehr gut sind und vielfältig sind und sich auch das Wissen um die Heilungs- oder Therapiemöglichkeiten rapide vermehrt. Somit hatte ich wenig das Gefühl, da kann man jetzt gar nichts machen. Eine Brustkrebsdiagnose ist kein absoluter Notfall, wo man am nächsten Tag direkt ins Krankenhaus und zur OP muss. Und sich auf seinen Instinkt und sein Bauchgefühl zu verlassen, also wenn sich eine Frau, eine Patientin oder ein Patient zum Beispiel bei einem Arzt nicht gut aufgehoben fühlt, dann auch nicht zu zögern und sich einen anderen Arzt zu suchen oder Informationen auch aktiv einzufordern, sich nicht abspeisen zu lassen mit kurzen Antworten, weil der Arzt keine Zeit hat, sondern zu sagen: „Nein, ich sitze jetzt hier und ich bleibe hier solange sitzen, bis Sie mir das erklärt haben.“
Transcript
Ich lag mit meinem Sohn im im Bett.Mein Sohn war krank, der hatte u00fcber 39 Grad Fieber.Der war damals 3 Jahre alt und ich sau00df da und dachte so, Mensch, jetzt kannst Du ja die Zeit, wo er schlu00e4ft, mal nutzen und bei der Frauenu00e4rztin anrufen, fragen, ob das Ergebnis da ist von der Mammografie.Und das tat ich und die Arzthelferin sagte mir, ob ich nicht oder fragte mich, ob ich nicht reinkommen ku00f6nne.Da sagte ich, nein, mein Sohn ist krank.
Ku00f6nnen Sie es mir nicht am Telefon sagen?Und sie sagte, nee, das sagen wir Ihnen nicht am Telefon.Und in dem Moment war fu00fcr mich klar, da ist was im Busch und bat dann die u00c4rztin ans Telefon.Und sie sagte dann, ja, es tut mir leid, dass ich Ihnen das jetzt am Telefon so sagen muss, aber Sie haben da Brustkrebs.Und ich sau00df da und guckte mein Kind an, was schlafend im Bett lag und was natu00fcrlich mein absoluter Lebensinhalt und Grund ist.
Und als ich das hu00f6rte, dachte ich, jetzt hast Du noch vielleicht 2 Jahre, 3.Ich war ja nicht aufgeklu00e4rt u00fcber die Heilungschancen.Ich kriegte die Diagnose in dem Moment und fu00fcr mich gedanklich war's das.Das war immer vu00f6llig abstrakt weit weg.Und das anderen passierte das aber mir nicht.
Na ja, das dauert dann schon einige Zeit, bis man so etwas wieder wie wie wie Kraft, wie Zuversicht empfindet.Kraft noch eher als Zuversicht.Aber es war sicherlich die Liebe zu meinem Kind, die Liebe zu meinem Sohn.Ich hab mir einfach von vornherein gesagt, das das das kann jetzt nicht sein.Das da muss ich dran ziehen, wie man so schu00f6n sagt.
Ich mu00f6chte meinen Sohn einschulen.Ich mu00f6chte den aufwachsen sehen.Ich mu00f6chte seine Mama sein.Ich mu00f6chte, dass er sich spu00e4ter an mich erinnert.Und das gab mir dann die Kraft, das anzugehen.
Also den Moment des Gefu00fchls, keine Handlungsoptionen zu haben, den hatte ich relativ schnell u00fcberwunden, weil ich mich relativ zu00fcgig daran gemacht habe, mich mit Informationen zu dem Thema zu versorgen.Das ist sone sone Wesensart von mir.Ich muss immer alles irgendwie nachrecherchieren und hatte schnell oder hab schnell erfahren, dass die Heilungsmu00f6glichkeiten oder die Therapiemu00f6glichkeiten beim Brustkrebs sehr gut sind und vielfu00e4ltig sind und sich auch das Wissen die Heilungs- oder Therapiemu00f6glichkeiten rapide vermehrt.Somit hatte ich wenig das Gefu00fchl, da kann man jetzt gar nichts machen.Eine Brustkrebsdiagnose ist kein absoluter Notfall, wo man am nu00e4chsten Tag direkt ins Krankenhaus und zur OP muss Und sich auf seinen Instinkt und sein Bauchgefu00fchl zu verlassen, also wenn sich eine Frau, eine Patientin oder ein Patient zum Beispiel bei einem Arzt nicht gut aufgehoben fu00fchlt, dann auch nicht zu zu00f6gern und sich einen anderen Arzt zu oder Informationen auch aktiv einzufordern, sich nicht mit abzuspeisen zu lassen mit kurzen Antworten, weil der Arzt keine Zeit hat, sondern zu sagen, nein, ich sitz jetzt hier und ich bleibe hier so lange sitzen, bis Sie mir das erklu00e4rt haben.
- person Katharina Erkelenz
 - coronavirus Brustkrebs
 - 
				                
 
Mehr erfahren: