Gefühlswogen: Stärke im Alltag
Tränen, Wut, Ohnmachtsgefühle und Unsicherheit: Die erste Zeit nach der Diagnose ist oft schwer aushaltbar. Jeder Angehörige sucht seinen Weg, der neuen Belastung und den Ängsten zu begegnen.
Was waren Ihre größten Sorgen oder Ängste im Hinblick auf Ihren Partner (oder Elternteil) aber auch mit Blick auf sich selbst?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Also die größten Gefühle in der Zeit waren Ohnmacht, Wut und Traurigkeit. Und da überwog mal das eine, mal das andere. Meine größte Angst war natürlich, Gerhard zu verlieren und dass ich ihn verliere, war relativ wahrscheinlich. Es war von Anfang an klar, er hat den Darmkrebs in einem Stadium, dass es nur noch um lebensverlängernde Maßnahmen geht, aber wie langen diese Zeit sein wird, das war nicht klar und das hing immer wie ein Damoklesschwert über mir über uns. Ich habe einfach versucht, weiterzumachen. Ich musste auch weitermachen. Für unsere Tochter auch für Gerhard. Das hatte dann auch, sagen wir mal, finanzielle Auswirkungen, also einer fiel mit Einkommen weg. Wir waren beide selbstständig, das heißt, ich musste irgendwie arbeiten gehen, um das Brot ranzuholen. Das hat schon auch ein bisschen geholfen, diese Normalität zu leben.
Jana Lindner
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