Bürokratische Hürden
Eine Krebserkrankung, die damit verbundenen Therapien und emotionale Belastung hat auch Auswirkungen auf den Alltag einer Familie, auf gewohnte Abläufe und Strukturen. Manche versuchen weiter Normalität zu leben, für andere zählen mehr besondere Momente.
Vor welchen organisatorischen Herausforderungen standen Sie?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Auf Grund der Krankheit muss man viele Papiere ausfüllen für die Krankenkasse, den Rententräger oder das Jobcenter, je nachdem in welchem Stadium man sich befindet. Dabei sollte man sehr genau aufpassen und sich gegebenenfalls Rat holen. Wir haben gedacht, wir können das allein schaffen und sind prompt in die Falle geraten, so dass uns das Jobcenter die Leistungen gestrichen hat und uns auch mitteilte, dass meine Frau mit Einstellung der Leistungen nicht mehr krankenversichert sei. Das war genau zu der Zeit, als die Stammzelltherapie bevorstand und täglich das Telefon klingeln sollte mit der Information: Wir haben ein Bett, es geht los. Das war so, als wenn dir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Wie hätten wir die Stammzelltherapie ohne Versicherung zahlen sollen? Da wird dir dann schon schwindelig. Es ließ sich aber zum Glück alles wieder hinbiegen. Ich kann daher nur sagen, dass man sich Hilfe suchen sollte. Es gibt Sozialarbeiter oder Selbsthilfegruppen. Bei einer hat sich meine Frau angeschlossen und davon unheimlich gezehrt. Der Kontakt mit anderen Betroffenen hat uns insgesamt weitergebracht, weil sie mit ihren Erfahrungen aufzeigen können, was man tun kann oder besser lassen sollte.
Ferdinand Jabbusch
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