Ängste, Sorgen, Zukunft: Leben im Wandel
Tränen, Wut, Ohnmachtsgefühle und Unsicherheit: Die erste Zeit nach der Diagnose ist oft schwer aushaltbar. Jeder Angehörige sucht seinen Weg, der neuen Belastung und den Ängsten zu begegnen.
Was waren Ihre größten Sorgen oder Ängste im Hinblick auf Ihren Partner (oder Elternteil) aber auch mit Blick auf sich selbst?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Ich weiß im Nachhinein gar nicht mehr, wie sehr ich mich um mich gesorgt habe. Aber in Momenten, in denen ich für mich war, kam die Panik hoch. Ich erinnere, dass ich z. B. beim Joggen einmal plötzlich keine Luft mehr kriegte und das Gefühl hatte, ich ersticke, weil mir klar wurde, dass es sein kann, dass ich irgendwann mit den Kindern allein dastehe und meinen Mann verlieren werde. Das wurde mir nach und nach bewusst. Unsere ersten Ängste waren tatsächlich ganz praktischer Natur. Denn mein Mann hatte seine Tätigkeit gekündigt und sollte ein paar Tage nach der Diagnose einen neuen Job anfangen. Wir haben uns gefragt: Was macht man jetzt damit? Akzeptiert das der Arbeitgeber oder stehen wir bald ohne sein Einkommen da? Mein Mann musste ja in Therapie, war nicht voll einsatzfähig und konnte sich nicht so einbringen, wie er das normalerweise getan hätte. Es waren im Nachhinein irrelevante Überlegungen, die uns am Anfang aber sehr beschäftigt haben. Und die existenziellen Fragen, die uns als Familie angingen, kamen nach und nach immer mehr zum Vorschein.
Carolin Kolbeck
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