Diagnose Krebs: die Reaktion von Thomas Götz
Thomas Götz sagt:
Die Ärztin kam rein ins Zimmer und ich saß auf dem Bett und sie hat mir die Diagnose gesagt. Dann habe ich erst mal gedacht, es müsste eigentlich ein Traum sein. Das ist alles eigentlich alles so unwahr, so unrealistisch. Ich hatte eigentlich doch nur Husten, mehr hatte ich doch gar nicht gehabt. Und mit der Diagnose jetzt irgendwie was anzufangen, konnte ich im ersten Augenblick auf gar keinen Fall. Die meisten dieser Tumore kommen doch in den Genitalien häufiger vor, was bei mir das ganze außergewöhnlich gemacht hat, er kam halt nicht da vor, sondern im Brustkorbbereich. Und gerade auch noch in diesem Ausmaß von der Größe, von über 20 Zentimetern, und durch das schnelle Wachsen halt auch noch, was er halt hatte, innerhalb von, die Ärzte meinten, sechs bis acht Wochen ist das Dingens dementsprechend groß gewachsen. Mein damaliger Arzt war dann Gott sei Dank der Meinung, dass man mich erst durch eine Chemo schicken sollte, durch eine drei Zyklen andauernde Chemo mit hochdosierten Stoffen quasi, um so wenigstens die Chance zu haben, den Tumor, das Gewebe abzutöten. Sollte man den Tumor nicht komplett rausbekommen und sollte noch dieses entscheidende Teil drin sein, das sich entschließt, doch noch weiter zu wachsen, hat mein Arzt mir damals 30 Prozent Überlebenschance gegeben. Also 30 Prozent, man rechnet mit 100 Prozent, generell im Leben, aber 30 Prozent ist weniger als 50 Prozent, weniger als Fifty-Fifty. Und Fifty-Fifty ist schon relativ gering. 30 Prozent, da war für mich der Zeitpunkt da, wo ich dachte: „Mensch, es könnte auch bös ausgehen.“ Es ist für einen jungen Kerl mit 23 Jahren, ist schon ein bisschen hart, auf einmal zu hören, wo man eigentlich mit gar nichts Schlimmen rechnet. Also das war schon ein Schock, als ich die Diagnose bekommen habe. Der Raum war für mich ewig groß. Also ich kam mir allein vor und das war einfach so unreal wie ein Traum. Nachdem ich das halt irgendwie verarbeiten konnte und vielleicht ich ein bisschen einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde halt gleich wieder der Blick nach vorne gerichtet. Mein Gott, ich hatte keine andere Wahl. In der Situation musste ich mich beschäftigen. Und dann musste ich mir irgendwie einen Plan fassen, was ich denn von mir erwarte, was ich von der Krankheit erwarte und wie ich mit der umzugehen habe. Vielleicht war das der nötige Wachmacher, um auch noch mal zu gucken: „Hey, alles mobilisieren, alles reinhauen.“ Man kann ja nicht viel machen, aber trotzdem den Kampf irgendwie dann annehmen und zu gucken, dass man doch mehr wie 30 Prozent doch noch auf die eigene Hand irgendwie anders hinkriegt.
Transcript
Die u00c4rztin kam rein ins Zimmer und ich sau00df aufm Bett und sie hat mir die Diagnose gesagt.Und dann hab ich erst mal gedacht, es mu00fcsste eigentlich Traum sein.Das ist alles eigentlich so unwahr, so unrealistisch.Ich hatte eigentlich doch nur Husten.Mehr hatte ich doch gar nicht gehabt und mit der Diagnose jetzt irgendwie was anzufangen, ku00f6nnte ich im ersten Augenblick auf gar keinen Fall.
Die meisten dieser Tumore kommen doch in den Genitalien hu00e4ufiger vor.Was bei mir das Ganze auu00dfergewu00f6hnlich gemacht hat, er kam halt nicht davor, sondern im Brustkorbbereich, ja.Und grad auch noch in diesem Ausmau00df von der Gru00f6u00dfe von u00fcber 20 Zentimetern und durch das schnelle Wachsen halt auch noch, was er halt hatte innerhalb von, die ersten meinten, 6 bis 8 Wochen ist des Dings dementsprechend grou00df gewachsen.Mein damaliger Arzt war dann Gott sei Dank der Meinung, dass man mich erst durch eine Chemo schicken sollte, durch eine 3 Zyklen andauernde Chemo mit hoch dosierten Stoffen quasi, so wenigstens die Chance zu haben, den Tumor, das Gewebe abzutu00f6ten.Sollte man den Tumor nicht komplett rausbekommen und sollte noch dieses entscheidende Teil drin sein, dass ich ihn schlieu00df, doch noch weiter zu wachsen, hat mein Arzt mir damals 30 Prozent u00dcberlebenschance gegeben.
Also 30 Prozent.Man rechnet mit 100 Prozent generell im Leben, aber 30 Prozent ist weniger als 50 Prozent.Weniger als fifty fifty und fifty fifty ist schon relativ gering.30 Prozent ist also, da war fu00fcr mich der Zeitpunkt da, wo ich dachte, Mensch, es ku00f6nnte auch bu00f6se ausgehen.Es ist von jungen Kerle mit 23 Jahren schon bissel hart auf einmal zu hu00f6ren, wo man eigentlich mit eigentlich mit gar nix Schlimmem rechnet.
Also das war schon Schock, als ich die Diagnose bekommen hab.Der Raum war fu00fcr mich ewig grou00df.Also ich kam allein vor und es war einfach so unreal wie im Traum.Nachdem ich das halt irgendwie verarbeiten konnte und vielleicht ich bissel klaren Gedanken fassen konnte, wurde halt gleich wieder der Blick nach vorne gerichtet.Mein Gott, das hat Ich hatte keine andere Wahl.
Mit der Situation musste ich mich beschu00e4ftigen und dann musste ich mir irgendwie Plan fassen, was ich denn von mir erwarte, was ich von der Krankheit erwarte und wie ich mit der umzugehen hab.Vielleicht war das der nu00f6tige Wachmacher, auch noch mal zu gucken, hey, alles mobilisieren, alles reinhauen.Man kann ja nicht viel machen, aber trotzdem den Kampf irgendwie dann annehmen und zu gucken, dass man doch mehr wie 30 Prozent doch noch auf die eigene Hand irgendwie anders hinkriegt.
- person Thomas Götz
- coronavirus Hodenkrebs
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