Stärke in Belastung: Nähe und Dankbarkeit
Die Unwägbarkeiten der Erkrankung verändern oftmals eine Partnerschaft. Angehörige begleiten das Leiden eines geliebten Menschen, pflegen ihn und durchleben emotionale Schmerzen. Die Krankheit kann auch die Intimität eines Paares beeinflussen. Viele Beziehungen tragen die belastenden Herausforderungen, andere können daran zerbrechen.
Inwieweit hat sich die Beziehung verändert?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Ich glaube, unsere Beziehung hat sich an sich gar nicht so großartig verändert. Das wird man oft gefragt: Ist sie denn intensiver geworden oder so? Das würde ich nicht sagen, die war intensiv. Nichtsdestotrotz machen natürlich diese Belastungen auch was mit einem. Und ja, wir haben uns auch mal gestritten. Aber das war eigentlich schön, weil es so schön normal war. Und wir waren uns durch diese existenzielle Bedrohung in vielen Momenten auch sehr, sehr nahe. Weil man die Zeit intensiver oder bewusster nutzt. Jeder Moment am Abendbrottisch, ganz normale Alltagssituationen, ganz bewusst noch mal zu sagen: Guck mal, wir sitzen hier zusammen, wir lachen. Dieses Bewusste, was man sonst vielleicht im Alltag, wenn alles ganz normal ist, gar nicht so macht. Und Dankbarkeit. Also das ist auch so ein Gefühl, was aus dieser Zeit geblieben ist. Ich bin heute noch für kleine Momente sehr, sehr dankbar, weil ich weiß, wie schnell sie vorbei sein können.
Jana Lindner
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