Alltag voller Leben und Lachen
Eine Krebserkrankung, die damit verbundenen Therapien und emotionale Belastung hat auch Auswirkungen auf den Alltag einer Familie, auf gewohnte Abläufe und Strukturen. Manche versuchen weiter Normalität zu leben, für andere zählen mehr besondere Momente.
Wie sah der neue Alltag aus?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Wir haben uns ganz bewusst entschieden, dass wir unseren Alltag ganz normal weiterleben. Das heißt, wir haben zusammen gegessen, wir haben im Hof mit unseren Nachbarn gesessen, wir saßen auf dem Spielplatz mit unserer Tochter, die hat weiter ihre Hobbys gemacht in einem Sportkurs. Auch wir haben weiter unsere Hobbys gemacht, wir haben Urlaube gemacht. Also sogar noch mal ein relativ großer. Wir waren vier Wochen in Thailand mit Chemotherapie. Und da wurde dann die Chemo quasi in Form von Tabletten verabreicht und nicht am Tropf durch den Port. Und das ging gut soweit es eben immer ging. Es gab natürlich in der Chemo auch Phasen, wo Gerhard auch zu schwach war, um im Alltag zu leben. Aber trotzdem hat er sich immer mit an den Frühstückstisch gesetzt, an den Abendbrottisch und hat mit seiner Tochter gespielt. Also dadurch, dass wir unseren Alltag weitergelebt und auch Urlaube gemacht haben, konnten wir auftanken und auch mal vergessen also gerade diese Thailand Reise, das sind natürlich noch mal ganz andere Eindrücke, als wenn man jetzt irgendwo um die Ecke fährt. Und ja, da konnte man das mal irgendwie vergessen. Das tat so gut. Wir hatten natürlich erst mal eine Weile nichts zu lachen und mussten das erst wieder ein Stück weit finden. Aber wir haben wirklich sehr viel zusammen gelacht. Wir haben auch immer Blödsinn miteinander gemacht, uns erschreckt oder irgendwelchen Quatsch, und das tat gut. Das war auch gut, dass das geblieben ist. Das ist natürlich auch eine Typ Sache und eine Frage der Persönlichkeit. Aber mir hat es sehr geholfen.
Jana Lindner
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