Diagnose Krebs: die Reaktion von Franziska Krause
Franziska Krause sagt:
Auch wenn ich daran heute zurückdenke, kriege ich immer noch eine Gänsehaut. Die hat eine sehr starke Panik gehabt in der Art und Weise, wie sie mit mir gesprochen hat. Und ich war auch tatsächlich überrascht darüber, wie schnell es möglich war, einen Termin im Krankenhaus zu bekommen. Mehr hat sie aber nicht gesagt. Also es war mir auch bis tatsächlich zu dem Moment der Diagnose, ich hatte ja auch noch mehrere Gespräche mit den Menschen im Krankenhaus, nicht klar, dass das Krebs sein könnte. Klar, das Wort „Lymphom“ ist ab und zu gefallen, aber damit konnte ich gar nicht viel anfangen. Und genau, dann hatte ich Anfang Oktober die Biopsie, also die Entnahme, und am 17.10. dann die Diagnose. Ich war eigentlich nur zum Fädenziehen da, das war mein Plan, danach gleich weiter zur Uni. Und dann saß ich da. Und als der Arzt das aussprach und „Lymphom“ sagte, fragte ich völlig aus allen Wolken fallend: „Also Krebs?“, weil das so entfernt war von der Realität, die ich erwartet habe oder die ich gelebt habe. Und genau, merkte er selber erst, was er da eigentlich zu mir sagt, und fing gleich an, das typische Programm runterzurattern, Hodgkin‘s Lymphom, sehr gute Heilungschancen. Aber ehrlich gesagt habe ich dann schon gar nicht mehr zugehört. Ich dachte mir: „Der hat schön reden, ich hab Krebs.“ Den Tag der Diagnose musste ich jedes Mal anfangen zu weinen, sobald der Satz irgendwie auch nur in meinen Kopf gestoßen ist oder in meinen Kopf kam. Und als ich dann nach Hause kam, daran erinnere ich mich sehr gut, stellte ich mich dann vor den Spiegel und habe so oft gesagt: „Ich habe Krebs“, bis ich aufgehört habe zu weinen, bis die Tränen nicht mehr kamen. Und hab das da zum ersten Mal gemerkt, wenn ich das schaffen kann, dann schaffe ich das auch.
- person Franziska Krause
- coronavirus Hodgkin-Lymphom
-
Mehr erfahren: