Unerwarteter Sturm: Neuer Weg
Die Diagnose "Krebs" sorgt wie kaum eine andere für Bestürzung und Angst. Gedanken und Bilder von quälenden Schmerzen und Tod überwältigen im ersten Moment Betroffene und ihre Angehörigen.
Was waren Ihre ersten Gedanken und Gefühle zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose?
Zurück zum Themen-Special "Angehörige"Das war ein Schock. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das hat uns beide ganz kalt erwischt und es fühlte sich so an, als ob der Boden nachgibt und sich ein Loch auftut, in das man rein rutscht wie so ein Fahrstuhl und wo man gar nicht weiß, wo fährt er denn jetzt noch hin? Aber dadurch, dass wir auch so schnell handeln mussten Tasche packen, ins Krankenhaus, das ging alles so schnell war mir am Anfang die Tragweite dessen gar nicht so bewusst. Ich wusste nur einfach: Das ist jetzt ganz schlimm und das verändert unser Leben. Also Gerhard kam dann ins Krankenhaus und wurde für die am nächsten Tag OP vorbereitet und ich bin dann nach Hause, habe erst mal Abendbrot für unsere Tochter gemacht, habe na ja, ich sage mal versucht, mir nichts anmerken zu lassen. Also ich habe schon natürlich gesagt, Papa ist jetzt im Krankenhaus. Aber als sie dann geschlafen hat, kam das alles erst mal im Bewusstsein an und dann habe ich natürlich im Internet recherchiert und erst mal geguckt: Darmkrebs, was heißt das überhaupt? Wie sind da die Überlebenschancen? Das ist ja, was einen da am meisten interessiert. Und es klang alles nur schrecklich. Und da wurde mir das erst mal richtig bewusst und ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich meine, dass ich an diesem ersten Abend eine Freundin angerufen habe, die kam zu mir und hat quasi meine Tränen getrocknet. Und irgendwann haben wir dann auch einfach nur ein Film geguckt, weil das alles so viel war.
Jana Lindner
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