Von Schmerz zur Normalität: Ein neues Leben
Im Leben lernen wir mit vielen Dingen und Situationen umzugehen. Aber den Tod eines lieben Menschen mitzuerleben, dafür fehlt uns die „Erfahrung“. Angehörige sind überfordert oder verspüren vielleicht Druck, schnell wieder funktionieren zu müssen. Doch Trauer ist ein natürlicher Prozess, der seine Zeit braucht.
Wie haben Sie Ihren Alltag persönlich und mit Ihren Familienangehörigen erlebt, geschafft und gestaltet?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Es kommt wieder Normalität. Natürlich begleitet einen das. Das erste Jahr ist das Schlimmste, der erste Geburtstag. Meine Tochter hatte Schulanfang. Das war für mich schrecklich, obwohl es ein schöner Tag war. Das erste Weihnachten. Also all diese Tage, die sind schlimm und da denkt man sehr intensiv an Gerhard und das ist auch jedes Jahr immer wieder so. Aber es wird weniger. Und irgendwann kommt Normalität ins Leben. Durch Arbeit, durch Alltag, durch Zeugnisausgaben, Sport-Events, Urlaube, Probleme, die man auch mal hat. Und ich habe auch einen neuen Partner gefunden, der das auch ein Stück weit miterlebt hat. Inzwischen sind zwölf Jahre vergangen und ich führe ein ganz normales Leben mit inzwischen drei wundervollen Kindern. Wir sind glücklich, wir lachen viel und trotzdem denken wir auch an Gerhard. Aber es bestimmt nicht mehr so unseren Alltag. Er ist in unseren Herzen und da wird er auch immer bleiben. Und ich habe ja noch eine Wette mit ihm laufen, ob ich ihn wiedersehe. Aber jetzt habe ich ein neues Leben.
Jana Lindner
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