Im Schatten der Krankheit: Leben, Fragen, Hoffnung
Den Krebs zu bekämpfen, ist oft ein langer Weg, der zudem nicht unbedingt geradlinig verläuft. Erfreuliche Fortschritte, schlauchende Nebenwirkungen oder unerwartete Rückschläge - Angehörige stehen Betroffenen zur Seite, am besten auch bei Arztgesprächen.
Wie haben Sie die Arztgespräche in Erinnerung, und wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Man darf sich nicht auf das verlassen, was einem gesagt wird, sondern ich denke schon, dass man vieles selbst hinterfragen muss und in der Hoffnung, Antworten zu kriegen. Und das ist das, was mich oder uns auch damals bei dem Gespräch mit dem behandelnden Arzt so irritiert hat. Der hatte eigentlich gar keine Zeit für uns. Und ich glaube, Janina und ich, wir hatten gefühlt 1000 Fragen. Also wir sind reingekommen und das war gefühlt eine Minute, später kam ein Kopf in die Tür: Sie wissen schon, Sie haben jetzt noch gleich einen Termin. Zack, zack. Und wir haben uns angeguckt und gedacht: Wir haben Fragen, wir haben Fragen, jetzt, hier, heute. Und die möchten wir auch beantwortet haben. Und eigentlich hat keine, wirkliche Aufklärung stattgefunden. Wir haben natürlich viel recherchiert im Internet, was ich auch nicht immer gut finde. Ich denke, dass man durch das Internet auch teilweise mehr verunsichert wird, als dass man in Sicherheit gewogen wird oder dass man gesagt bekommt, man es ist eigentlich alles gar nicht so schlimm. Sondern da sind Statistiken, da wird einem angst und bange bei. Finde ich jetzt nicht so toll, aber wenn der Arzt nicht an deiner Seite ist, dann neigt man dazu, andere Wege zu gehen. Und dann war Janina natürlich auch sehr aktiv in Selbsthilfegruppen und speziellen Internetseiten. Und ich denke, in der Strahlentherapie, bei den Ärzten haben wir uns auch sehr gut aufgehoben gefühlt. Dass er das alles für uns plausibel erklärt hat. Was passiert jetzt eigentlich und wie sind die weiteren Schritte? Und warum muss die Bestrahlung gemacht werden und da denke ich, dass Janina daraus viel Kraft geschöpft hat.
Heidi Seifert