Die Kunst des Zuhörens
Angehörige von Krebspatienten stellen eigene Bedürfnisse oft zurück und verlieren ihre seelische Gesundheit aus dem Blick. Doch wer auch auf sich selbst Rücksicht nimmt, hat mehr Kraft für den gemeinsamen schweren Weg.
Haben Sie konkrete Tipps und Empfehlungen für betroffene Angehörige? Würden Sie rückblickend selbst etwas anders machen?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Du kannst nicht viele Ratschläge geben, weil jeder ist anders und jeder geht anders damit um. Und du musst auch vorsichtig sein, was du sagst und wie du es sagst. Da muss man einfach einen Zugang finden zu demjenigen. Und bevor ich irgendwas sage, frage ich erst mal: Was ist los? Wie geht's dir? Und dies und das und jenes Und dann kommt es immer drauf an: Aha, kannst du jetzt mal da schnell das Thema aufgreifen und vielleicht sagen, mach doch mal so oder versuch mal so? Also es ist nicht Schema F. Da staut sich ganz viel an und wenn mir eine Person gegenübersitzt und es ist so eine Vertraulichkeit da, vielleicht nicht beim ersten Mal, aber beim zweiten Mal, dann lasse ich Sachen aus mir raus, die ich keinem anderen erzählen würde. Und wo ich auch sage, da rede ich nicht drüber. Das ist jetzt eine Sache zwischen dir und mir. Und da, wie gesagt, musst du irgendeine eine kleine Lücke finden, wo du reinschlüpfst und dann sagst: Pass mal auf, versuch mal so und so und dann merkst du auch beim nächstes Mal: Es wurde so gemacht oder sagt dann bei mir hat es nicht funktioniert. Aber Zuhören, Zuhören ist Nummer eins.
Susanne Hagedorn
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